Norderstedt/Henstedt-Ulzburg. In Henstedt-Ulzburg treffen die beiden besten Mannschaften der Nordstaffel aufeinander. Wie Gastgeber SVHU seine Chancen einschätzt.
Das Vorgeplänkel ist vorbei, jetzt geht’s ans Eingemachte. Seit Saisonbeginn dominieren der Hamburger SV (27 Zähler) und der SV Henstedt-Ulzburg (22) das Geschehen in der Frauenfußball-Regionalliga Nord.
Am kommenden Sonntag (14 Uhr, Beckersbergstadion) kommt es in Henstedt-Ulzburg zum direkten Duell der beiden Topteams. Für den HSV die Gelegenheit einen großen Schritt in Richtung Staffelmeisterschaft zu machen. Für den SVHU die Chance, den Rückstand auf den prominenten Nachbarn zu verkleinern.
Frauenfußball-Regionalliga: Der HSV kann mit Druck gut umgehen
Die nach neun Partien immer noch verlustpunktfreien Gäste gehen als Favorit ins Gipfeltreffen, haben mit dieser Bürde aber kein Problem. Trainer Lewe Timm und seine Mannschaft können mit Druck gut umgehen, kennen die Situation schon aus der vergangenen Saison, in der sie souverän Regionalliga-Meister wurden.
Beim glatten 6:0 (4:0)-Heimerfolg gegen den Eimsbütteler TV wurde der Hamburger SV kaum gefordert. Überragende Spielerin war Sarah Stöckmann, die nach einem Chipball von Emilia Hirche über die ETV-Abwehrkette schon in der 2. Minute traf und nach einer guten halben Stunde auch das 2:0 für ihre Truppe markierte. Zehn Minuten später legte Stöckmann ein schönes Solo über den halben Platz hin.
ETV ist für den Tabellenführer kein echter Prüfstein
Sie schob den Ball schließlich frei vor der gegnerischen Torhüterin Helena Sedelmaier quer zu Mitspielerin Victoria Schulz, die nur noch den Fuß zum 3:0 hinhalten musste (42.). Hannah Günther packte nach starker Vorlage von Larissa Mühlhaus in der 44. Minute das 4:0 obendrauf. Auch In der zweiten Hälfte blieben die HSV-Frauen gegen den tapferen Aufsteiger das klar überlegene Team. Erneut Günther (54.) und Hirche (67.) sorgten für den Endstand.
Durch den hohen Erfolg überholte der HSV den SV Henstedt-Ulzburg erstmals auch im Torverhältnis (33:32). „Wir können mit unserer Leistung zufrieden sein, haben das Spiel verdient gewonnen“, sagte Co-Trainer Marwin Bolz.
Auch der SV Henstedt-Ulzburg feiert eine gelungene Generalprobe
Eine gelungene Generalprobe feierte auch der SVHU mit dem 2:0 (2:0)-Auswärtserfolg beim Aufsteiger TSV Barmke. „Es war ein intensives Match mit vielen Zweikämpfen“, sagte Trainer Christian Jürss, der allerdings gleich zu Beginn der Partie gehörig zusammenzuckte.
Der Grund: Innenverteidiger Chiara Pavelec leistete sich ein schlampiges Abspiel, das fast zum Führungstreffer der Niedersächsinnen geführt hätte. Dana Marquardt bügelte in höchster Not den Patzer ihrer Mannschaftskollegin aus.
Leistungssteigerung gegenüber dem Remis gegen Osnabrück
Die unsanft wachgerüttelten Gäste agierten fortan wesentlich konzentrierter. Indra Hahn verwertete ihre zweite Großchance zum 1:0 (22.), Sturmpartnerin Jennifer Michel erhöhte fünf Minuten später auf 2:0. Nach dem Seitenwechsel versäumten es Hahn, Michel, Sara Batchadji und Anna Johannsen, den Vorsprung weiter auszubauen. Coach Jürss: „Wir haben die ganze Sache damit künstlich spannend gemacht.“
Sei’s drum: Viel wichtiger war ihm die Steigerung der Abwehr gegenüber der katastrophalen Vorstellung beim vogelwilden 5:5-Unentschieden gegen den Osnabrücker SC: „Wir haben wesentlich besser verteidigt“, lobte der Übungsleiter.
Frauenfußball-Regionalliga: SVHU hofft im Derby auf viele Zuschauer
Christian Jürss macht sich vor dem Prestigeduell mit dem Hamburger SV keine Illusionen. „Wir sind Außenseiter und werden nur bestehen können, wenn wir als Mannschaft sehr geschlossen auftreten.“
- Frauenfußball: Meister in der Regionalliga? „Dafür fehlt uns die Reife“
- Frauenfußball: Zwei HSV-Talente sind bei der WM für Deutschland am Ball
- Frauenfußball-Regionalliga: Zweikampf an der Tabellenspitze geht weiter
Die Vorfreude bei den Henstedt-Ulzburgerinnen auf das Kräftemessen mit dem Tabellenführer ist groß: „Dass unser Gegner als Spitzenreiter zu uns kommt, hat sich in den vergangenen Wochen herauskristallisiert. Wir sind nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga immer noch in der Findungsphase, wollen uns aber vernünftig aus der Affäre ziehen und hoffen auf viele Zuschauer.“