Kisdorf. Die Mannschaft von Trainer Michael Oehlrichs verdrängt den 1. SC Norderstedt von Platz zwei. Am Ende der Partie wird’s emotional.
Es fehlte nicht viel, dann wäre das Derby in der Basketball-Oberliga Schleswig-Holstein zwischen der BSG Kisdorf Kaltenkirchen und dem 1. SC Norderstedt, das mit einem 89:83-Erfolg der Gastgeber endete, nach dem Abpfiff eskaliert. Doch dank des intensiven Einsatzes einiger besonnener Akteure kühlten sich die erhitzten Gemüter wieder ab.
Was war passiert? Die BSG, die mit nachlässigen Aktionen eine klare Führung aus der Hand gegeben hatte, erzielten in der Schlussminute durch Lukas Bukowski den Endstand. Der letzte Versuch der Norderstedter blieb am Ring hängen, zwölf Sekunden vor Schluss bekamen die Hausherren erneut den Ball.
Basketball-Oberliga: Ein BSG-Akteur macht sich unbeliebt
Der SCN stellte die Verteidigung ein – die klare Ansage, dass man den Sieg des Gegners akzeptiert und nur noch die fehlenden Sekunden von der Uhr herunterlaufen lassen möchte. Doch Bukowski setzte trotzdem noch zu einem Dreipunktewurf an.
Erst nach intensiver Intervention der Mitspieler ließ er von seinem Vorhaben ab. Die Norderstedter, allen voran Niels Harbs, waren trotzdem erbost. „So ein Verhalten zeugt von keiner guten Kinderstube“, sagte Florian Lüth, der Coach Robin Hergel und dessen spielenden Vertreter Harbs als Teamverantwortlicher an der Seitenlinie vertrat.
Spielerisch lässt das Gipfeltreffen viele Wünsche offen
Die Spitzenbegegnung ließ spielerisch viele Wünsche offen, war dafür aber spannend – und mit gut 100 Zuschauern hervorragend besucht. „Ich finde es unglaublich. Parallel zu unserem Match findet das Endspiel der Fußball-WM zwischen Frankreich und Argentinien statt, und bei uns ist die Halle voll“, sagte BSG-Trainer Michael Oehlrichs.
Mit dem, was seine Crew in der Sporthalle der Leibniz-Privatschule in Kaltenkirchen präsentierte, war der Coach weniger zufrieden. „Wir legen los wie die Feuerwehr, führen nach 28 Sekunden 5:0, verlieren den Faden, sind vor dem letzten Viertel mit 14 Punkten vorn und geben dem 1. SC Norderstedt doch noch eine Siegchance“, kritisierte er.
Basketball-Oberliga: Dem 1. SC Norderstedt fehlen fünf Spieler
Dass es am Ende knapp wurde, lag an einigen schlechten Entscheidungen beim Korbwurf und in der Verteidigung. Und wie begründete der SCN die Niederlage? „Uns haben fünf kranke Spieler gefehlt. Deshalb waren wir am Ende nicht mehr frisch genug, um die Partie zu drehen“, so Florian Lüth.
Neben den Spielern ließ sich übrigens auch das Schiedsrichter-Duo Stefan Boie/Inger Treu aus Bargteheide von der Derby-Atmosphäre anstecken. „Das ist schade. Die beiden sind eines der besten Oberliga-Gespanne in Schleswig-Holstein“, sagte Michael Oehlrichs, der erstaunt war, dass die zunächst souveränen Unparteiischen im Laufe des Matches ihre Linie verloren.
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Doch letztendlich waren es die Aktiven, die für Spannung sorgten. „Es ist jetzt wie es ist. Ich freue mich aufs Rückspiel“, sagte Niels Harbs, nachdem sich die Wogen der Erregung wieder geglättet hatten. In der Tabelle hat die BSG Kisdorf Kaltenkirchen (12 Punkte) den 1. SC Norderstedt (10) vom zweiten Platz verdrängt.
BSG Kisdorf Kaltenkirchen – 1. SC Norderstedt 89:83.Punkte der BSG: Lukasz Kociolek (22), Lukas Bukowski (20), Ramon Hesse (18), Kuba Kociolek (14), Ole Scheel (9), Erik Schwang (4), Lukas Dahms (2); Punkte des SCN: Niels Harbs (33), Axel Jarchow (26), Jan Tielemanns, Johannes Sandloff, Rico Kernchen (je 5), Florin Thimm (4), Jan Räther (3), Matti Voß (2).