Henstedt-Ulzburg. Drittliga-Frauenmannschaft verliert 21:25 beim SV Grün-Weiß Schwerin. Was hinter den Kulissen für erhebliche Unruhe im Team sorgt.

Erstes Spiel und erste Niederlage im Jahr 2023 für die Drittliga-Handballerinnen des SV Henstedt-Ulzburg: Beim SV Grün-Weiß Schwerin mussten sich die Frogs-Ladies nach 60 intensiven Minuten mit 21:25 (13:12) geschlagen geben. Die Ergebniskrise geht also weiter, von den letzten fünf Partien konnte der SVHU nur eine gewinnen. Hinzu kommt ein kampfloser Erfolg gegen den TSV Wattenbek.

Trainer Christian Gosch machte nach dem Abpfiff die unangenehme Defensive der Gastgeberinnen als Hauptgrund für die Niederlage aus. „Es war genau das Spiel, das wir erwartet haben. Die Schwerinerinnen haben uns mit ihrer aggressiven 3:2:1-Formation und viel Dynamik im Angriff den Zahn gezogen.“

3. Handball-Liga: SVHU legt in der Anfangsphase stark los

Dabei gelang den Henstedt-Ulzburge­rinnen ein guter Start in die Begegnung. Nach drei Treffern in Serie durch Rechtsaußen Lara Haarbrücker lag der SVHU zwischenzeitlich mit 6:3 in Front (10.) und zeigte dabei eine ansprechende Leistung.

„Zu Beginn haben wir es gegen die gegnerische Abwehr noch gut gelöst bekommen. Hinten hat meine Mannschaft gut gearbeitet, wir konnten nach eigenen Ballgewinnen mit Tempo in die Gegenstöße gehen“, so Gosch. Dass der SVHU zur Pause trotzdem nur mit einem Treffer in Führung lag, kam für den 48-jährigen nicht überraschend. „Gegen diese Abwehr bleibt man nicht 60 Minuten fehlerlos. Am Ende der ersten Halbzeit sind sie dann wieder etwas rangekommen.“

Nach der Pause neun bittere Minuten ohne eigenen Treffer

Viel mehr ärgerte sich der Trainer über die Phase unmittelbar nach dem Wiederanpfiff, in der seine Mannschaft über neun Minuten ohne eigenen Treffer blieb und Schwerin demzufolge davonziehen lassen musste. „Das war leider ein Vollbruch in unserem Spiel, und Schwerin war dann in einem Flow.“

In der Folgezeit lief der SVHU ständig einem knappen Rückstand hinterher – und konnte diesen nicht mehr egalisieren. „Die Schwerinerinnen haben in der zweiten Halbzeit noch aggressiver verteidigt und uns so den Spielfluss genommen. Meine Mädels haben sich im Positionsangriff verzettelt, das gute Gefühl aus Durchgang eins war weg.“

Lange Wettkampfpause wirkt sich negativ aus

Am Ende versuchten es die Frogs-Ladies mit einer offenen Abwehr, um leichte Fehler der Gastgeberinnen zu provozieren. Doch der erhoffte Effekt blieb aus. Christian Gosch: „Wir haben 25 Gegentreffer kassiert, das ist gut. Aber nur acht eigene Tore in der zweiten Halbzeit waren einfach zu wenig, um etwas Zählbares mitnehmen zu können.“

Dem eigenen Spiel nicht zuträglich dürfte auch die Tatsache gewesen sein, dass der SV Henstedt-Ulzburg in Schwerin sein erstes Pflichtspiel seit dem 10. Dezember absolvierte. Mitte Januar war die Partie gegen den TSV Wattenbek abgesagt und mit 2:0 Punkten für den SVHU gewertet worden.

3. Handball-Liga: SVHU sucht immer noch einen neuen Trainer

Und dann ist da auch noch die ungeklärte Trainerfrage: Seit Gosch im vergangenen Oktober seinen Abschied zum Saisonende verkündet hat, befinden sich die Verantwortlichen des Drittligisten auf der Suche nach einem Nachfolger – bislang ohne Erfolg.

„Ich denke schon, dass das Thema eine gewisse Unruhe ins Team bringt. Wir haben fast Februar, und die Mädels wollen natürlich wissen, wie es im Sommer weitergeht“, so der Coach, der Verständnis für die wachsende Ungeduld seiner Spielerinnen zeigt.

Handball-Abteilungsleiter Dennis Aschmoneit: „Wir wollen und müssen mit der Suche fertig werden.“ Aktuell habe man einen Kandidaten im Blick, mit dem man sich die Zusammenarbeit ab Juli vorstellen könne. Aschmoneit: „Noch werden wir aber nichts verkünden. Solange nichts unterschrieben ist, halten wir uns bedeckt.

Tore des SV Henstedt-Ulzburg: Lara Haarbrücker (7), Lina Röttger (5/2 Siebenmeter), Annika Jordt (5), Kristin Rakowski (2), Tarja Pauschert, Karina Mader (je 1).