Norderstedt. Mittelfeldregisseur ist zu TuRa Harksheide zurückgekehrt. Warum ihm bei Eintracht Norderstedt nicht der Durchbruch gelang.

Für Fußballer Falk Schmidt verlief die vergangene Saison sehr frustrierend. Der Mittelfeldakteur war im Sommer 2022 von TuRa Harksheide (dort kickte er seit Juli 2019) zum Regionalligisten Eintracht Norderstedt gewechselt, wo er den nächsten Karriereschritt machen wollte. Doch im Team von Trainer Olufemi Smith kam Schmidt am Ende gerade einmal auf fünf Einsätze mit insgesamt 23 Minuten Spielzeit.

Nach nur einem Jahr ist der verlorene Sohn nun zu den TuRanern zurückgekehrt. Jörg Schwarzer, der Trainer des Oberligisten, sagt über Schmidt: „Falk ist einer meiner absoluten Lieblingsspieler.“

TuRa Harksheide gewinnt mit Falk Schmidt 4:0 gegen FC Union Tornesch

In der Vorbereitung hat der 23-Jährige mehrfach angedeutet, dass er die erhoffte Verstärkung als Spielgestalter im Mittelfeld werden kann. Im ersten Punktspiel, dem 4:0 gegen den FC Union Tornesch, führte er auf dem Platz 90 Minuten lang Regie.

Hamburger Abendblatt: Falk, nach nur einer Saison ist das Kapitel Eintracht Norderstedt für Dich schon wieder beendet. Was hat dort nicht gepasst?

Falk Schmidt: Ich habe bei Eintracht Norderstedt einfach zu wenig Spielzeit erhalten, um mich entscheidend weiterentwickeln zu können. Und die wurde mir auch für die Regionalliga-Saison 2023/2024 nicht zugesagt.

Enttäuschung über das Aus bei Eintracht Norderstedt

Wie geht man als junger Spieler mit so einer Enttäuschung um?

Ich habe das sportlich hingenommen. Natürlich kann man dazu eine andere Meinung haben. Doch am Ende habe ich es akzeptiert. Klar ist aber auch, dass ich enttäuscht bin.

War man denn bei Eintracht Norderstedt immer offen und ehrlich zu Dir?

Die Kommunikation war da. Zwar nicht in einem großen Maße, aber dann hat man halt als Spieler die Aufgabe, zum Coach zu gehen und zu fragen, woran es liegt. Das habe ich getan. Das Trainerteam um Olufemi Smith hat mir dann auch sportliche Tipps und ein Feedback gegeben.

Sportlich und körperlich hat sich der 23-Jährige weiterentwickelt

Und dir mitgeteilt, dass du auch in der neuen Saison keine Chance haben wirst?

Richtig.

Würdest Du denn sagen, dass du bei Eintracht Norderstedt gescheitert bist?

Ich finde, dass mir ein wenig Spielpraxis verloren gegangen ist. Die hätte ich vielleicht bei einem Oberligisten mitnehmen können. Darüber möchte ich aber gar nicht großartig spekulieren. Ich habe mich bei Eintracht Norderstedt trotz allem sportlich weiterentwickelt und körperlich ein bisschen zugelegt.

Zu TuRa zurückzukehren, war eine einfache Entscheidung

Wieso bist Du zu TuRa Harksheide zurückgekehrt? War das gleich klar, oder gab es auch Offerten anderer Vereine?

Es gab schon noch einige andere interessante Angebote. Für mich zählt aber erst einmal, einen Stammplatz zu haben und Vertrauen zu bekommen. Das war bei TuRa ja schon so, bevor ich zu Eintracht Norderstedt gewechselt bin. Daher war es für mich eine einfache Entscheidung. Außerdem wohne ich gleich um die Ecke, kann also mit dem Fahrrad zum Training fahren. Ich hätte tatsächlich auch zu anderen Vereinen gehen können, aber da hätte ich weite Wege auf mich nehmen müssen. Jetzt, wo ich in Vollzeit als Speditionskaufmann arbeite, war es genau richtig, zu TuRa zurückzuwechseln.

Du hast einmal gesagt, bei TuRa fühle es sich an wie in einer Familie. Woran machst Du das fest?

Ich kenne hier ein paar Gesichter. Wir treffen uns auch oft abseits des Platzes und unternehmen viel. Das Umfeld ist top. Man grillt zum Beispiel immer nach den Spielen. Um sich irgendwo wohlzufühlen gehört viel mehr dazu als nur Fußball. Dennoch sind Tore und Punkte nicht ganz unwichtig.

TuRa Harksheide: „Ich möchte wieder richtig Spaß am Fußball haben“

Was sind Deine persönlichen Ziele bei TuRa Harksheide?

Dass ich an Sicherheit auf dem Platz gewinne. Und möchte wieder richtig Spaß am Fußball haben, mit der Mannschaft Erfolge feiern.

Welche Tabellenposition wäre am Ende der Saison ein Erfolg für die Truppe?

Wir sind auf vielen Positionen eine sehr interessante Mannschaft. Allerdings kann ich nur schwer einschätzen, wie wir uns in der neuen Saison schlagen werden. Ich habe ja selbst kaum Oberliga-Erfahrung. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir mit dem Abstieg nichts zu tun bekommen werden.

Ist das Kapitel höherklassiger Fußball mit dem Wechsel zurück zu TuRa für Dich ad acta gelegt, oder wirst du irgendwann noch einmal angreifen?

Ich bin immer noch sehr ehrgeizig und habe Ambitionen, höherklassig zu spielen. Mit 23 bin ich in einem Alter, wo man gerade noch den letzten Zug kriegen könnte, um es in den richtig gut bezahlten Fußball zu schaffen. Das hat für mich jedoch nicht mehr die höchste Priorität – aber man darf ja noch träumen.