Norderstedt. Welche Bäcker in der Stadt am Tag der Deutschen Einheit geöffnet haben. Und warum einige ihrer Kollegen nicht verkaufen dürfen.
Knäcke- oder Toastbrot statt knackige Brötchen und warme Croissants am arbeitsfreien Tag der Deutschen Einheit? Dieses Horrorszenario für Freunde eines gepflegten Frühstücks muss nicht sein. Denn in Norderstedt gibt es Bäckereien, die geöffnet haben – wenn auch zu anderen Zeiten als gewohnt.
Der 3. Oktober ist gesetzlicher Feiertag, demzufolge haben bundesweit die meisten Geschäfte dicht. Zu den Ausnahmen gehören Bäckereien, wenn auch längst nicht alle. Doch warum ist das eigentlich so? Auf diese Frage gab es bei einer Abendblatt-Umfrage in den Läden, die auch an diesem Donnerstag in Norderstedt ihre Backwaren verkaufen, vom Personal erstaunlicherweise immer wieder die gleiche Auskunft: „Das wissen wir gar nicht so genau.“
Bäckereien mit Café-Betrieb gelten als Gaststätten
Eine wesentlich erhellendere Antwort liefert da schon das handwerk magazin, ein bundesweit erscheinendes Wirtschaftsmagazin für deutsche Handwerksunternehmen, in einem Artikel, der sich auf ein Urteil des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe bezieht.
Demzufolge würden Bäckereien mit Café-Betrieb als Gaststätten gelten, sie seien deshalb nicht an die Bestimmungen der Ladenschlussgesetze in den Bundesländern gebunden. Der Verkauf von Brötchen sei an Sonntagen, also auch an Feiertagen, außerhalb der Ladenschlusszeiten zulässig – nicht aber für Bäckereien ohne Tisch und Stühle.
Wo Norderstedter Bürger am 3. Oktober frische Brötchen bekommen
So viel zur Vorgeschichte. Und nun zur Frage des Tages: Wo bekommen Norderstedter Bürger am 3. Oktober denn nun eigentlich frische Brötchen?
Das Moorbek Café in der Moorbekpassage (Rathausallee 35-39), eine Institution in Norderstedt-Mitte, hat von 8 bis 17 Uhr geöffnet. Wie an jedem Feiertag gibt es nicht nur alles, was zu einem guten Frühstück gehört, sondern auch den ganzen Tag lang Kuchen.
Etwa 500 Meter Luftlinie entfernt befindet sich die Bäckerei Andresen. Sie empfängt ihre Kunden zwischen 7 und 12 Uhr.
Bäckerei Nitt ist gleich mit mehreren Filialen am Start
Die Bäckerei Tackmann (Alter Kirchenweg 33) am Harksheider Markt hat wie das Moorbek Café einen Zehn-Stunden-Tag, von 8 bis 17 Uhr. Die Bäckerei Nitt ist gleich mit mehreren Filialen am Start: dem Erlen-Café (Erlengang 5-7) von 7 bis 12 Uhr, dem Eichen-Café (Segeberger Chaussee 48/7 bis 17 Uhr), dem Oxen Café (Ochsenzoller Straße 103/7 bis 16.30 Uhr), dem Café an der Ulzburger Straße 324 (7 bis 12 Uhr), dem Café am Glashütter Markt (7 bis 12 Uhr) sowie dem Rhener Café in Henstedt-Ulzburg (Norderststraße2/7.30 Uhr bis 16.30 Uhr).
Das Hauptgeschäft der Bäckerei Nitt in Norderstedt (Ulzburger Straße 483), das Herzstück und der Gründungsort des Unternehmens, sowie die Filiale im Rewe-Markt in Henstedt-Ulzburg bleiben geschlossen.
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Ungewöhnlich früh, nämlich von 6.30 Uhr an, geht es in der Dat-Backhus-Filiale am Ochsenzoll (Tarpenufer 3-5) zur Sache. Der Grund: Am Feiertag findet ein großer Flohmarkt rund um den Schmuggelstieg statt. Geschlossen wird um 15 Uhr, das Zweiggeschäft im Einkaufszentrum Immenhof in Glashütte (Poppenbütteler Staße 178) hat von 8 bis 13 Uhr geöffnet. Das ist der gleiche Zeitraum, in dem auch die Firma Nur Hier (Schmuggelstieg 8) ihre Backwaren anbietet.