Norderstedt. Drittliga-Handballerinnen unterliegen vor 300 Zuschauern dem SV Henstedt-Ulzburg. Warum die Heimniederlage so deutlich ausfiel.

  • Drittliga-Aufsteiger HT Norderstedt kassiert erste Niederlage.
  • SV Henstedt-Ulzburg springt nach Derbysieg auf Platz.
  • SG Todesfelde/Leezen unterliegt beim Frankfurter HC

Die Handballerinnen des SV Henstedt-Ulzburg haben das Lokalderby beim HT Norderstedt mit 25:19 (10:9) gewonnen und die Tabellenführung in der 3. Liga Nord-Ost übernommen. Vor 300 Zuschauern im ausverkauften Schulzentrum Süd wurde der SVHU seiner Favoritenrolle gerecht und fügte dem Aufsteiger die erste Niederlage der Saison zu.

Den besseren Start in die Partie erwischten allerdings die Gastgeberinnen. Das Team von HTN-Trainer Robert Schulze begann engagiert und lag nach zehn Minuten mit 5:2 in Führung. Keeperin Victoria Nigbur hatte zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Siebenmeter entschärft.

3. Handball-Liga: Aufsteiger HT Norderstedt kassiert erste Niederlage

Der SVHU reagierte auf den Rückstand, spielte in der Folge mit einer offensiven Abwehrformation und nahm Norderstedts Rückraumschützin Lea-Marie Knop in Manndeckung. „Wir haben es in dieser Phase nicht geschafft, genügend Druck im Angriff aufzubauen, um einfache Tore zu machen“, bemängelte Schulze.

Auch die personellen Wechsel im Rückraum des SVHU machten sich bemerkbar. Lara Witzleben (sieben Tore), Julika Schmidt (6) und Annika Günther (3) sorgten für mehr Dynamik und Torgefahr. Schmidt und Günther sind mit Erstspielrecht bei der SG Hamburg-Nord in der A-Jugend-Oberliga und A-Jugend-Bundesliga im Einsatz. Ihr Zweitspielrecht nehmen die beiden Talente in Henstedt-Ulzburg wahr.

Rückraumtalente des SV Henstedt-Ulzburg spielen groß auf

„Das hat uns das Genick in der Abwehr gebrochen“, gab HTN-Coach Schulze zu. „Die SVHU-Mädels bringen eine hohe Qualität mit und haben sich in einen Rausch gespielt.“

Auch nach dem Seitenwechsel blieb der SV Henstedt-Ulzburg das überlegene Team, ohne sich entscheidend absetzen zu können B.is zehn Minuten vor Abpfiff war beim 18:17 aus Sicht der Frogs-Ladies nichts entschieden. Angeführt von der stark aufspielenden Julika Schmidt gelang den Gästen dann aber ein vorentscheidender 4:0-Lauf, dem das HT Norderstedt nichts mehr entgegenzusetzen hatte.

Überragende Abwehrleistung des SVHU nach schwachem Beginn

„Wir haben unseren jungen Spielerinnen nach der Halbzeitpause viel Einsatzzeit gegeben“, sagte SVHU-Trainer René Hahn. „Sie sind überhaupt nicht nervös aufgetreten, sondern waren mit ihren starken Leistungen der Schlüssel zum Sieg.“

Der Coach machte für den Auswärtserfolg aber auch eine Steigerung in der Abwehr verantwortlich. „Wir haben nach unserem schwachen Beginn überragend im Kollektiv verteidigt. Vorne haben die Mädels außerdem weniger Fehler gemacht und die Norderstedterinnen nicht mehr zu Gegenstößen eingeladen.“

HT Norderstedt will lernen und am Sonnabend in Schwerin wieder Feuer geben

Während der SV Henstedt-Ulzburg in der 3. Nord-Ost nun das einzige Team ohne Punktverlust ist, musste das HTN in der neuen Klasse nach drei Erfolgen erstmals Lehrgeld zahlen. Robert Schulze: „Wir müssen aus der Situation gestärkt herauskommen. Am kommenden Sonnabend wollen wir im Match beim SV Grün-Weiß Schwerin wieder Feuer geben.“

Eine Niederlage setzte es auch für die SG Todesfelde/Leezen. In Abwesenheit von Trainer Thomas Kruse verlor die Spielgemeinschaft ihr Auswärtsmatch beim Frankfurter HC mit 21:26 (11:12).

3. Handball-Liga: SG Todesfelde/Leezen unterliegt Frankfurter HC

Das Kommando auf der Bank übernahm Co-Trainern Franziska Haupt, die eine schwache Angriffsleistung ihrer Mannschaft sah. „Wir haben es nicht geschafft, mit unserem Rückraum die Frankfurter Abwehr in Bewegung zu bringen. Ihr Innenblock mit Spielerinnen über 1,80 Meter hat uns vor große Probleme gestellt.“

In der vergangenen Saison war den Todesfelderinnen ein überraschender Auswärtssieg an der deutsch-polnischen Grenze gelungen. Für eine Wiederholung präsentierte sich das Team allerdings offensiv zu schwach.

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Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Lara Witzleben (7/3 Siebenmeter), Julika Schmidt (6), Annika Günther, Katharina Rahn, Lina Röttger (je 3), Karina Mader (2), Lisa Prante (1).

Tore des HT Norderstedt: Lea-Marie Knop (7/3), Svenja Eckert (3), Cara Spitzer, Chiara Hinrichsen, Janina Peper (je 2), Annika Polert, Marleen Agarius, Ann-Cathrin Dietrich (je 1).

Tore der SG Todesfelde/Leezen: Kim-Angelina Lang, Rieka Thal (je 4), Svea Schüller (3/1), Marit Kaps (3), Leonie Wulf (2), Nina Eggeling, Ann Christin Rütz, Jana Gläfke, Janne Hübner, Marie Sophie Grabowski (je 1).