Henstedt-Ulzburg. Die wichtigsten Vorhaben auf einem Blick: Schulbau und -Sanierung, neue Feuerwache, ÖPNV – Gemeinde hat 2024 noch viel vor.
In Henstedt-Ulzburg hat die Gemeinde nicht nur mittelfristig zahlreiche Großprojekte auf der Agenda. Denn viele dieser Vorhaben sind auch heute schon mitten in der Planung, auch wenn hiervon teilweise für die Öffentlichkeit noch nichts zu sehen ist. Zwei Beispiele hierfür sind die künftige neue Feuerwache „Süd“ für den Ortsteil Rhen und das neue Alstergymnasium. Das Rathaus hat nun eine Übersicht geliefert, was derzeit passiert, was bis Jahresende ansteht, und darüber hinaus.
Klar ist: Es geht um viele Millionen Euro. Nicht alles wird ausschließlich den Haushalt belasten, mehrfach setzt Henstedt-Ulzburg darauf, Fördermittel zu bekommen. Oder diese stehen bereits fest. Insgesamt wird das Grundstücks- und Gebäudemanagement in Summe in diesem Jahr rund 3,4 Millionen Euro für verschiedenste, teils auch kleinere Maßnahmen ausgeben. Dazu kommen die Unterhaltungskosten. Doch einige Projekte stehen besonders im Fokus.
1. Alstergymnasium: Generalplaner mit Megaprojekt beauftragt
Europaweit wurde die Generalplanung für das umfangreichste und definitiv auch teuerste Bauvorhaben in der Ortsgeschichte ausgeschrieben. Im Juli endete das Vergabeverfahren, den Zuschlag erhielt das Büro ppp Architekten aus Lübeck. Diese verfügt laut Verwaltung über „umfangreiche Expertise bei der Sanierung und dem Neubau von Schulgebäuden und zeichnet sich durch architektonisch interessante Projektlösungen mit modernen pädagogischen Ansätzen aus“.
Genau das ist hier erwünscht gewesen. Doch es wird dauern: Erst 2027 soll der Bau selbst beginnen, würde dann ungefähr drei Jahre dauern. Die Fläche steht fest, sie befindet sich direkt neben dem bestehenden Alstergymnasiums, das im Anschluss abgerissen wird. Der heutige Sportplatz wird dafür verschwinden, er wird ersetzt, während die Sporthallen saniert werden. Das Gesamtvolumen wird aktuell auf etwa 58 Millionen Euro beziffert.
2. Olzeborchschule: Sommerferien werden für Sanierung genutzt
Schrittweise sind in Henstedt-Ulzburg öffentliche Einrichtungen, darunter auch das Alstergymnasium, auf die effizientere LED-Beleuchtung umgerüstet worden. Das kann nur in den Sommerferien stattfinden, damit der Unterricht nicht gestört wird. Derzeit ist der Trakt der Gemeinschaftsschule an der Reihe, 2025 folgen dann Grundschule und Verwaltung, während Fachräume und Sporthallen bereits modernisiert worden sind. 414.000 Euro sind hierfür vorgesehen, immerhin gibt es 90.000 Euro Zuschuss vom Bund.
3. Grundschule Rhen/Kita Theodor-Storm-Straße: Hunderttausende Euro für neue Leitungen
Im Ortsteil Rhen befindet sich die Grundschule samt dem Komplex mit Kita, Krippe und Hort in einem Wasserschutzgebiet. Dahr war die Gemeinde verpflichtet, eine sogenannte Dichtheitsprüfung vorzunehmen, also, die Schmutz- und Regenwasserleitungen zu untersuchen. Wie angesichts des Gebäudealters (erbaut in den 1960er-Jahren) erwartet, ergab die Analyse einen hohen Sanierungsbedarf. Daher werden die Leitungen in diesem Jahr für 400.000 Euro ausgetauscht, zudem Sickerschächte erneuert oder instandgesetzt.
4. Neue Feuerwache Süd: Politik hat Variante beschlossen
Nach jahrelanger Vorplanung und Beratung kommt die künftige Feuerwache „Süd“, die auf einer Fläche im Bereich Kiefernweg/Norderstedter Straße entstehen wird, in den Gremien voran. Die Politik hat vor den Sommerferien eine Variante beschlossen, die 10,9 Millionen Euro kosten würde. Bis Ende dieses Jahres soll die Verwaltung nun den Entwurf sowie eine exaktere Kostenberechnung vorlegen, dann könnte der Bauantrag folgen. Ende 2027 wäre mit einer Eröffnung zu rechnen. Neben einer KfW-Förderung (173.000 Euro) erhält Henstedt-Ulzburg vom Land knapp 120.000 Euro.
5. Bike & Ride in Ulzburg-Süd: Mehr Komfort für Pendler
Darauf haben viele Fahrgäste der AKN, die in Ulzburg-Süd zusteigen, lange gewartet: Die neue Bike+Ride-Anlage am Bahnhof (Baukosten: 350.000 Euro) soll neuen Komfort bieten und damit mehr Anreize setzen, damit Pendlerinnen und Pendler ihre Autos stehen lassen. Somit gibt es hier künftig 144 Fahrradstellplätze, die teilweise auch verschließbar sind (vergleichbar mit Meeschensee). Erfreulich aus Gemeindesicht: Fast alles wird über Fördermittel getragen, und zwar vom Verkehrsverbund Nah.SH (260.000 Euro) sowie vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (70.000 Euro).
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6. Energie sparen: Heizungsanlagen in öffentlichen Gebäuden auf dem Prüfstand
Die infolge des russischen Angriffskrieges in der Ukraine gestiegenen Energiekosten bringen Kommunen in Zugzwang. Als Großverbraucher werden sie von der Bundesregierung in die Pflicht genommen, alle Möglichkeiten zu nutzen, um zu sparen. Daher nimmt Henstedt-Ulzburg für 250.000 Euro einen sogenannten „hydraulischen Abgleich“ der Heizungsanlagen vor. Das soll Verschwendung vorbeugen, sodass nur so viel Warmwasser in die Heizkörper gelangt, wie auch benötigt wird. Bis zu 15 Prozent Wärmeenergie könnte so gespart werden, insbesondere bei großen Gebäuden.