Norderstedt/Tangstedt. Formkurve der Regionalliga-Fußballer von Eintracht Norderstedt zeigt nach oben. Ein Mittelfeldmann überragt beim 5:0 in Eckernförde.
In den ersten beiden Testspielen der neuen Saison gegen Landesliga-Club SV Curslack-Neuengamme (4:4) und den niedersächsischen Oberligisten Rotenburger SV (1:2) hatten die Regionalliga-Fußballer von Eintracht Norderstedt noch so ziemlich alle Wünsche offengelassen.
Nach einer Woche intensiver Trainingsarbeit präsentierte sich das Team von Coach Olufemi Smith jedoch in einer ganz anderen Verfassung: Gegen die U 23 des FC Hansa Rostock gab’s einen überzeugenden 3:2 (1:1)-Erfolg, beim Eckernförder SV (Oberliga Schleswig-Holstein ein glattes 5:0 (2:0) – die Formkurve zeigt nach oben, die Siege machen Appetit auf mehr.
Eintracht Norderstedt: Intensive Trainingsarbeit zahlt sich aus
„Es ist schön zu sehen, dass wir das, was wir in der vergangenen Wochen im spielerischen und mannschaftstaktischen Bereich geübt haben, unter Wettkampfbedingungen abrufen konnten“, sagte Smith nach der Hitzeschlacht im Kleinen Alsterstadion in Tangstedt, „es geht in die richtige Richtung, einige Abläufe funktionieren schon, wir haben nach dem enttäuschenden Auftakt den Realitätscheck bestanden und zudem Selbstvertrauen gesammelt.“
Vor fast genau einem Jahr waren die Eintracht und Hansa II schon einmal aufeinandergetroffen; damals gab’s ebenfalls in Tangstedt und ebenfalls bei hochsommerlichen Temperaturen einen deutlichen 7:0-Erfolg der Norderstedter. Dass es diesmal wesentlich knapper zuging, war für Olufemi Smith keine große Überraschung: „Diese beiden Partien kann man nicht miteinander vergleichen. Die aktuelle Rostocker Truppe ist stärker und mittlerweile in die Regionalliga Nordost aufgestiegen“, sagte er.
Die zuletzt noch wackelige Innenverteidigung stabilisiert sich
Die Norderstedter, die zu Saisonbeginn 15 Akteure ziehen lassen mussten, sind ihrerseits dabei, den großen Umbruch im Team zu managen und gleich zwölf Neuzugänge zu integrieren. Dabei machen sie offenkundig Fortschritte.
So ist die gegen Curslack und Rotenburg noch wackelige Innenverteidigung dabei, sich zu stabilisieren. Gegen Hansa Rostock II startete Kevin Kling (kam vom Bremer SV) mit Saibo Ibraimo (SV Babelsberg 03) im Abwehrzentrum; und beide ließen nichts anbrennen – bis auf den Gegentreffer zum 0:1 durch Sascha Schünemann, der in der 27. Minute wie aus heiteren Himmel fiel.
Integrationsprozess der Neuzugänge macht Fortschritte
In der zweiten Halbzeit kam der von Holstein Kiel II an die Ochsenzoller Straße gewechselte Moritz Frahm nach einer guten Stunde für Kling, der zuvor per Kopf schnell noch für das 2:1 gesorgt hatte (57.), aufs Feld – und auch er hinterließ einen soliden Eindruck.
Gleiches galt für die Offensive der Eintracht, die den knapp 100 Zuschauern in der von mehreren Trinkpausen unterbrochenen Begegnung einige flotte Spielzüge präsentierte. Manuel Brendel (6./Kopfball nach einer Ecke von Linksverteidiger Dane Kummerfeld) und Nils Brüning (15./nach einem Abwehrfehler der Hansestädter) trafen zunächst nur Latte und Pfosten. Dann allerdings überwand Brendel nach schönem Außenristpass des von Eintracht Trier verpflichteten Ersin Zehir den Rostocker Keeper Elias Höftmann zum 1:1 (38.).
Wechselarie bringt Eintracht Norderstedt nicht aus dem Rhythmus
Einige gute Szenen hatte auch der von Preußen Münster II gekommene Nick Selutin, der immer wieder Eins-gegen-eins-Situationen suchte und zu Dribblings ansetzte.
Bemerkenswert: Selbst nach einer großen Wechselarie in der 63. Minute, als gleich neun Akteure ausgetauscht wurden, kamen die Norderstedter nicht aus dem Rhythmus – sieht man einmal vom Ausgleichstreffer zum 2:2 ab, als sich Philipp Koch auf der linken Außenbahn von Tim Krohn überlaufen ließ und dieser den Ball mit ein wenig Glück im zweiten Versuch an Schlussmann Lars Huxsohl vorbei über die Linie beförderte (83.).
Eintracht Norderstedt: Noah Awuku erzielt seine ersten beiden Tore
Dass die Eintracht am Ende trotzdem triumphierte, lag an Stürmer Noah Awuku (ehemals Holstein Kiel II), der kurz vor Schluss eine Ecke von Rico Bork mit dem Schädel ins Netz wuchtete – was Rostocks Kapitän Marcel Kohn mächtig nervte: „Wir haben extreme Probleme bei Defensivstandards und spielen mit unserer jungen Truppe nicht so erwachsen, wie wir das tun müssten“, schimpfte der Abwehrchef.
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Überragender Akteur von Eintracht Norderstedt beim glatten Sieg in Eckernförde war Jonas Behounek. Der 25 Jahre Jahre alte, technisch versierte und extrem ballsichere Mittelfeldspieler, der sonst eher als Vorbereiter glänzt, schaffte mit drei Toren hintereinander (64./79./85. Minute) einen Hattrick. Außerdem trafen Noah Awuku (7.) und Noah Musse (45.+3).