Kreis Segeberg. Kreis Segeberg: Schüler fahren ab September für 29 Euro im Monat. Verkehrsminister Madsen glaubt nicht, dass sich das ab 2025 ändert.
Für 29 Euro im Monat mit dem ÖPNV durch ganz Deutschland fahren: schon vom 1. September an können Schülerinnen und Schüler der Oberstufen, der Berufs- und Privatschulen aus dem Kreis Segeberg „Schulticket Deutschland“, kurz „Bildungsticket“ lösen. Und das, obwohl es landesweit erst mit Beginn des nächsten Jahres eingeführt wird. Unklar ist allerdings, wie sich die zurzeit diskutierte generelle Preiserhöhung des Deutschlandtickets für die Schüler auswirkt.
Am Montag kommender Woche wird Claus Ruhe Madsen, Schleswig-Holsteins Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus, die Einführung des Bildungstickets zum 1. Januar 2025 offiziell bekannt geben. Dann können alle Schüler in Schleswig-Holstein für 29 Euro mit der Bahn fahren.
Bildungsticket: Der Kreis Segeberg zahlt einen Zuschuss
Der Kreis Segeberg ist schon einen Schritt weiter: In diesen Tagen beschließen die Kreispolitiker die Subventionierung des Tickets, so dass Schüler oder deren Eltern nur 29 statt 49 Euro zahlen müssen. Diese Regelung beginnt mit dem neuen Schuljahr und gilt bis zum Ende des Jahres, weil das Ticket ab dann landesweit nur 29 Euro kostet. So wie der Kreis Segeberg handeln die meisten Kreise in Schleswig-Holstein.
In den Kreisen Pinneberg und Stormarn reisen die Schüler vom 1. September an ebenfalls günstiger, im Kreis Ostholstein bekommen Schüler oder deren Eltern schon vom 1. August an einen Zuschuss von 20 Euro zum 49 Euro teuren Deutschlandticket.
Hamburg: Schüler fahren nach Sommerferien kostenlos
Am besten haben es die Schüler in Hamburg: Sie können demnächst kostenlos mit dem ÖPNV fahren – und das nicht nur im HVV-Bereich, sondern in ganz Deutschland. Die Abgeordneten der Bürgerschaft stimmten einstimmig einem entsprechenden Antrag der Regierungsfraktionen von SPD und Grünen zu. Das kostenlose HVV-Schülerticket soll schon nach den Sommerferien angeboten werden.
Ob all diese Beschlüsse im Landes- und in den Kreisparlamenten künftig Bestand haben, ist seit Montag wieder unklar: Bei den 49 Euro wird es wahrscheinlich nicht mehr lange bleiben. 2025 soll das Ticket wohl teurer werden. Das ist das Ergebnis einer Sondersitzung der Verkehrsminister, die am Montag in Düsseldorf über die künftige Finanzierung des Deutschlandtickets beraten haben. Was wird aus dem Bildungsticket?
Was wird aus dem Bildungsticket, wenn das Deutschlandticket teurer wird?
Minister Claus Ruhe Madsen gegenüber dem Abendblatt: „Ich glaube, dass sich an dem Bildungsticket in der jetzt vorgestellten Form für Schüler nichts ändern wird.“ Er verweist auf die Verkehrsministerkonferenz im Oktober, auf der erneut und dann konkret über dieses Thema gesprochen werden soll.
Zunächst gilt für Schülerinnen und Schüler oder deren Eltern, dass sie vom 1. September an, also mit Beginn des neuen Schuljahres, für 29 Euro reisen dürfen. Und zwar nicht nur mit der Bahn zu ihrer Schule, sondern quer durch Deutschland.
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Um von September bis Dezember einen monatlichen Zuschuss von 20 Euro für das Deutschlandticket zu bekommen, müssten Eltern oder Schüler selbst aktiv werden. Wenn sie ein Deutschlandticket gekauft haben, reichen sie den Beleg zusammen mit dem Schülerausweis bei der Kreisverwaltung ein. Die überweist dann 20 Euro pro Ticket zurück. Voraussichtlich können die Unterlagen digital hochgeladen werden, um den Verwaltungsaufwand möglichst minimal zu halten.
Kreis Segeberg: kostenlose Schülertickets gefordert
Vom kommenden Jahr wird die Ausgabe der Bildungstickets vom Kreis Herzogtum Lauenburg landesweit organisiert. Bis dahin müssen die einzelnen Kreise selbst für Zwischenlösungen sorgen, um die eingereichten Anträge digital bearbeiten zu können. Der Kreis Segeberg rechnet mit rund 4700 Anträgen, die von September bis Dezember 2024 monatlich eingereicht werden. 470.000 Euro gibt der Kreis aus, um tausenden Schülern ein möglichst billiges Reisen zu ermöglichen.
Forderungen einer Schülerbeförderung zum Nulltarif nach Hamburer Vorbild gibt es übrigens auch im Kreis Segeberg. Einige Fraktionen des Kreistages haben dieses Thema bereits wiederholt angesprochen, der Jugend-Kreistag hat sich ebenfalls dafür ausgesprochen. Einen entsprechenden Beschluss darüber wird es aber wohl nicht geben: Der Kreis Segeberg müsste dafür Millionenbeträge in die Hand nehmen – nach Ansicht vieler Kreispolitiker ist das derzeit kaum zu realisieren.