Norderstedt. Nach 19 Spielen in der Regionalliga Nord zieht Präsident Reenald Koch Bilanz, spricht über Personalien und den Pokal.
Die letzte Begegnung fiel aus: Aufgrund des gefrorenen Rasens im Edmund-Plambeck-Stadion trat Fußball-Regionalligist Eintracht Norderstedt am Freitagabend nicht gegen die SV Drochtersen/Assel an. Das Spiel wird im neuen Jahr nachgeholt werden. Somit befinden sich die Garstedter, zumindest in der Regionalliga Nord, nach 19 Partien in der Winterpause. Ein sehr positives Fazit dieser ersten Halbjahresserie hat nun Präsident Reenald Koch (62) gezogen. „Wir haben 30 Punkte geholt und stehen auf Platz fünf in der Regionalliga Nord. Die Mannschaft hat sich spielerisch sehr gut weiterentwickelt. Wir sind sehr zufrieden mit der Leistung der Spieler und des Trainerteams.“
Jenem Trainerteam, bestehend aus Cheftrainer Olufemi Smith, Assistent Marius Ebbers, Co- und Athletik-Trainer Max Krause, Torwarttrainer Fabian Lucassen sowie Spiel- und Videoanalyst Danny Schiemann, winkt eine Vertragsverlängerung. „Es ist völlig klar, dass wir so schnell wie möglich mit unserem Trainerteam verlängern wollen. Alle leisten exzellente Arbeit und genießen bei uns eine hohe Wertschätzung“, sagt Koch.
Eintracht Norderstedt: „So schnell wie möglich mit unserem Trainerteam verlängern“
Zusätzlich zu vielen guten Leistungen samt starker tabellarischer Platzierung konnte Koch als Vereinschef noch einen Bonus für seinen Club verbuchen. Elias Saad, dessen offizielle Verabschiedung durch den Ausfall des Drochtersen-Spiels nun leider zunächst ins Wasser fiel, wechselte nach dem 3:1 gegen den SSV Jeddeloh zum FC St. Pauli in die 2. Bundesliga. Ein deutliches Zeichen, dass Talente die Eintracht als Sprungbrett für eine Karriere im Profifußball nutzen können.
Und, wie Koch richtig anmerkt, kein Einzelfall: „In unserem kleinen VIP-Raum hängen ja einige Bilder von Spielern, die das geschafft haben. Aktuell fällt mir beispielsweise Fabian Nürnberger ein, der für den 1. FC Nürnberg in der 2. Bundesliga spielt.“
Abgang von Elias Saad: Koch traut dem Offensivtalent sogar die 1. Liga zu
Koch kalkuliert diese Möglichkeit auch bei weiteren Spielern des aktuellen Kaders ein. „Mit Tjark Hildebrandt in der Vierer-Abwehrkette und Marc Bölter im Mittelfeld haben wir beispielsweise zwei sehr stark aufspielende Jungs, an denen wir noch extrem viel Freude haben werden. Wenn“, so Kochs gewichtiger Zusatz, „sie uns nicht vorher weggekauft werden.“
Saad übrigens traut Koch am Millerntor – dort war der Präsident selbst bekanntlich als Spieler aktiv und auch Vereinschef – eine Menge zu. „Elias besitzt Fähigkeiten, die im heutigen Fußball selten geworden sind. Er ist ein hervorragender Eins-gegen-eins-Spieler. Wenn er die aktuellen Nebengeräusche bei St. Pauli ausblendet und einfach mit großem Willen sein Ding macht, hat er alle Chancen sich durchzusetzen und vielleicht sogar den Sprung in die 1. Bundesliga zu schaffen.“
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So schön Saads Wechsel für das Vereinsimage (und für das Konto) der Eintracht auch ist, die große sportliche Lücke durch den Verlust des Topscorers soll nicht nur intern aufgefangen, sondern durch einen externen Zugang personell geschlossen werden. Koch kündigte bereits kürzlich gegenüber dem Hamburger Abendblatt eine Neuverpflichtung in der nun vor der Tür stehenden Winterpause an. Möglich also, dass zum Trainingsauftakt im Januar Verstärkung auf dem Platz stehen wird.
Eintracht Norderstedt: Vor Weihnachten noch das Pokal-Achtelfinale
Die Füße endgültig hochlegen können die Eintracht-Akteure in diesem Jahr aber noch nicht. Das Lotto-Pokalspiel im Achtelfinale beim Oberligisten HEBC (Sonnabend, 17. Dezember, 13 Uhr, Reinmüller-Platz, Tornquiststraße 79) steht noch auf dem Programm. Norderstedt ist klarer Favorit. Koch kalkuliert den Einzug ins Viertelfinale ein. Der Pokalsieg ist schließlich in jeder Spielzeit ein großes Ziel an der Ochsenzoller Straße.
Außerdem wird dies ersichtlich durch die Antwort von Reenald Koch auf die Frage nach der Nummer drei im Bereich des Hamburger Fußball-Verbandes. Der FC Teutonia 05 präsentiert sich bislang schließlich als verhinderter Aufstiegskandidat, ist hinter den Garstedtern platziert. „Mir ist nicht wichtig, ob wir in der Regionalliga Nord knapp vor oder knapp hinter Teutonia landen“, sagt Koch. „Das entscheidende Duell mit Teutonia werden wir im Viertelfinale, Halbfinale oder Finale im Lotto-Pokal haben.“ Dort soll dann die Schmach vom unglücklichen 0:2 im Halbfinale des Lotto-Pokals der vergangenen Spielzeit ausgemerzt werden.