Norderstedt. Aufsteiger gewinnt beim BSV Zwickau II mit 37:24. Wie Trainer Robert Schulze den Überraschungscoup des HT Norderstedt erklärt.
Das erste Spiel in der dritthöchsten deutschen Spielklasse, dazu mehr als 500 Kilometer Anreise und ein komplett unbekannter Gegner: Vieles sprach im Vorfeld gegen einen Auswärtserfolg der Handballfrauen des HT Norderstedt bei der zweiten Mannschaft des BSV Sachsen Zwickau. Umso überraschender war, wie deutlich und souverän der Aufsteiger seine Drittliga-Premiere mit 37:24 (16:9) in Sachsen für sich entschied.
Entsprechend groß war die Erleichterung bei HTN-Trainer Robert Schulze, der das Team erst vor einem Jahr von Bernd Haarbrücker übernommen und gleich in seiner ersten Saison zum Aufstieg geführt hat. „Nach dem Schlusspfiff ist eine Menge Druck von uns abgefallen. Der Sieg war deutlich und verdient. Dass wir so gut in die Punktrunde starten würden, hat uns alle überrascht.“
HT Norderstedt: Keine Startschwierigkeiten trotz siebenstündiger Anreise
Die Norderstedterinnen hatten trotz siebenstündiger Anreise mit dem Bus keinerlei Schwierigkeiten, vor 120 Zuschauern in der Sporthalle Neuplanitz zu ihrem Spiel zu finden. Chiara Marie Hinrichsens Tor zum 1:0 in der 2. Minute war der erste Treffer des HTN in der 3. Liga Nord-Ost. Coach Schulze: „Wir haben es geschafft, dem Match von Beginn an unseren Stempel aufzudrücken. Die Abwehr stand in der ersten Viertelstunde gut, wir haben Zwickaus Fehler eiskalt mit der ersten und zweiten Welle bestraft.“
Die Gäste ließen auch in der Folgezeit nicht locker. Lea-Marie Knop, die von der SG Todesfelde/Leezen zum HT Norderstedt gewechselt ist, sorgte nach 20 Minuten für das 11:4. Und auch zur Pause stand eine Führung mit sieben Toren Unterschied zu Buche. Robert Schulze war indes noch nicht entspannt. „Zwickau ist eine junge Truppe, die Tempo gehen kann. Sie haben Qualität im Kader und sind nicht zu unterschätzen“, sagte der 32-jährige. Und das nicht ohne Grund: Einige BSV-Spielerinnen gehören nicht nur zum Dritt-, sondern auch zum Erstligakader des sächsischen Handballvereins.
Die beiden Keeperinnen des HTN sind ein sicherer Rückhalt
Der Vorgabe des Übungsleiters, den Vorsprung im zweiten Abschnitt auszubauen oder mindestens zu halten, kam das HTN in bravouröser Manier nach. Über Zwischenstände von 21:11 (38.) und 29:20 (50.) erarbeiteten sich die Norderstedterinnen ihren sensationellen Kantersieg.
„Zwickau hat nach der Pause noch mal einiges probiert aber wir haben jegliche Umstellung unterbinden können“, sagte Robert Schulze. Verlassen konnten sich Trainer und Mannschaft auf die beiden Keeperinnen Victoria Nigbur und Bente Sophie Schlüter, die ein sicherer Rückhalt zwischen den Pfosten waren
Aufsteiger hat stets eine Lösung für taktische Änerungen des Gegners parat
„Wir hatten immer eine Lösung parat, wenn Zwickau taktisch umgestellt hat. Das war der Schlüssel zum Erfolg“, so Schulze. Seine Truppe habe vorbildlich zusammengehalten und schon bei der Abfahrt am frühen Morgen in Norderstedt gute Stimmung versprüht.
„Dieses Gefühl hat sich dann auf die Platte übertragen. Aber jetzt ist der Akku bei vielen erst einmal leer. Wenn es überhaupt etwas zu kritisieren gab, dann die Tatsache, dass wir unserem Gegner ein paar Treffer zu viel gewährt haben“, sagte der Coach mit einem Augenzwinkern.
HT Norderstedt: Am Sonnabend geht’s zu Hause gegen den SC Markranstädt
Ohnehin war es ihm wichtiger, den Fokus kurz nach dem Spiel gleich auf die nächste Aufgabe zu legen. „Am Sonnabend geht es wieder bei null los. Unsere Gegner, der SC Markranstädt, hat seine Auftaktpartie ebenfalls gewonnen und wird hoch motiviert nach Norderstedt kommen.“
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Tore des HT Norderstedt: Chiara Marie Hinrichsen (8), Svenja Eckert, Lea-Marie Knop (je 7/2 Siebenmeter), Cara Spitzer (6), Janina Peper, Lena Marie Thielvoldt (je 2), Sabrina Langmann (1/1), Annika Polert, Gesa Franke, Karina Huber und Ann-Cathrin Dietrich (je 1).