Norderstedt. Die beliebte Location am Stadtparksee hat einen neuen Namen. Wann sie nun endlich nach drei Jahren des Wartens Eröffnung feiert.
Vor ein paar Wochen noch sah der Barbereich chaotisch aus. Von der Decke hingen Kabel, der Fußboden war eingestaubt. Nur der Tresen und eine alte Kaffeemaschine erinnerten daran, dass hier einmal eine Gastronomie betrieben wurde. Jetzt, eine Woche vor der Neueröffnung am Freitag, 9. August, hängen wieder Regale an den Wänden, die gut befüllt mit Gläsern und alkoholischen Getränken sind. Über der Bar prangt ein Schriftzug aus Moos: „Strandz“ steht dort geschrieben. Das ist der neue Name für das frühere Strandhaus im Stadtpark Norderstedt.
„Wir haben über verschiedene Namen nachgedacht“, sagt Martin Hüpenbecker, der neue Pächter. Fest stand nur: Die Gastronomie soll anders heißen. Nicht mehr Strandhaus. Nach dem erbitterten Rechtsstreit zwischen den ehemaligen Betreibern und den Norderstedter Stadtwerken sei der Name zu negativ besetzt, sagt er. Die Vergangenheit wolle man hinter sich lassen. Wegen der Streitigkeiten blieb die beliebte Partylocation am See knapp drei Jahre lang geschlossen. Nun soll eine neue Ära beginnen.
Stadtpark Norderstedt: Ex-Strandhaus heißt nun „Strandz“
Die Ära des „Strandz“ also. Weil die Räumlichkeiten direkt am Strandbad liegen, lag ein Wortspiel mit dem Begriff „Strand“ für Hüpenbecker nahe. Nach einigem Ausprobieren sei noch ein „Z“ am Ende gelandet. Nun könnten wegen der Ähnlichkeit der Namen einige vermuten, dass es eine Verbindung zu der anderen Stadtpark-Gastronomie „Spotz“, die von Anne Rumpel betrieben wird, gibt. Aber das ist nicht der Fall. „Die Betriebe haben nichts miteinander zu tun“, betont Stadtpark-Chef Kai Jörg Evers.
Hinter Martin Hüpenbecker liegen anstrengende Wochen. Der 53-Jährige ist nicht nur der neue Pächter, sondern auch Geschäftsführer der Catering- und Veranstaltungsfirma „Dinners“ aus Henstedt-Ulzburg. Im Sommer ist Hochsaison, jedes Wochenende finden Festivals und Feiern statt, die er beliefert. Auch im Stadtpark. „Das ist sehr stressig“, sagt er. Zusätzlich investiert er viel Zeit und Leidenschaft in einen guten Start im „Strandz“. Bis zur Eröffnung ist noch einiges zu tun. Im verglasten Bistro mit Blick auf den See stehen derzeit Sessel und Sofas, die eigentlich für die Terrasse am Strand gedacht sind. Die Lieferung der „richtigen“ Loungemöbel verzögert sich. „Ich hoffe, dass sie bis zur Eröffnung kommen“, sagt Hüpenbecker.
Gastronomie hat von Mai bis September geöffnet
Vor einer Woche wurde der Bau der Küche abgeschlossen. Sie wurde komplett renoviert. In dem kleinen Raum befinden sich nun neue Geräte und ein neues Belüftungssystem. Lampen, die im Kioskfenster von der Decke hängen, erzeugen eine gemütliche Atmosphäre. Schon jetzt verkaufen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Pommes, Burger und Crêpes an die Badegäste des Strandbads. Sie zu versorgen, ist die Hauptaufgabe der Gastronomie. Denn der Planfeststellungsbeschluss, der anlässlich der Landesgartenschau im Jahr 2011 aufgestellt wurde, gibt vor: Die Gaststätte darf nur während der Badesaison von Mai bis September in der Zeit von 8 bis 22 Uhr öffnen.
Dass das „Strandz“ nun auch für Besucherinnen und Besucher des Stadtparks zugänglich ist, ist einer Nutzungsänderung zu verdanken, die das Park-Team erwirkt hat. Ab kommendem Freitag können sich Gäste in das Bistro setzen, sich bedienen lassen und neben Burgern, die es in drei Varianten (vegetarisch, mit Fleisch und mit Fisch) gibt, auch Salate und belegte Pinzas bestellen. Außerdem verspricht der Wirt eine umfangreiche Cocktailkarte. Vier Sorten Fassbier wird es zudem geben, darunter eine Eigenkreation, das „Strandz Hell“.
Die Preise hat der Betreiber noch nicht endgültig festgelegt. Sie werden sich im Bistro und am Strand unterscheiden. Badegäste und Parkbesucher werden in der Gastronomie strikt getrennt. „Wenn sich ein Badegast allerdings gern ins Bistro setzen möchte, bekommt er einen Tagesstempel an der Kasse und kann das natürlich machen“, erklärt Kai Jörg Evers.
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Für die nächsten sechs Wochen, bis zum Ende der Badesaison, hat das „Strandz“ jeden Tag von 12 bis 22 Uhr geöffnet. Danach muss es bis Mai schließen. Auch das hat rechtliche Gründe. „Unser langfristiges Ziel ist es, am Tag länger und ganzjährig zu öffnen“, sagt Evers. Aber auch dafür müssen erst Genehmigungen eingeholt werden. Das Verfahren dürfte nicht vor Ende 2025/Anfang 2026 abgeschlossen sein, schätzt der Geschäftsführer des Stadtparks. Anschließend muss das Gebäude zudem energetisch saniert werden. Erst nach dem Umbau kann die Location das ganze Jahr über genutzt werden.
Stadtpark: Künftig sollen auch Hochzeiten wieder stattfinden
Sollten längere Öffnungszeiten von der Stadt Norderstedt genehmigt werden, könnten zumindest im Sommer wieder Geburtstage und Hochzeiten im „Strandz“ stattfinden. Nach der Umbauphase sollen in den Wintermonaten vor allem geschlossene Gesellschaften wieder die Möglichkeit haben, am Stadtparksee zu feiern. So der Plan. „Im Winter braucht man im Park keine zwei öffentlichen Gastronomien“, meint Evers. Dann könnte das „Spotz“ die täglichen Parkgäste bewirten und das „Strandz“ die individuellen Veranstaltungen ausrichten. Aber das ist Zukunftsmusik.
Erst einmal öffnet nun das Bistro. Und das ist aus Evers Sicht „ein Riesenschritt zur Normalität“, die es wegen des Streits lange nicht gegeben hat. „Wir sind total happy, dass es endlich losgeht. Es war eine mühsame Zeit, bis wir endlich agieren konnten. Ich glaube, die Leute sind super neugierig“, sagt er. Die Gäste erwartet am Freitag ein „Soft-Opening“, wie Martin Hüpenbecker es nennt. „Ich wollte pompöser starten und am liebsten ein Fest am ganzen Strand feiern. Eine Band hatte ich schon reserviert.“ Wegen des laufenden Badebetriebs muss er die große Party allerdings auf nächstes Jahr verschieben. Aber auch für den September hat er bereits kleinere Aktionen geplant, auch mit Live-Musik.