Kreis Segeberg. Die Infektion ist im Norden Deutschlands weiter auf dem Vormarsch. Welche Tiere sie befällt und ob Menschen davon betroffen sind.

Das Veterinäramt des Kreises Segeberg warnt eindringlich vor der Blauzungenkrankheit. Diese verbreitet sich derzeit rasant in Europa und hat bereits weite Teile Deutschlands, darunter auch Niedersachsen, erreicht. Der Erreger ist für Menschen ungefährlich, kann jedoch bei Tieren wie Schafen, Rindern, Ziegen und Alpakas schwere bis tödliche Verläufe verursachen.

„Besorgniserregend ist, dass die Hälfte der Infektionen im Norden in den vergangenen vier Wochen festgestellt worden ist“, sagt der Leitende Kreisveterinär Markus Overhoff. Das Veterinäramt des Kreises Segeberg empfiehlt daher allen Rinder-, Schaf- und Ziegenhaltern die Impfung ihrer Tierbestände gegen die Infektion mit dem Serotyp 3 der Blauzungenkrankheit.

Blauzungenkrankheit: Die Impfung ist freiwillig, Beratung gibt es beim Veterinäramt

Parallel zur Impfung sollten die Tierhalter Schutzmaßnahmen gegen Insekten ergreifen, weil die Virusinfektion laut Overhoff durch stechende Insekten wie Gnitzen und andere Mückenarten übertragen werden kann. Das Land Schleswig-Holstein unterstützt die Impfkampagne finanziell über den Tierseuchenfonds. Fragen zur Impfung beantworten die örtlichen Haustierarztpraxen. Wichtig zu wissen: Auch wenn die Impfung nicht immer eine Infektion verhindert, schützt sie doch vor schweren Krankheitsverläufen.

Blauzungenkrankheit: Die Seuche wird durch eine Mückenart übertragen

Die Blauzungenkrankheit (BT), die erstmals in Südafrika entdeckt wurde, tritt mittlerweile weltweit auf und wurde 2006 erstmals in Europa nachgewiesen. Von 2012 bis Ende 2018 war Deutschland offiziell frei von dieser Seuche. Die letzten Fälle im Kreis Segeberg gab es in den Jahren 2006 bis 2009, als ganz Deutschland von einem großen Seuchenausbruch betroffen war.