Henstedt-Ulzburg. Die Tarifverhandlungen mit der Paracelsus-Klinik zogen sich über mehrere Monate hin. Was die Ärzteschaft mit ihrem Streik bewirkt hat.
Nach einer monatelangen Tarifauseinandersetzung, die im Juli von einem einwöchigen Ausstand der Ärztinnen und Ärzte begleitet wurde, konnte nach zahlreichen und intensiven Verhandlungen nun eine Einigung bei den Tarifverhandlungen erzielt werden. Das meldete die Paracelsus-Klinik in Henstedt-Ulzburg am Dienstagnachmittag.
Hintergrund dieser Tarifrunde war im Wesentlichen die Erhöhung der Tabellenentgelte. Die Forderungen des Marburger Bundes beliefen sich auf mehr als 18,5 Prozent zuzüglich einer Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro für jeden Beschäftigten.
Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg: Einigung im Tarifstreit
Vergangene Woche konnten sich beide Seiten in zuletzt sehr offenen, konstruktiven und vertrauensvollen Gesprächen auf einen neuen Tarifvertrag mit einer Laufzeit von 22 Monaten einigen, berichtet die Paracelsus-Klinik. Vereinbart wurden unter anderem eine stufenweise Erhöhung der Gehälter um insgesamt 13 Prozent und die Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro. Außerdem erhalten Ärztinnen und Ärzte, die zum Januar 2024 bei der Paracelsus-Klinik angestellt waren und in 2025 dort weiter tätig sind, zwei zusätzliche Tage Urlaub.
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„Mit diesem Tarifabschluss sind wir bis an die Grenze dessen gegangen, was für uns noch wirtschaftlich darstellbar ist. Die Umbrüche in der Branche und hohe Preissteigerungen bei den Material- und Sachkosten sowie weiterhin steigende Kosten für Energie treffen uns hart. Ein Tarifabschluss dieser Größenordnung ist für uns eine weitere Belastung und stellt uns insgesamt vor weitere Herausforderungen“, sagt der Vertreter der Paracelsus Klinik, Arne Janßen.
Michael Wessendorf, Vorsitzender des Marburger Bundes Schleswig-Holstein, hält den Tarifabschluss hingegen für längst überfällig. „Dass die Paracelsus Klinik Henstedt-Ulzburg gut aufgestellt ist, zeigt die millionenschwere Erweiterung ihrer Behandlungskapazitäten. Da ist dieser Tarifabschluss mit einer Inflationsausgleichsprämie nur konsequent und gerechtfertigt“, sagt er. Die Ärztinnen und Ärzte hätten mit ihrer Beteiligung am Streik und Kundgebungen die Tarifbewegung mitgetragen und das Ergebnis durchgesetzt. „Wir mussten um jeden Euro kämpfen“, betont Wessendorf.