Norderstedt. Seit Monaten steht an der Ulzburger Straße ein Ampelprovisorium. Warum dort bis zum Frühjahr kein Handschlag gerührt wird.

Es ist nur eine Ampelanlage direkt an der Ortsgrenze von Norderstedt, dort, wo wenige Meter weiter Henstedt-Ulzburg beginnt. Aber diese Ampel ist seit Monaten defekt und durch ein Provisorium ersetzt. Sie wird auch in den nächsten Monaten nicht repariert. Warum? Das Land Schleswig-Holstein will die Reparatur nicht bezahlen. „Es wird überall gespart“, heißt es aus dem Kieler Verkehrsministerium. Auch bei einer kleinen Ampelanlage.

Eigentlich ist es eine unauffällige Ampel, die den Verkehr an der Einmündung der Straße Elfenhagen in die Ulzburger Straße regelt. Die kleine Straße Elfenhagen wird viel genutzt, weil sie direkt zum AKN-Bahnhof Meeschensee führt und für viele Autofahrer eine Abkürzung nach Quickborn und Ellerau darstellt. Gekoppelt ist sie mit einer Fußgängerampel an der Ulzburger Straße. Die „Ulze“ selbst ist eine der meistbefahrenden Straßen in Norderstedt und Henstedt-Ulzburg.

Defekte Ampel: Das Land Schleswig-Holstein will die Reparatur nicht bezahlen

Inzwischen ist die Ampelanlage etwas auffälliger geworden: Sperrgitter riegeln den Überweg ab, ein provisorischer Ampelbaum hängt einige Meter weiter in Richtung Norderstedt über der Straße, wo es einen ebenfalls provisorischen Überweg gibt. Ein Zustand, der schon seit einigen Monaten das Erscheinungsbild dieser Kreuzung prägt.

Die Ampelanlage liegt zwar auf Norderstedter Gebiet, aber auch die Gemeinde Henstedt-Ulzburg hat sich bereits mit diesem Thema beschäftigt, weil ein Gemeindevertreter mal nachgehakt hat. Mindestens bis zum 31. Dezember, so wurde der Gemeinde vom Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr mitgeteilt, werde das Provisorium bleiben.

Ein Vergabeverfahren kann erst gestartet werden, wenn Geld zur Verfügung steht

Zwischen den Zeilen ist allerdings zu lesen, dass dieses auch anschließend nicht so schnell beseitigt wird: Das Land habe keine Mittel für einen Austausch oder eine Reparatur bereitgestellt. Das werde voraussichtlich erst im kommenden Jahr geschehen. Vorher könne kein Vergabeverfahren gestartet werden, teilt der Landesbetrieb der Gemeinde Henstedt-Ulzburg mit.

Sollte das nötige Geld eines Tages tatsächlich freigegeben werden, kann allerdings nicht sofort mit einer Reparatur begonnen werden. Denn zwischen einer bürokratischen Anordnung und der tatsächlichen Ausführung würden noch einmal drei bis vier Monate vergehen, lässt der Landesbetrieb die Gemeinde Henstedt-Ulzburg wissen. Im Klartext: Vor dem Frühjahr 2025 wird es keine neue oder reparierte Ampel geben. „Wir müssen mit dem Geld, das wir haben, Prioritäten setzten“, sagt Karen Sieksmeyer, stellvertretende Pressesprecherin von Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU).“

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Die Ampel ist so alt, dass keine Ersatzteile mehr vorhanden sind

Warum aber wird die Ampel nicht schnell mit auf jedem Bauhof vorhandenen Materialien repariert – zum Beispiel von der dafür zuständigen Autobahnmeisterei Quickborn? Das scheint nicht so einfach zu sein: Die Ampelanlage sei sehr alt, heißt es aus dem Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr. Es gebe dafür keine Ersatzteile mehr.

Hinzu kommt, dass der Landesbetrieb alle drei gekoppelten Ampelanlagen – Elfenhagen, Kiefernweg und Wilstedter Straße – erneuern will: Für eine Ampel ist kein Geld vorhanden, für drei erst recht nicht. Immerhin: Die provisorische Anlage wurde in das System integriert, sodass es im Bereich dieser drei Ampeln eine Grüne Welle gibt.