Todesfelde. Der 31 Jahre alte Linksverteidiger spielte ab 2014 für Werder Bremen. Warum er sich jetzt für den Dorfclub entschieden hat.

  • Am heutigen Sonntag, 14 Uhr, spielt der SV Todesfelde gegen den SV Meppen.
  • Ob Sternberg in dem Spiel aufläuft, ist noch nicht sicher.
  • Sternberg ist der zweite Ex-Profi im Todesfelder Kader.

Der SV Todesfelde hat sechs Wochen nach dem Saisonstart in der Fußball-Regionalliga Nord noch einmal auf dem Transfermarkt zugeschlagen und sich mit Ex-Bundesliga-Profi Janek Sternberg verstärkt. Der 31 Jahre alte Linksverteidiger, dessen Marktwert das Fußball-Portal transfermarkt.de mit 125.000 Euro angibt, war zuletzt vereinslos und ist deshalb ab sofort spielberechtigt. Sein Vertrag mit dem SVT läuft bis Sommer 2026.

Sportlich läuft es aktuell gut für den Dorfclub, der sich nach leichten Startproblemen mittlerweile in der vierthöchsten deutschen Klasse akklimatisiert hat und mit dem 2:1 beim Mitaufsteiger Werder Bremen II schon den zweiten Auswärtssieg einfahren konnte. In der Tabelle sind die Todesfelder am FC Teutonia 05, dem FC St. Pauli II sowie dem Hamburger SV II vorbeigezogen und haben sich auf Nichtabstiegsplatz 15 vorgearbeitet.

SV Todesfelde: Janek Sternberg ist der zweite ehemalige Profi im Mannschaftskader

Sternberg ist nach Mirko Boland (kam vor der Punktrunde vom VfB Lübeck) der zweite Ex-Profi im Mannschaftskader des SVT. Als Jugendlicher kickte er für die SG Leezen/Todesfelde/Wittenborn, den SV Eichede und den Hamburger SV. Nach dem Wechsel in den Herrenbereich erhielt er 2011 beim HSV seinen ersten Profivertrag, spielte aber ausschließlich in dessen zweiter Mannschaft.

2014 feierte Janek Sternberg (r.) beim 4:0-Erfolg von Werder Bremen gegen den SC Paderborn sein Bundesliga-Debüt. Er bestritt für den Club von der Weser 25 Partien im Fußball-Oberhaus und wurde 2017 mit Ferencváros Budapest ungarischer Pokalsieger.
2014 feierte Janek Sternberg (r.) beim 4:0-Erfolg von Werder Bremen gegen den SC Paderborn sein Bundesliga-Debüt. Er bestritt für den Club von der Weser 25 Partien im Fußball-Oberhaus und wurde 2017 mit Ferencváros Budapest ungarischer Pokalsieger. © imago/Nordphoto | imago sportfotodienst

Im Sommer 2013 holte ihn der damalige Coach von Werder Bremen, Viktor Skripnik, zu Werder Bremen, wo Sternberg zunächst ebenfalls im zweiten Team auflief. Sein Bundesliga-Debüt feierte der Linksverteidiger am 29. November 2014 beim 4:0-Erfolg gegen den SC Paderborn. Für den Club von der Weser bestritt Janek Sternberg 25 Partien im Fußball-Oberhaus. Seine weiteren Stationen: der ungarische Traditionsverein Ferencváros Budapest, mit dem er 2017 ungarischer Pokalsieger wurde, der 1. FC Kaiserslautern, der Hallesche FC und der VfB Lübeck.

Todesfeldes Trainer Björn Sörensen: „Ich bin froh, dass Sterni jetzt einer von uns ist“

Sternberg, der mit seiner Familie in Neversdorf wohnt und dessen Schwester Linda in Todesfelde viele Jahre lang erfolgreich Handball gespielt hat, stand schon länger auf der Wunschliste des ambitionierten SVT. „Wir hatten schon in der Sommerpause Kontakt. Er wollte vor Saisonbeginn noch einige andere Angebote sichten, aber auch gern in der Region bleiben. So sind wir dann letztlich zusammengekommen“, sagte Trainer Björn Sörensen.

Speziellen Bedarf auf der Linksverteidigerposition hat der SVT zurzeit zwar nicht. Aber der Regionalliga-Kader soll so aufgestellt sein, dass Verletzungen oder Sperren von Spieler gut kompensiert werden können. Da passt es gut ins Konzept, dass einer von Janek Sternbergs Vorzügen seine Vielseitigkeit ist. „Er ist sehr erfahren, hat einen starken linken Fuß, ist extrem ballsicher, clever in der Zweikampfführung und kann marschieren“, schwärmt Coach Sörensen, „außerdem ist er ein richtig feiner Kerl, er wird uns auf und neben dem Platz weiter voranbringen. In unseren Gesprächen hat er das direkt bewiesen. Er wird unserer Mannschaft gerade in schwierigen Spielphasen die nötige Stabilität verleihen und mit seiner Präsenz das Team leiten. Ich bin froh, dass Sterni jetzt einer von uns ist.“

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Und was sagt der Hochgelobte über seinen neuen Verein? „In Todesfelde kenne ich sehr viele Personen aus dem Umfeld schon lange persönlich. Am meisten freue ich mich tatsächlich darauf, wieder mit Morten Liebert in einer Mannschaft spielen zu können. Wir haben als Kinder quasi gemeinsam angefangen. Dass wir in unserem fußballerischen Spätherbst nun noch einmal Teamkollegen sind, ist schon etwas Besonderes.“

Ob Sternberg im Heimspiel gegen den überraschend schwach in die Saison gestarteten Meisterschafts- und Aufstiegsaspiranten SV Meppen (Sonntag, 14 Uhr, Joda-Sportpark) sein Regionalliga-Debüt feiert, ist noch offen. „Das entscheidet unser Trainerteam kurzfristig“, sagte am Freitag der Sportliche Leiter Sven Tramm. Sternberg könnte aber auflaufen: Er ist fit, hat alle medizinischen Checks absolviert und bestanden, außerdem zusammen mit der Mannschaft trainiert.