Norderstedt. Bei Eintracht Norderstedt läuft nach hartem Training noch nichts zusammen. Und das Verletzungspech hat zum ersten Mal zugeschlagen.

Die Regionalliga-Fußballer von Eintracht Norderstedt haben in den ersten beiden Testspielen der Saison 2023/2024 enttäuscht. Beim niedersächsischen Oberligisten Rotenburger SV gab’s eine 1:2 (0:1)-Niederlage, gegen den Hamburger Landesligisten SV Curslack-Neuengamme musste sich das Team von Coach Olufemi Smith zu Hause mit einem 4:4 (1:4)-Unentschieden begnügen.

„Die Partien sind ergebnistechnisch nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt hatten“, sagte der Übungsleiter, lieferte die Begründung für die mäßigen Auftritte seines Teams aber auch gleich mit.

Eintracht Norderstedt: Abstimmung zwischen Mannschaftsteilen fehlt

„In der ersten Trainingswoche sollten die Jungs schwerpunktmäßig im konditionellen Bereich arbeiten, spielerische Aspekte sind dabei nicht zum Tragen gekommen. Deshalb ist die Abstimmung zwischen den Mannschaftsteilen noch nicht da.“

In Rotenburg musste zunächst der vom Oberliga-Club Heeslinger SC verpflichtete Keeper Arne Exner kräftig schlucken. In seinem ersten Match für die Eintracht kassierte er im Anschluss an einen leichten Norderstedter Ballverlust im Mittelfeld gleich sein erstes Gegentor: Der Traumschuss von Alexander Arnold nach 180 Sekunden genau in den Winkel war allerdings auch nicht zu halten.

0:1-Rückstand beim Rotenburger SV nach 180 Sekunden

In der Startformation standen neben Exner die Neuzugänge Moritz Frahm, Noah Awuku (beide Holstein Kiel II), Kevin Kling (Bremer SV), Incheol Choi (TuS Osdorf), Ersin Zehir (Eintracht Trier) und Nick Selutin (Preußen Münster II). Die größte Chance zum Ausgleich vergab Zehir (13.)

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel kamen Dane Kummerfeld, Juri Marxen, Philipp Koch, Manuel Brendel, Michael Gries und Kevin Prinz von Anhalt (beide zuletzt Altona 93) auf den Platz – der zweite Treffer der Begegnung gelang jedoch erneut dem RSV durch Noel Lohmann, der Koch energisch abschüttelte und anschließend Arne Exner überwand (49.). Moritz Frahm brachte sein neues Team in der 58. Minute nach einem Freistoß von Dane Kummerfeld zwar noch einmal heran. Doch damit hatten die Norderstedter ihr Pulver verschossen.

Blamable erste Halbzeit gegen SV Curslack-Neuengamme

Beim 4:4 gegen den SV Curslack -Neuengamme hatten die Gastgeber mit fünf neuen Gesichtern begonnen: Dave Ceesay, Noah Musse (beide U 19), Moritz Frahm, Noah Awuku, Kevin Prinz von Anhalt sowie Saibo Ibraimo (SV Babelsberg 03) – und blamierten sich vor 75 Zuschauern gegen den beherzt auftretenden Oberliga-Absteiger zunächst nach Strich und Faden.

Die Art und Weise, wie der haushohe Favorit auftrat, war indiskutabel: Fehlpässe en masse, kein Zugriff und keine Abstimmung in der Defensive, der Angriff nur ein laues Lüftchen.

Nick Gutmann erzielt das erste Eintracht-Tor der Saison 2023/2024

1:4 hieß es zur Pause – angesichts des nominellen Zwei-Klassen-Unterschieds ein unglaublicher Zwischenstand. Einziger Lichtblick aus Eintracht-Sicht: Der Treffer von Nick Gutmann zum zwischenzeitlichen 1:3 (32.) nach schönem Pass von Innenverteidiger Ibraimo.

Der hatte zu diesem Zeitpunkt allerdings mit einem völlig verunglückten Rückpass schon ins eigene Netz getroffen (21.). Für Curslack waren Hendrik Bombek (15./40.) und Tim Moritz (26.) erfolgreich.

Eintracht Norderstedt: Nach sieben Auswechslungen läuft es besser

Olufemi Smith machte in der Kabine seinem Unmut Luft – und wechselte munter durch. Rico Bork, Kevin Kling, Manuel Brendel, Mark Bölter, Ersin Zehir, Nick Selutin und Michael Gries kamen für Dane Kummerfeld, Moritz Frahm, Noah Awuku, Philipp Koch, Kevin Prinz von Anhalt, Nick Gutmann und Nils Brüning neu in die Partie.

Und nun lief es tatsächlich besser. Die Norderstedter übernahmen das Kommando im Mittelfeld, agierten dominant im Mittelfeld, kamen flink über die Außenpositionen und flankten gut auf die Angreifer. Die Folge der drückenden Überlegenheit waren drei Tore: Sellutin (53.), Brendel (55.) und Jonas Behounek, der einen Foulelfmeter verwandelte, sorgten für den Ausgleich

Beim ersten Test nicht mit dabei war André Wallenborn. Der Abwehrmann hat sich im Training einen Muskelbündelriss in der Wade zugezogen und fällt mehrere Wochen lang aus – hoffentlich kein schlechtes Omen für die kommenden Wochen...