Norderstedt. Regionalligist verliert 1:4 gegen FC St. Pauli II. Wie der Glashütter SV in das Lotto-Pokal-Spiel gegen Eintracht Norderstedt geht.
Norderstedter Derbys im Hamburger Lotto-Pokal sind rar gesät. Das letzte Duell zwischen zwei Fußballteams aus der viertgrößten Stadt Schleswig-Holsteins fand am 16. August 2016 statt; Regionalliga-Club Eintracht Norderstedt setzte sich mit 5:1 beim damaligen Landesligisten TuRa Harksheide durch.
An diesem Sonnabend ist es nach fast sieben Jahren mal wieder so weit – und erneut ist die Eintracht mit von der Partie. Wenn die Mannschaft von Trainer Olufemi Smith bei den Bezirksliga-Kickern des Glashütter SV aufläuft, liegen allerdings nicht zwei, sondern drei Spielklassen Unterschied zwischen beiden Teams.
Stadtderby: Glashütter SV ist gegen Eintracht Norderstedt Außenseiter
Anstoß auf dem Kunstrasen an der Poppenbütteler Straße ist um 15 Uhr. Da die Anzahl der Parkplätze limitiert ist, empfiehlt es sich, rechtzeitig vor Ort zu sein oder als Alternative zum Auto mit dem Fahrrad beziehungsweise zu Fuß zur Sportanlage zu kommen.
Die Ausgangssituation ist eindeutig: Eintracht Norderstedt geht als haushoher Favorit ins Match; alles andere als ein klarer Sieg der Truppe von der Ochsenzoller Straße wäre eine große Überraschung. Das weiß auch André Menzel, der in sein drittes Jahr als GSV-Chefcoach geht und die Behauptung, dass Spiele in Cupwettbewerben ihre eigenen Gesetze haben, weit von sich weist: „Vor allem unsere jungen Spieler sind sehr enthusiastisch, aber ich mache mir keine großen Hoffnungen und gehe zu 99 Prozent davon aus, dass wir den Platz nicht als Sieger verlassen werden“, sagt er.
Letzter Test von Eintracht Norderstedt geht in die Hose
Eintracht-Trainer Olufemi Smith erwartet, das seine Akteure der pessimistischen Prognose des Glashütter Übungsleiters entsprechende Taten folgen lassen werden: „Wir haben das Ziel formuliert, den Lotto-Pokal gewinnen zu wollen und werden deshalb von der ersten Minute an seriös und konzentriert zur Sache gehen.“
Der letzte Formcheck vor dem ersten Pflichtspiel der neuen Saison verlief allerdings suboptimal. Im Test gegen die U-23-Truppe des FC St. Pauli kassierte Smiths Mannschaft im Stadion Fahltsweide des
VfL Pinneberg eine 1:4-Packung. Robin Müller (25. Minute), Julian Ulbricht (62./Foulelfmeter), Mika Clausen (69.) und Tjark Scheller (83.) waren für den Regionalliga-Konkurrenten erfolgreich; der Norderstedter Ehrentreffer ging auf das Konto von Nils Brüning (76./Kopfball nach Ecke von Jonas Behounek).
1:4-Niederlage gegen die U-23-Mannschaft des FC St. Pauli
Und es hätte sogar noch schlimmer können: Doch Müller knallte in der 86. Minute einen von Verteidiger Incheo Choi verursachten Foulelfmeter zum Glück für Keeper Lars Huxsohl nur an den Pfosten.
„Das war insgesamt nicht überzeugend“, kritisierte Olufemi Smith, „in der ersten Halbzeit haben wir es noch ganz ordentlich gemacht, hatten bis auf das Gegentor gute Ballbesitzphasen, uns aber nicht mit Toren belohnt.“
Nach der Pause steigt Eintracht Norderstedts Fehlerquote an
Nach der Pause war von diesem Elan nicht mehr viel zu spüren; technische Fehler und Fehlpässe im Aufbau häuften sich. Hinzu kamen etliche Fouls, die unter anderem zu zwei Strafstößen führten und den Norderstedter Trainer nervten.
Sein Fazit: „Ich hoffe, dass das für die Jungs zum richtigen Zeitpunkt ein Schuss vor den Bug war und sie auch mit Blick auf das erste Punktspiel beim HSV II Ende Juli endgültig wachgerüttelt worden sind.“
Stadtderby: Glashütter SV hat sieben A-Jugendliche hochgezogen
Der Glashütter SV, der sieben A-Jugendliche in den Herrenkader hochgezogen hat und in der Punktrunde 2023/2024 einen einstelligen Tabellenplatz anpeilt, freut sich derweil auf das Match des Jahres. „Wir hoffen auf ein tolles Event, eine ansprechende Kulisse, sind gut vorbereitet und fit“, sagt André Menzel.
- Eintracht Norderstedt: „Der Gewinner der Vorbereitung ist die Mannschaft“
- Eintracht Norderstedt: Reenald Koch - „Es wäre mehr drin gewesen“
- 20 Jahre Eintracht Norderstedt: „Das Größte waren die vier DFB-Pokalspiele“
Eine Spielverlegung auf den Freitagabend hatten die Verantwortlichen des GSV abgelehnt. „Dann“, so Menzel, „hätten viele unserer Jugendlichen nicht zuschauen können – doch gerade ihnen wollen wir etwas bieten. Und die Gelegenheit, leibhaftige Regionalliga-Fußballer auf der heimischen Anlage sehen zu können, haben die Kids ja nicht alle Tage.“