Norderstedt. Ex-Profitänzerin aus Norderstedt, bekannt aus der RTL-Show, zeigt Hochzeitspaaren, wie sie elegant über die Tanzfläche kommen.
- Mit dem Sänger Ben tanzte Christine Deck 2007 in der RTL-Show „Let´s dance“
- Deck betreibt einen Beauty-Salon in Norderstedt und war Profitänzerin
- Einmal im Monat Tanztraining mit Paaren im Saal der TSG Creativ in Norderstedt
Yvonne und Christopher Huper stehen einander gegenüber und schauen sich in die Augen. Drei Meter liegen zwischen ihnen. Dann startet Tanzlehrerin Christine Deck die Musik. „Wenn du mich lässt“ von Sängerin Lea ertönt aus der Box. Das Paar wirft sich einen Handkuss zu, überwindet die Distanz und beginnt zu tanzen. Es wiegt sich in den Armen, dreht sich. Plötzlich kommt es aus dem Takt. „Du hast mich aus dem Konzept gebracht“, beschwert sich Yvonne Huper. Eine nicht ganz ernst gemeinte Diskussion folgt. Christine Deck stoppt nach etwa 55 Sekunden die Musik. „Das war gut! Gleich noch mal!“, ruft sie.
Das Ehepaar Huper hat vor einem Jahr standesamtlich geheiratet. In diesem September soll die große Feier mit Freunden und Familie im Palmencafé in Hasloh folgen. Für ihren Hochzeitstanz haben die beiden Norderstedter extra Tanzstunden bei Christine Deck gebucht. Heute ist ihre vierte und letzte Unterrichtseinheit. „Wenn ich sehe, dass die Paare schlecht vorbereitet sind und zu Hause nicht genügend trainiert haben, kann ich auch mal lauter werden“, sagt Deck.
Tanzen: Nachhilfe bei „Let‘s Dance“-Star Christine Deck
In solchen Momenten kommt die ehemalige Profitänzerin in der 43-Jährigen durch. Sie ist selbst Vizeweltmeisterin über zehn Tänze (Standard und Latein). 2007 wurde sie durch die RTL-Fernsehshow „Let‘s Dance“ bekannt, als sie Sänger Ben das Tanzen beibrachte. Inzwischen ist sie nicht mehr Teil der Sendung, hilft aber leidenschaftlich gern Hochzeitspaaren, ihren besonderen Tanzmoment zu kreieren. „Ich finde es toll, so viele unterschiedliche Menschen kennenzulernen“, sagt die Norderstedterin.
Yvonne Huper kannte sie schon vorher. Tagsüber arbeitet Deck nämlich als Kosmetikerin in ihrem eigenen Schönheitssalon „beauty moments“ an der Kiebitzreihe. Huper ist eine Stammkundin von ihr. Schon lange lässt sie sich von der früheren Leistungssportlerin, die während ihrer aktiven Zeit eine Ausbildung zur Fachkosmetikerin absolvierte, die Nägel machen. Deck fiebert seit Jahren mit Huper mit, wie sie sagt. Die 38-Jährige war mit ihrem heutigen Mann Christopher nämlich schon mehr als 20 Jahre zusammen, als der sehnsüchtig erwartete Antrag endlich kam. „Ich habe nach jedem Urlaub nachgefragt. Im Februar letztes Jahr, als die beiden in Kapstadt waren, habe ich dann endlich ein Foto bei WhatsApp mit dem Ring am Finger bekommen“, sagt Deck begeistert.
„Let‘s Dance“-Star Christine Deck: „Rund-um-Hochzeitsprogramm“
Ihre offene und herzliche Art schätzen wohl viele Kundinnen an ihr. Sie wirkt, wie eine alte Freundin. Ihr Hochzeitskleid hat Yvonne Huper bei Modedesignerin Ella Deck, der Cousine von Christine, ausgesucht. Damit war sie sogar kürzlich in der TV-Serie „Zwischen Tüll & Tränen“ bei Vox zu sehen. Haare und Make-Up für die standesamtliche Hochzeit hat sie bei Christine Deck im Beautysalon machen lassen. Von Anfang an war klar, dass sie natürlich auch den Hochzeitstanz bei ihr lernen wird. „Von unserer Familie gibt es das Rund-um-Hochzeitsprogramm“, sagt Deck und lacht.
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In der Regel trifft die Ex-Profitänzerin sich einmal im Monat für eine Stunde mit dem Brautpaar im Tanzsaal der TSG Creativ in Norderstedt. „Am liebsten fange ich schon sechs Monate vor der Hochzeit an, mit dem Paar zu trainieren. Ich lasse mir gern Zeit. Heiraten bedeutet oft Stress und ich möchte nicht, dass meine Paare zu viel Stress haben“, sagt Deck. Nach jeder Tanzstunde nimmt sie für ihre Schüler ein Video mit dem Handy auf und filmt sich, wie sie sowohl den weiblichen als auch den männlichen Part nachtanzt. „Das können sie sich dann zu Hause angucken und üben“, erklärt sie.
Tanzen mit Christine Deck: Paare kommen ohne Vorkenntnisse
Wenn das Pärchen ihr das ausgewählte Musikstück für den Hochzeitstanz verrät, hat Deck sofort Bilder im Kopf. „Während ich den Song höre, sehe ich mich schon tanzen“, sagt sie. Eine Choreografie zu entwickeln, kostet sie nicht viel Zeit. Bevor es aber richtig losgeht, fragt sie noch einige für sie wichtige Informationen ab: Wie groß ist die Tanzfläche? Wo sitzen die Gäste? Und was für ein Kleid trägt die Braut? „Ich lasse mir immer das Hochzeitskleid vorher zeigen. Wenn es sehr eng ist, fällt es schwerer, sich darin zu bewegen“, sagt Deck.
Meistens kommen Paare ohne große Vorkenntnisse zu ihr, manche von ihnen haben noch nie Standard getanzt. Yvonne und Christopher Huper haben immerhin 2019 ein Dreivierteljahr eine Tanzschule besucht. „Das macht aber nichts. Durch das individuelle Coaching können wir mit wenigen Stunden das größtmögliche Ziel erreichen“, sagt die Expertin. „Ich weiß genau, welche Tanzschritte leicht sind – aber einen großen Effekt haben.“ Das sieht man, wenn das Ehepaar Huper zu tanzen beginnt, sich liebevoll eindreht und küsst und weit mehr als einen klassischen Discofox auf dem Parkett zeigt.