Norderstedt. Die Eintracht-Elf lässt beim 1:3 Herz und Leidenschaft vermissen. Aber ein Ex-Norderstedter freut sich über das Endresultat.
Für Johann von Knebel war das Match des FC St. Pauli II bei Eintracht Norderstedt nicht nur wegen des Derbycharakters ein ganz besonderes Spiel – schließlich schaffte er bei der Eintracht den Durchbruch in der Fußball-Regionalliga Nord, spielte bis Sommer 2021 im Edmund-Plambeck-Stadion an der Ochsenzoller Straße um Viertliga-Punkte, ehe es ihn für eineinhalb Jahre in die USA zum Soccer-Team der UNH Wildcats der University of New Hampshire zog.
Im Januar 2023 kehrte von Knebel nach Deutschland zurück – und hat seitdem maßgeblichen Anteil an der Leistungsexplosion der U-23-Truppe des Proficlubs, die nach einer desolaten Hinrunde seit dem 5. Februar ungeschlagen ist, sechs der letzten neun Begegnungen gewinnen konnte und in der Rückrundentabelle den vierten Platz belegt.
Eintracht Norderstedt: Wiedersehen mit Johann von Knebel
In diesem Ranking sind nur der FC Teutonia 05 Ottensen, der Hamburger SV II und der TSV Havelse besser. „Er spielt bei uns eine ganz wichtige Rolle, in der Kabine und als Zehner auf dem Platz“, so sein Trainer Elard Ostermann.
Auch das Wiedersehen mit den einstigen Mannschaftskollegen verlief für Johann von Knebel erfolgreich. Nach 90 Minuten feierten die Hamburger einen verdienten 3:1 (1:0)-Auswärtserfolg und machten so einen weiteren Schritt in Richtung Klassenerhalt.
Art und Weise der Niederlage stimmt nachdenklich
Bei Eintracht Norderstedt herrschte dagegen allgemeine Unzufriedenheit über eine enttäuschende Leistung. Sowie die Art und Weise, wie die Niederlage zustande gekommen war. Vieles erinnerte an die schwache erste Halbzeit beim 2:2-Unentschieden gegen Holstein Kiel II am Gründonnerstag.
„Wir sind erneut nicht gut in die Partie reingekommen“, sagte Jan-Pelle Hoppe, dem in der 52. Minute nach Vorarbeit von Nils Brüning und Rico Bork per Kopf das zwischenzeitliche 1:1 für die Gastgeber gelang, „irgendwie haben bei uns auf dem Platz die Euphorie und Intensität gefehlt. Selbst nach dem Ausgleichstreffer hat es sich angefühlt, als wenn wir mit 0:3 zurückliegen würden.“
„Es fehlen ein paar Prozentpunkte“
Coach Olufemi Smith waren die ausgedehnten schläfrigen Phasen seiner Mannschaft ein Rätsel. „Schon seit Wochen plätschert es bei uns so dahin, ich bin mit unserer Performance überhaupt nicht zufrieden. Was wir aktuell zeigen, reicht definitiv nicht aus, um in der Regionalliga Nord erfolgreich zu sein. Es fehlen ein paar Prozentpunkte. Und wir müssen uns alle hinterfragen, wie wir das wieder ändern können.“
Besonders deutlich wurden die fehlende Anspannung, der Wille zum letzten Schritt und Einsatz bis zur Schmerzgrenze beim Gegentor zum 1:2 durch Luca Günther (78.). Er kam nach einer kurz ausgeführten Ecke des FC St. Pauli II und dem anschließenden Querpass aus 16 Metern völlig unbedrängt zum Schuss, der für Eintracht-Keeper Lars Huxsohl nicht zu halten war.
Eintracht Norderstedt: Am 23. April geht’s nach Lohne
Smith: „Genau für diese Situation gibt es bei uns klare Abläufe, theoretisch weiß jeder Spieler, wie er seinen Gegner zu stellen hat. Es ist schwer zu erklären, warum die Jungs das nicht gemacht haben.“
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Der Coach wird nun bis zur Auswärtspartie beim TuS Blau-Weiß Lohne am Sonntag, 23. April, alles versuchen, um seine Mannschaft wachzurütteln. „Es wäre sehr schade, wenn wir uns nach einer starken ersten Saisonhälfte in der Schlussphase all das kaputtmachen würden, was wir uns bis jetzt erarbeitet haben“, so Olufemi Smith.
Eintracht Norderstedt – FC St. Pauli II 1:3 (0:1). – Schiedsrichter: Bela Bendowski (SV Eintracht Lübeck). – Zuschauer: 650. – Tore: 0:1 Robin Müller (18.), 1:1 Jan-Pelle Hoppe (52.), 1:2 Luca Günther (78.), 1:3 Julian Ulbricht (88.). – Eintracht: Huxsohl – Marxen (80. Lüneburg), Bojadgian, Grau, Bork (74. Wallenborn) – Bölter (63. Koch) – Choi, Williams (46. Brendel), Hoppe, Brüning – Sezer.