Todesfelde. SG spielt Rostock in der 3. Handball-Liga phasenweise schwindelig – und verliert 31:37. Was Trainer Thomas Kruse besonders frustet.

Thomas Kruse konnte seinen Unmut nicht zurückhalten. Zu aufgebracht war der 54-jährige nach der 31:37 (21:18)-Niederlage seiner SG Todesfelde/Leezen in der 3. Liga Nord-Ost gegen Tabellenführer Rostocker HC. Dabei beschäftigte den Trainer weniger das verlorene Heimspiel, als vielmehr die nach seinem Empfinden „einseitigen Entscheidungen“ der Schiedsrichter Janis Brandt und Hendrik Thies.

„Wir hatten leider keine faire Chance“, wurde Kruse nach Abpfiff deutlich, „die Unparteiischen hatten kein gutes Niveau. Das habe ich den beiden dann auch deutlich gesagt.“

3. Handball-Liga: SG Todesfelde/Leezen erzielt vor der Pause 21 Tore

Die 160 Zuschauer in der ausverkauften Todesfelder Sporthalle durften lange auf den nächsten Sieg des Aufsteigers gegen eine Spitzenmannschaft hoffen. In der ersten Halbzeit spielten die Gastgeberinnen Rostock phasenweise schwindelig.

Kruse: „Unser Angriff war mit 21 Toren in 30 Minuten überragend, aber wir haben zu viele Treffer kassiert. Vorne sind wir selbstbewusst und flexibel aufgetreten, hinten haben wir dem RHC zu viel ermöglicht.“

Der Aufsteiger verspielt in wenigen Minuten 21:15-Vorsprung

In der 28. Minute ging die SG durch Anna Lena durch Grell sogar mit 21:15 in Führung, gab diesen Vorsprung aber binnen weniger Minuten wieder aus der Hand. „Wir haben den Start in die zweite Halbzeit verschlafen, sind in Rückstand geraten und von da an nur noch hinterhergelaufen“, bemängelte Thomas Kruse.

Erst das 22:24 (37.) durch Franziska Haupt beendete eine lange Torflaute der Gastgeberinnen, die in der Defensive keinen Zugriff auf Rostocks Rückraumschützinnen mehr bekamen und auch im Angriff das Niveau der ersten Halbzeit vermissen ließen.

Entscheidungen der Schiedsrichter sorgen für Unmut

Dass die Todesfelderinnen ihren Gästen trotz eines großen Kampfes nicht mehr gefährlich werden konnten, lastete Kruse auch den Schiedsrichtern an. „Die haben sich auf Schauspieleinlagen der Rostockerinnen eingelassen, was zu unseren Lasten ging. So etwas habe ich in meiner Laufbahn als Trainer selten erlebt.“

Mit einer ausgeglicheneren Linie des Gespannes aus Ostwestfalen hätte sein Team das Spiel ausgeglichener gestalten können, war sich der SG-Coach sicher. „Aber so kam eines zum anderen. Für solche Stresssituationen sind wir noch nicht stabil genug.“

3. Handball Liga: Schlechte Phase nach Seitenwechsel ist Knackpunkt

Rostock habe am Ende durch die hohe individuelle Qualität im Kader leichte Treffer erzielen können und das Match verdient gewonnen. „Der Knackpunkt war unsere schlechte Phase nach dem Seitenwechsel. Danach sind wir wieder aktiver geworden, den Umschwung haben wir aber nicht mehr hinbekommen.“

Eine Niederlage gegen Rostock sei aber kein Beinbruch, machte Thomas Kruse klar. Um sich dann weiter über die Unparteiischen zu ärgern...

Tore der SG Todesfelde/Leezen: Franziska Haupt (9/1 Siebenmeter), Anna Lena Grell (5/2), Ann Christin Rütz (5), Lena-Marie Knop, Anni Knutzen (je 3), Svea Schüller, Nina Eggeling (je 2), Lynn Saftig, Janne Hübner (je 1).