Norderstedt. Hamburger SV III setzt sich im Traditionsduell gegen BU durch. Eintracht II bleibt formstark, der Glashütter SV überragt.
Er war ein Symbol des Niedergangs der vergangenen Abstiegssaison. Nur fünf Tore und zwei Vorlagen gelangen dem vereinstreuen Iraner Sepehr Nikroo – seit 2018 meist eine Bereicherung für die Offensive des Hamburger SV III – in 30 Oberligaspielen. Für einen Spieler seiner Fähigkeiten eine sehr schwache Quote. Zudem wurde seine egoistische Spielweise oft gescholten. Diese Fußball-Landesligasaison lässt sich für Nikroo jedoch gut an. Beim 2:0 zum Auftakt gegen Nikola Tesla erzielte er das erste Saisontor. Einen Muskelfaserriss danach überwand er schnell – und traf nun im zweiten Ligaeinsatz im Traditionsduell beim HSV Barmbek-Uhlenhorst schon wieder.
Diesmal, für Nikroo völlig untypisch, mit dem Kopf zum 2:1 (55.). Es war der verdiente Siegtreffer. In der ersten Halbzeit hatte Martin Fedai die Gäste, die in einer chancenarmen Begegnung mehr vom Spiel hatten, auf Vorlage von Edward Pfister früh in Führung gebracht (4.). Einen Torwartfehler des in dieser Spielzeit bislang so stark haltenden 18 Jahre alten HSV-III-Torwarttalents Patrick Tiedje, der sich beim Rauslaufen verschätzte, nutzte Barmbeks Jonas Wesemann zur Freude des Großteils der 300 Fans an der Dieselstraße zum 1:1 (35.).
Landesliga: Hamburger SV feiert Auswärtscoup bei Barmbek-Uhlenhorst
In der zweiten Halbzeit trat dann Nikroo mit seinem Torriecher auf den Plan. Amir Bonjar erkämpfte für den HSV den Ball und bediente Nikroo, der erfolgreich einköpfte (55.). „Wir haben verdient gewonnen. Es war für die Zuschauer kein hochattraktives Spiel, weil es wenige Möglichkeiten gab. Für Fußballfachleute war es aber eine äußerst interessante Parte. Trotz unserer Personalsorgen haben wir uns wieder oben heran gerobbt gegen einen Gegner, der da unten eigentlich nicht hingehört. Nun wollen wir zur nächsten Partie möglichst viele Verletzte wieder fit kriegen“, sagte HSV-Trainer Stefan Gehrke.
Weniger Ausfälle verkraften musste Staffelkonkurrent Eintracht Norderstedt im Auswärtsspiel beim SC Victoria II, der am vergangenen Spieltag den HSV III mit 3:1 auf dessen Platz bezwungen hatte. Die schwierige Aufgabe löste der Unterbau des Regionalligisten gut und siegte durch zwei Treffer des in dieser Saison bislang groß aufspielenden Ede Zimmermann (9., 70.). Sehr sehenswert war vor allem sein zweites Tor mit einem herrlichen Chip über Keeper Finn Fenske.
- Youth League Schachtar Donezk: Europäischer Spitzenfußball in Norderstedt
- Amateurfußball: Tumulte zwischen Fans und Spielern. Kapitän geht dazwischen
- Lotto-Pokal Hamburg: „Sensationell“ - TuRa Harksheide marschiert weiter
Was den Garstedtern zudem in die Karten spielte: Victorias zweite Mannschaft schwächste sich durch eine Gelb-Rote (61., wiederholtes Foulspiel) und eine Rote Karte für eine Notbremse (84.). Der erste Feldverweis führte zudem zu einem Strafstoß für die Eintracht, mit dem Joe Gilleßen aber an Fenske scheiterte (62.). „Unser Matchplan hat heute gegriffen. Wir standen etwas tiefer, haben auf schnelle Umschaltsituationen gesetzt. Das hat geklappt. Es war eine sehr reife Leistung meiner jungen Truppe“, sagte Eintracht-II-Trrainer Jannik Paulat.
Bezirksliga Nord: Glashütter SV verteidigt Platz eins mit Kantersieg
Ebenfalls weiter auf der Erfolgswelle schwimmt in der Bezirksliga Nord der Glashütter SV. Beim SC Egenbüttel II wurde die Tabellenführung eindrucksvoll mit einem souveränen 6:0 (4:0) verteidigt. Pelle Zankl (7., 20.), Moritz Scholz (10.), Raphael Büch (31.), Saba Nasrachvili (56.) und Jonatan Spincke (69.) führten den GSV mit ihren Treffern zur Maximalausbeute von zwölf Punkten aus vier Spielen.
Sehr stark: Der erst 17 Jahre alte Pelle Zankl spielte mit seinen zwei Toren und zwei Vorlagen auf wie ein ganz Großer. „Wir haben das Spiel von Anfang an gegen einen sehr tief stehenden Gegner dominiert und mussten dafür nicht an unser Leistungslimit gehen. Jetzt kommen aber die ersten Spiele, wo wir an unser Leistungslimit werden gehen müssen. Diese Aufgabe werden meine Jungs mit großer Freude positiv angehen“, sagte Glashüttes Trainer André Menzel.