Norderstedt/Bad Segeberg. Alle Eltern, die ihre Kinder zum Schuljahr 2025/26 einschulen lassen wollen, müssen den langen Weg nach Bad Segeberg in Kauf nehmen.

Es sind schlechte Nachrichten für alle Norderstedter Eltern, die ihr Kind zum Schuljahr 2025/2026 einschulen wollen und deswegen jetzt zur Schuleingangsuntersuchung müssen. Früher konnte man die Untersuchung ganz einfach in der Stadt erledigen – in einer Außenstelle des Kreisgesundheitsamtes. Doch das war einmal. Ab sofort müssen alle Kinder, unabhängig vom Wohnort im Kreis, zentral in Bad Segeberg untersucht werden. Das bedeutet also deutlich längere Anfahrtswege für alle.

Der Grund ist der Mangel an Fachkräften. Der Kreis hat schlicht keinen Kinderarzt oder eine Kinderärztin gefunden, die den Dienst in Norderstedt übernehmen könnte. „Die Personalnot zwingt uns zu diesem vorübergehenden Schritt“, sagt Christiane Rimbach, Leiterin des Fachbereichs Soziales, Arbeit und Gesundheit beim Kreis. Sie betont, dass es sich um eine befristete Übergangslösung bis Ende des Jahres handele.

Schuleingangsuntersuchung: Aus in Norderstedt

Bei der Schuleingangsuntersuchung werden auch die motorischen Fähigkeiten des Kindes getestet, hier das Hüpfen.
Bei der Schuleingangsuntersuchung werden auch die motorischen Fähigkeiten des Kindes getestet, hier das Hüpfen. © Kreis Segeberg | Kreis Segeberg

Generell möchte das Gesundheitsamt am Standort Norderstedt festhalten und sucht daher aktuell weiter nach geeigneten Kinderärztinnen oder -ärzten. „Der Fachkräftemangel zeigt sich gerade massiv, aber wir haben der Personalakquise oberste Priorität eingeräumt. Die Ausschreibungen laufen und wir hoffen, unser Team bald wieder verstärken zu können“, sagt Rimbach.

In Bad Segeberg wolle man gebündelt mit dem vorhandenen Personal ausreichend Termine anbieten. Wartezeiten sollen verkürzt werden und Untersuchungen zügiger laufen. Man wolle „eine reibungslose Untersuchung von gleichbleibend hoher Qualität sicherstellen“, sagt die Leiterin des Fachdienstes Gesundheit, Dr. Alexandra Emken. „Uns ist bewusst, dass diese befristete Zentralisierung für viele Eltern und Kinder längere Anfahrtswege bedeuten“, sagt Emken.

Schuleingangsuntersuchung: Sonderregelungen im Einzelfall

Bei einem Sehtest wird ermittelt, wie gut die Augen des Kindes sind.
Bei einem Sehtest wird ermittelt, wie gut die Augen des Kindes sind. © Kreis Segeberg | Kreis Segeberg

Die Schuleingangsuntersuchung ist Pflicht für alle Mädchen und Jungen, die eingeschult werden sollen. Sie dient der Feststellung von Gründen, die einem erfolgreichen Schulbesuch aus medizinischer Sicht entgegenstehen könnten. Eltern und Sorgeberechtigte von Kindern, die schulpflichtig werden, erhalten rund um den sechsten Geburtstag des Kindes ein Einladungsschreiben vom Kreis. Ein Termin für die Schuleingangsuntersuchung kann dann online gebucht werden.

Für den Fall, dass Norderstedter Eltern nicht mobil sind oder aus anderen Gründen Probleme mit der Fahrt nach Bad Segeberg haben, verspricht der Kreis Sonderregelungen. „Sollte es in Einzelfällen für Eltern und Kind gar keine Möglichkeit geben, nach Bad Segeberg zu kommen, werden wir eine Untersuchung in Norderstedt ermöglichen“, verspricht die Ärztin.

Für Rückfragen und weitere Informationen steht der Fachdienst Gesundheit des Kreises Segeberg unter KJGD@segeberg.de zur Verfügung.