Norderstedt. Regionalligist Eintracht Norderstedt und Oberliga-Club TuRa Harksheide müssen viele Zugänge integrieren. Um wen es sich dabei handelt.

Etwas mehr als vier Wochen hatten die Fußballer von Eintracht Norderstedt Zeit, um sich nach ihrem letzten Punktspiel der Saison 2022/2023, dem 0:1 in der Regionalliga Nord gegen Drittliga-Aufsteiger VfB Lübeck vor der Rekordkulisse von 1675 Zuschauer, zu erholen.

Jetzt sind die Akkus wieder aufgeladen. Zum Auftakttraining der Serie 2023/2024 empfing Coach Olufemi Smith das komplette Aufgebot; nur Innenverteidiger Yannik Nuxoll (Reha nach Kreuzbandriss) und Offensivmann Ayoub Akhber (Schienbeinreizung) konnten die lockeren Übungen, bei denen stets der Ball im Mittelpunkt stand, nicht mitmachen. Und auch bei Oberligist TuRa Harksheide ging’s wieder los.

Trainingsauftakt: 15 Ab- und zwölf Zugänge bei der Eintracht

Das Eintracht-Team hat im Vergleich zur vergangenen Spielzeit ein anderes Gesicht bekommen: 15 Akteure sind gegangen, zwölf zum Club von der Ochsenzoller Straße gewechselt. Jüngster Zugang ist Kevin Kling (23) vom Bremer SV; der 2,02 Meter große Abwehrhüne ist einer von drei neuen Innenverteidigern in der Norderstedter Truppe.

Kling spielte drei Jahre für Eintracht Trier in der Verbandsliga Südbaden, sammelte beim FC Gießen Erfahrung in der Regionalliga Südwest und lief zuletzt in der Regionalliga Nord für den Bremer SV auf.

Neueste Verpflichtung: Innenverteidiger Kevin Kling vom Bremer SV

Zuvor waren schon Moritz Frahm (23/bisher Holstein Kiel II) und Saibo Ibraimo (22/SV Babelsberg 03) für das Deckungszentrum verpflichtet worden. Das Trio wird zusammen mit André Wallenborn (28), nach erfolgreicher Genesung dann auch noch mit Nuxoll, um die beiden Plätze in der Stammelf kämpfen.

„Wir sind mit unserer Kaderplanung weitestgehend durch“, sagte Coach Smith, „es sei denn, es passiert noch etwas Besonderes. 25 Jungs sind eine richtig gute Größe für den Kader, damit lässt sich hervorragend arbeiten.“

Pflichtspielstart ist am Wochenende 21./22./23. Juli

Und zu tun gibt es für ihn angesichts des personellen Umbruchs bei Eintracht Norderstedt bis zur ersten Pflichtaufgabe, dem Auftaktmatch im Hamburger Lotto-Pokal am Wochenende 21./22./23. Juli, eine ganze Menge.

Die Spieler sind jedenfalls gut gerüstet, haben Laufpläne mit in die Wettkampfpause bekommen und intensiv im Bereich der Grundlagenausdauer gearbeitet. Inter­essant: Damit das Trainerteam das Vorbereitungsprogramm möglichst filigran steuern kann, unterziehen sich die Regionalliga-Kicker in dieser Woche einer Spiroergometrie-Untersuchung beim Kooperationspartner Lans Medicum in Hamburg.

Atemluft-Check unter Belastung hilft bei der Trainingssteuerung

Dabei werden unter körperlicher Belastung zusätzlich zum EKG die Konzentration von Sauerstoff und Kohlendioxid in der Atemluft des Sportlers gemessen – das diagnostische Verfahren liefert wichtige Erkenntnisse zum individuellen Fitnesszustand und zur Regenerationsfähigkeit. „Diese Daten“, so Olufemi Smith, „sind für alle ein großer Mehrwert, weil sie bei der Suche nach dem optimalen Trainingseffekt helfen.“

Nur knapp vier Kilometer Luftlinie entfernt schnürten einige Minuten später die Oberliga-Kicker von TuRa Harksheide am Exerzierplatz die Buffer. Bis auf Neuzugang Falk Schmidt (Urlaub) begrüßten Trainer Jörg Schwarzer, sein Assistent Elbasan Latifaj und Torwarttrainer Hendrik Manke den kompletten Kader, darunter fünf Neuzugänge.

Bei TuRas erster Übungseinheit fehlt nur Falk Schmidt

Es war ein erstes, lockeres Zusammentreffen nach der fast siebenwöchigen Wettkampfpause. Auch bei TuRa mussten die Spieler vorab in den vergangenen beiden Wochen individuelle Laufpläne abarbeiten. Bis auf Hannes Hatje (Rahlstedter SC), Klaas Plötzky (WSV Tangstedt) und den bisherigen Stammtorhüter Abou Fofana (Ziel unbekannt) haben die Harksheider keine Abgänge zu verzeichnen.

Spannend: Drei Schlussleute kämpfen um das Erbe von Fofana. Und alle drei sind neu bei TuRa: Niklas Grünitz (25/ HSV III), Gazwane Kassimou (18/U 19 SC Vorwärts-Wacker 04 Billstedt) und Endrit Halili (kam schon im Winter vom Niendorfer TSV II). Während sie künftig Gegentore verhindern sollen, wurde Berat Parlak (19, U19 SC Vorwärts-Wacker 04 Billstedt) fürs Toreschießen geholt.

Berat Parlak soll die Flaute im Harksheider Angriff beheben

In der abgelaufenen Serie stellte TuRa den schwächsten Sturm der Oberliga, und Jörg Schwarzer weiß selbstverständlich um diese Problematik: „ Wir müssen vorne einfach zielstrebiger werden und schauen, dass der Strafraum mit mehr Spielern besetzt wird.“

Ein Hoffnungsträger auf der linken Außenbahn ist Youngster Leyson Cortes (21) aus Kolumbien. Allerdings gibt es da noch eine Sprachbarriere: „Er spricht weder Deutsch noch Englisch, sondern nur Spanisch. Derzeit macht er aber einen Schnellkursus“, so der Coach.

Trainingsauftakt: Wie fit ist Christopher Rieder?

Der oberligaerfahrene Cristopher Rieder (27, Hamburger SV III) fiel fast das gesamte vergangene Jahr mit einer Schambeinverletzung aus. Bei ihm wird das Trainerteam schauen müssen, wie es in Sachen Fitness aussieht.

Als Aufsteiger belegte TuRa in der abgelaufenen Oberliga-Serie den elften Platz. Damit könnte Jörg Schwarzer auch in der Saison 2023/2024 gut leben: „Wir wollen uns schon gerne einen Mittelfeldplatz ergattern“, sagt er.

Neu im Ligaumfeld ist Thomas Hochmuth. Der 62-Jährige soll sich künftig unter anderem um die Themen Marketing und Sponsoring kümmern.