Norderstedt. Wartungsarbeiten an der Piste Langenhorn/Niendorf sind beendet. Starts und Landungen verteilen sich wieder auf beide Bahnen.

Die Menschen in Norderstedt, Hasloh und Quickborn können aufatmen. Die lautesten Tage mit Fluglärm über den Dächern ihrer Wohnungen und Häuser sind vorbei. Der Flughafen Hamburg hat die Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten an der Start- und Landebahn Niendorf/Langenhorn beendet. Die Starts und Landungen verteilen sich wieder auf beide Pisten.

Wie in jedem Jahr war die Start- und Landebahn 15/33 (Norderstedt/Alsterdorf) für zwei Wochen gesperrt. In dieser Zeit wird die Piste instandgesetzt, um einen sicheren Flugverkehr zu gewährleisten. „Bei den jährlich notwendigen Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten beseitigen wir zum Beispiel den Gummiabrieb an den Aufsetzpunkten, spülen die Siel-Leitungen, erneuern die Markierungen und nehmen die sogenannte Startbahnbefeuerung, also die Elektrik, unter die Lupe“, erklärt Martin Borstelmann, Projektleiter Tiefbau am Hamburg Airport. „Durch diese Maßnahmen bleiben die Pisten fit für den Flugbetrieb.“

Flughafen Hamburg: Fluglärm über Norderstedt vorerst wieder weniger

Während der Pistensperrung starteten und landeten die Maschinen ausschließlich über die Norderstedter Bahn, wobei der September mit mehr als 10.000 Flugbewegungen und zwischen 1,1 und 1,3 Millionen Passagieren im Vergleich der letzten zwei Jahre einer der Monate mit den meisten Starts und Landungen am Hamburg Airport ist. Zwei Wochen lang mussten die Norderstedter und Norderstedterinnen noch mehr Fluglärm verkraften als ohnehin schon.

Denn etwa 40 Prozent der Flugbewegungen, mehr als 48.000 Starts und Landungen (Wert von 2023), erfolgen jährlich in oder aus Richtung Nordwesten. Zwar wurde es in den vergangen zwei Wochen auch über den Dächern in Alsterdorf lauter, aber das bevölkerungsreiche Innenstadtgebiet wird grundsätzlich am wenigsten durch Lärm aus der Luft belastet. Nur sieben Prozent der Flugzeuge (8386 Flugbewegungen) starten und landen über die südöstliche Bahn.

Noch bis 1. Oktober wird es keine Starts über Langenhorn geben

Die Arbeiten an der Bahn Niendorf/Langenhorn seien planmäßig abgeschlossen worden. Jetzt müsse noch die oberste Deckschicht des Rollwegs D1 erneuert werden. Auf diesem parallel zur Start- und Landebahn verlaufenden Weg rollen die Flugzeuge nach der Landung zum Vorfeld und vor dem Abflug zum Startpunkt auf der Piste.

Eine Erneuerung der obersten Deckschicht sei in regelmäßigen Zeitabständen notwendig, damit der Rollweg sicher nutzbar bleibe. Diese Arbeiten sollen wie geplant bis zum 1. Oktober dauern. Bis dahin wird es weiterhin keine Starts über Langenhorn geben, teilt der Flughafen weiter mit. Weitere spürbare Auswirkungen auf den Flugbetrieb werde es nur in Einzelfällen geben.

Fluglärm Norderstedt: Tagessperrungen für wichtige Arbeiten notwendig

Die EASA (European Union Aviation Safety Agency) habe vor einiger Zeit ihre Sicherheitsanforderungen an die Start- und Landebahnen von Flughäfen konkretisiert und erhöht. Erforderlich sei es, die Pisten engmaschiger zu beobachten und bei Mängeln schneller zu reagieren.

Daher seien wie im vergangenen Jahr weitere Tagessperrungen notwendig, die unter anderem für wichtige Arbeiten an der elektrischen Infrastruktur (z.B. an der Beleuchtung des Start- und Landebahnsystems) genutzt werden. Die Arbeiten würden je nach Witterung und Notwendigkeit kurzfristig terminiert, die Termine würden auf der Internetseite von Hamburg Airport bekanntgegeben.