Norderstedt/Henstedt-Ulzburg. Spitzenreiter Hamburger SV und Verfolger SV Henstedt-Ulzburg feiern hohe Siege. Was den SVHU beim FC St. Pauli extrem nervte.

Der Zweikampf an der Tabellenspitze der Frauenfußball-Regionalliga Nord geht weiter: Sowohl Tabellenführer Hamburger SV als auch Verfolger SV Henstedt-Ulzburg feierten am siebten Spieltag deutliche Siege. Zum Duell der beiden Top-Clubs kommt es am Sonntag, 6. November, in Henstedt-Ulzburg

Spitzenreiter HSV erledigte die Pflichtaufgabe gegen die TSG 07 Burg Gretesch in überzeugender Manier und setzte sich auf der Paul-Hauenschild-Anlage in Norderstedt mit 6:0 (2:0) durch – der siebte Erfolg im siebten Punktspiel.

Frauenfußball-Regionalliga: Hamburger SV trifft sechsmal

Die ersten beiden Treffer fielen dabei nach identischem Muster. Larissa Mühlhaus durchbrach die gegnerische Abwehrreihe und bediente Victoria Schulz, die die Vorlagen verwertete (6./36.Minute). Ihren – wegen der Halbzeitpause nicht ganz lupenreinen – Hattrick machte Schulz in Hälfte zwei perfekt. Gästetorhüterin Jana Dierkes ließ einen Schuss von Markella Koskeridou nach vorne abprallen, Schulz staubte zum 3:0 ab (51.).

Das 4:0 war reichlich kurios. Irma Schittek setzte sich resolut durch und gewann zum Abschluss der Aktion einen Pressschlag gegen Dierkes, sodass die Kugel zum vierten Treffer der Gastgeberinnen ins Netz flutschte (64.). Die bedauernswerte TSG-Keeperin musste elf Minuten später noch einen weiteren fiesen Gegentreffer hinnehmen: Hannah Günther verwandelte eine Ecke direkt zum 5:0 für den HSV (75.).

TSG 07 Burg Gretesch hilft beim Toreschießen mit

Das halbe Dutzend Tore machte schließlich Melissa Winter voll. Ihre Hereingabe, die Neuzugang Alina Witt – sie kam zu Saisonbeginn vom SV Hen­stedt-Ulzburg – in der Mitte sicher verwertet hätte, stolperte die Gretescherin Marie Gosewinkel in der 83. Minute über die eigene Torlinie.

Der Erfolg des jederzeit überlegenen Hamburger SV war auch in der Höhe verdient – und hätte deutlicher ausfallen können, wenn das Team seine vielen Torchancen noch konsequenter ausgenutzt hätten. „Wir haben das Spiel dominiert, den Gegner filetiert, die Partie sehr souverän über die Bühne gebracht und sind ohne Gegentor geblieben“, sagte HSV-Trainer Lewe Timm, „mit der Leistung und dem Ergebnis bin ich hochzufrieden.“

SV Henstedt-Ulzburg zeigt Reaktion auf Pleite gegen Kiel

Ähnlich positiv äußerte sich Christian Jürss, der Coach von Zweitliga-Absteiger SV Henstedt-Ulzburg, nach dem glatten 5:0 (4:0)-Auswärtserfolg seiner Mannschaft gegen den TabellenvorletztenFC St. Pauli.

„Das war eine Woche nach unserer enttäuschenden Leistung bei der 2:3-Heimniederlage gegen Holstein Kiel eine gute Reaktion. Wir hatten das Geschehen jederzeit im Griff, haben uns viele Möglichkeiten herausgespielt, aber auch in der Defensive engagiert gearbeitet.“

Uralter, betonharter, grausiger Platz an der Feldstraße

Die kurzfristige Absage der zuletzt starken Dana Marquardt, die beruflich verhindert war, fiel nicht weiter ins Gewicht. Als limitierender Faktor erwies sich allerdings das gewöhnungsbedürftige Geläuf an der Feldstraße, gewissermaßen ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten, das die Gäste extrem nervte. „Das ist ein uralter, betonharter, grausiger Platz“, sagte Jürss.

Der SVHU kam mit den erschwerten Bedingungen deutlich besser zurecht als der Gegner – vor allem in der ersten Halbzeit. Indra Hahn die die Torjägerinnenliste der Regionalliga Nord mit zehn Treffern vor Victoria Schulz (HSV/7) anführt, war in der 8. und 25. Minute erfolgreich.

Frauenfußball-Regionalliga: Vier SVHU-Tore in der ersten Halbzeit

Monja Kunrath (16.) und Jennifer Michel (45.), die als zweite Spitze neben Hahn auflief, schossen bis zur Pause einen uneinholbaren Vorsprung heraus. In der 77. Minute netzte Michel ein zweites Mal ein und sorgte für den Endstand.

Spieltag Nummer acht geht am kommenden Wochenende über die Bühne. Am Sonntag hat der SV Henstedt-Ulzburg im Beckersbergstadion um 14 Uhr den Osnabrücker SC zu Gast. Jürss: „Ich will stark hoffen, dass wir dann an unsere Vorstellung gegen St. Pauli anknüpfen.“ Der HSV muss schon um 13 Uhr beim TSV Barmke ran.