Norderstedt. Noch steht das Team von Coach Torben Wacker im Abstiegskampf knapp über dem Strich. Doch das Tabellenbild ist besser als die Lage.
„Das musst du Michael Ulbricht und Jendrik Bauer fragen.“ Auf eine Anfrage des Abendblatts bei Torben Wacker (30), dem Cheftrainer der Oberliga-Fußballer des Hamburger SV, und Teammanager Jendrik Bauer (35) ließ sich zur Lage beim Abstiegskandidaten nur dieser eine Satz zutage fördern. Er stammt von Wacker – und ist die Antwort auf die Frage, ob der frühere Innenverteidiger auch in der neuen Saison als Coach auf der Bank sitzen wird.
Interessanterweise verrät dieser Satz viel. Erstens: Noch ist nicht klar, ob der Verein mit Torben Wacker weitermachen will. Zweitens: Innenverteidiger Michael Ulbricht (33) ist nun in der Verantwortung der sportlichen Leitung beim HSV III.
Hamburger SV III: Co-Trainer und Teammanager hören auf
Nach Abendblatt-Informationen wird er Bauer ersetzen, der am Saisonende aufhört. Der erst in der Winterpause für Marcel Lettmann verpflichtete neue Co-Trainer Jens Schadewaldt (59) macht ebenfalls Schluss.
Der eine Punkt Vorsprung auf den SV Rugenbergen auf dem ersten Abstiegsplatz ist kaum etwas wert, denn der SVR hat noch vier Nachholspiele auszutragen. Schlimmer noch: Unter den vier letzten Gegnern des HSV III befinden sich der Tabellenzweite Eimsbütteler TV und Serienmeister TuS Dassendorf.
Schlechte Karten im Fernduell mit dem SV Rugenbergen
Wie das Team die Bönningstedter auf Distanz halten will, ist ein Rätsel. Denn große positive Überraschungen hatte die Mannschaft auch in der Ära des sympathischen und authentischen Wacker auf dem Feld kaum zu bieten.
Defensiv unfassbar anfällig und durch den Egotrip einiger Offensivspieler, die die Abwehrarbeit schlicht nicht leisteten, wie ein Hühnerhaufen agierend, kassierte das Team in dieser Saison 77 Gegentore – und stellt damit die drittschlechteste Abwehr der Oberliga Hamburg.
Hamburger SV III: Gibt’s nach der Saison den großen Umbruch?
Ein großer Umbruch im Team hin zu mehr mannschaftlicher Geschlossenheit unter Inkaufnahme eines geringeren spielerischen Potenzials erscheint in der neuen Saison, wahrscheinlich in der Landesliga, nötig. Ob ein solcher geplant ist, beantworteten über Ostern weder Wacker noch Bauer.
Nach Abendblatt-Informationen soll ein entsprechendes Meeting zusammen mit Tim Ulbricht in dieser Woche stattfinden. Die Tore von HSV-Präsident Marcell Jansen, der verletzungsbedingt im Sturm in dieser Saison viel weniger helfen konnte als gewünscht, könnte die Mannschaft auf alle Fälle noch gebrauchen.
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Sinnvoll wäre es wohl, zuerst die Trainerfrage zu klären. Wenn Wacker sich das Ganze noch antun will. In seiner Karriere war er als hundertprozentiger Teamspieler bekannt. Doch eine Einheit bildete die Truppe auch unter ihm auf dem Platz äußerst selten.
Die letzte Hoffnung: Die Abstiegskonkurrenten verlieren reihenweise fast alle ihre Spiele, der HSV III holt noch ein bis zwei glückliche Siege. Es ist ein äußerst dünner Strohhalm, an den sich alle Beteiligten klammern müssen.