Henstedt-Ulzburg. Handball-Abteilungsleiter Dennis Aschmoneit führt Gespräche. Warum der Nachfolger für den Christian Gosch nicht gefunden ist.

Dass Christian Gosch, Trainer der Handballfrauen des SV Hen­stedt-Ulzburg, sein Amt beim Drittligisten aufgeben wird, sorgte Ende Oktober für Aufsehen. Den Erfolgen der vergangenen Jahre zum Trotz beendet der 48 Jahre alte Coach am Saisonende seine Tätigkeit; er begründet diesen Schritt mit der hohen Belastung, die die Doppelfunktion als Trainer und Sportlicher Leiter der Frogs-Ladies mit sich bringt. Für den SVHU ist Goschs Abgang ein herber Verlust, den Abteilungsvorstand Dennis Aschmoneit (50) nun aufzufangen versucht. Im Gespräch mit dem Hamburger Abendblatt verrät der Spartenleiter, wie er dabei vorankommt.

3. Handball-Liga: SVHU hofft auf Entscheidung im Januar

Hamburger Abendblatt: Herr Aschmoneit, Sie sind seit nunmehr zwei Monaten auf Trainersuche. Wann werden, wann können Sie den neuen Coach für die Drittliga-Frauenmannschaft präsentieren?

Dennis Aschmoneit: Wir haben kein Datum vorgegeben, bis zu dem wir eine Entscheidung getroffen haben müssen. Wenn uns heute der Richtige zusagt, können wir es gerne schon morgen verkünden. Andersherum: Wenn wir im Januar noch keinen geeigneten Kandidaten haben, müssen wir es eben im Februar schaffen. Am Ende gilt: Wir gehen bei der Suche so schnell und gleichzeitig so sinnvoll wie möglich vor. Meine Hoffnung ist aber, dass wir schon im Januar mit der Suche durch sind.

Gibt es schon aussichtsreiche Kandidaten, mit denen sich Verein und Mannschaft eine Zusammenarbeit vorstellen können?

Wir sprechen nach und nach mit mehreren Trainern. Ein Bewerber musste leider aus gesundheitlichen Gründen absagen, ein anderer ist aktuell sehr interessant. Mit dieser Person können wir uns eine Einigung vorstellen. Die Kandidaten werden auch der Mannschaft vorgestellt. Wir holen das Team bei diesem Prozess ab und achten darauf, dass die Chemie zwischen Trainer und Mannschaft passt.

B-Lizenz und Erfahrung im Frauenhandball sind unverzichtbar

Was sind aus Ihrer Sicht die größten Schwierigkeiten bei der Suche? An einem wettbewerbsfähigen Kader kann es ja nicht liegen. Und wie zu vernehmen war, hat das Team den Wunsch, auch in der kommenden Saison zusammenzuspielen...

Die größte Hürde ist sicherlich der Wohnort der Kandidaten. Wir haben Interessenten, die nicht unbedingt aus der näheren Umgebung kommen. In diesen Fällen müssten wir ein ganzes Paket schnüren, was eine große Herausforderung darstellt und die Suche komplexer macht. Natürlich haben wir auch ein gewisses Anforderungsprofil, was beispielsweise die Erfahrung im Frauenhandball und die B-Lizenz umfasst. Ansonsten sind wir offen. Der neue Trainer muss zum Verein und vor allem zu der Mannschaft passen, das ist ganz wichtig.

3. Handball-Liga: Aktueller Trainer ist in die Suche involviert

Bekommen Sie bei der Suche Unterstützung aus dem Verein?

Christian Gosch ist in diesen Prozess involviert. Wir nutzen sein Netzwerk und halten ihn auf dem Laufenden. Auch der Geschäftsführer des SV Henstedt-Ulzburg, Rosario Cassara, ist mit dabei, auf diesem Weg binden wir alle Handballexpertisen im SVHU bei der Suche ein. Christian war so fair, uns seine Entscheidung frühzeitig bekannt zu geben, sodass wir uns rechtzeitig vorbereiten können.

Seit Christian Gosch angekündigt hat, dass er im Sommer 2023 aufhören wird, steckt das Team in einem Formtief, fünf von sieben Spielen wurden verloren. Gab es Überlegungen, die gemeinsame Zusammenarbeit vorzeitig zu beenden?

Nein, da sind wir komplett entspannt. Es ist seitdem eines zum anderen gekommen. Erst hat sich Rückraumregisseurin Katharina Rahn verletzt, Gegner wie der Rostocker HC, der Frankfurter HC Frankfurt oder das zweite Team des Buxtehuder SV waren keine Laufkundschaft. Zu allem Überfluss sind dann auch noch mehrere Spielerinnen in den vergangenen Wochen angeschlagen gewesen. Das war alles in allem eine unglückliche Konstellation. Wir haben volles Vertrauen in Christian und seine Arbeit. Er hat in den vergangenen Jahren so viel aufgebaut, da wäre ein vorzeitiges Ende keine Option.