Todesfelde. Das letzte Drittliga-Spiel vor der Weihnachtspause endet bemerkenswert. Was die SG Todesfelde/Leezen auszeichnete.

Den Handballerinnen der SG Todesfelde/Leezen ist zum Abschluss des Jahres in der 3. Liga Nord-Ost eine echtes Ausrufezeichen gelungen. Sein Heimspiel gegen den favorisierten Frankfurter HC gewann der Aufsteiger mit 28:20 (16:8) überraschend deutlich. Schon das Hinspiel in Brandenburg hatten die Todesfelderinnen im September mit 26:17 klar für sich entscheiden können. Von einem neuen Lieblingsgegner wollte SG-Coach Thomas Kruse trotz aller Freude nichts wissen. „Wenn man auf die Tabelle guckt, war das heute kein Pflichtsieg. Nüchtern betrachtet sind es nur zwei Punkte, wenn auch zwei extrem wichtige.“

SG Todesfelde/Leezen spielt sich zeitweise sogar in einen Rausch

In der Todesfelder Sporthalle gab sein Team von der ersten Minute den Ton an. Hinten wurde kompromisslos verteidigt, vorne geduldig auf Torchancen gewartet. „Das war sehr beeindruckend“, so Kruse, der die Defensivarbeit seiner Mannschaft hervorhob. Zwar habe Franziska Haupt als vorgezogene Deckungsspielerin früh zwei Zeitstrafen kassiert, das Team habe diese Schwächung aber gut kompensiert.

„Unsere Taktik hat gegriffen. Die Mädels waren sehr fokussiert, haben wenige technische Fehler gemacht und in der Abwehr nichts zugelassen.“ So deutete sich bereits zur Halbzeit an, was nach dem Seitenwechsel immer konkreter wurde. Frankfurt bekam keinen Zugriff auf das Spiel und Todesfelde spielte sich in einen Rausch. „Unser Plan ist komplett aufgegangen. Wir wollten ihnen mit einer harten Verteidigung die Lust am Spiel nehmen. Im Angriff haben es die Mädels spielerisch gut gelöst und von allen Positionen Torgefahr ausgestrahlt.“

Beim 25:14 (51.) war die Partie frühzeitig zu Gunsten der SG entschieden. Thomas Kruse: „Das Team hat sich diesen Sieg total verdient. Durch unsere überragende Abwehrleistung hatten wir heute auch die nötige Lockerheit im Angriff.“ In der fünfwöchigen Winterpause werde man nun versuchen, den Spannungsbogen hochzuhalten. „Wir nehmen ein gutes Gefühl mit und wollen im Januar wieder durchstarten. Verlieren wir die nächste Partie in Heide, war der Sieg gegen Frankfurt nichts wert.“

25:34 in Stade – SV Henstedt-Ulzburg rutscht ins Tabellenmittelfeld ab

Eine bittere Niederlage setzte es derweil für Staffelkonkurrent SV Henstedt-Ulzburg. Das Auswärtsspiel beim VfL Stade verloren die Frogs-Ladies klar mit 25:34 (12:17). Trainer Christian Gosch war die Enttäuschung ob der bislang höchsten Niederlage der Saison anzumerken. Sein Team hatte bereits unter der Woche mit krankheitsbedingten Ausfällen und kleineren Verletzungen zu kämpfen. „Viele Spielerinnen sind angeschlagen in das Spiel gegangen. Andere habe ich erst gar nicht eingesetzt. Das konnte unser Kader nicht kompensieren. Heute kam einfach viel zusammen“, so der Coach.

Dabei hielt seine Mannschaft das Spiel in der Anfangsphase offen, lag nach einem Treffer durch die sechsfache Torschützin Kristin Rakowski in der 23. Minute gar mit 10:9 in Führung. „Es war ein schnelles Spiel zu Beginn. Wir hatten beinahe in jedem Angriff eine Torchance und haben es auch hinten gut verteidigt bekommen.“ Dass die Gastgeberinnen die Begegnung in der Folge an sich rissen, lag laut Christian Gosch vor allem an Fehlern seines Teams. „Wir vergeben einige Bälle im Angriff. Das hat Stade zu leichten Toren im Gegenstoß genutzt.“ Bis zur Pause hatte der VfL mit einem 8:2-Lauf das Kommando übernommen.

SV Henstedt-Ulzburg: Erhoffte Weihnachts-Ruhe bleibt aus

In der zweiten Spielhälfte versuchte Christian Gosch mit einer Abwehrumstellung neue Impulse zu setzen, doch den Abstand konnte seine Mannschaft zunächst nicht verringern. Erst als der SVHU zehn Minuten vor Ende drei Treffer gutgemacht hatte, keimte nochmal etwas Hoffnung auf. „Wir standen hinten offensiver, damit sind wir noch einmal auf vier Tore rangekommen. Am Ende sind die Mädels aber einfach platt, machen Fehler und Stade kann Gegenstöße laufen“, so der 48-Jährige enttäuscht.

Trotz der krankheitsbedingten Einschränkungen habe er mehr von seinem Team erwartet. Das Ergebnis sei mit 34 Gegentoren zu deutlich ausgefallen. „Unser Plan war hier zu gewinnen, aber Stade ist heute besser gewesen. Dass viele Mädels nicht fit waren, darf keine Ausrede sein. Wir wollten eigentlich Ruhe bis Weihnachten, rutschen jetzt aber ins Tabellenmittelfeld ab.“

SG Todesfelde/Leezen: Franziska Haupt (10), Anna Lena Grell (8/4 Siebenmeter), Nina Eggeling (4/2), Anni Knutzen (3), Svea Schüller (1/1), Lynn Saftig, Janne Hübner (je 1).

SV Henstedt-Ulzburg: Kristin Rakowski, Caroline Rodewald (je 6), Tarja Pauschert (5/4), Lina Röttger (3/1), Carina Büchel (3), Karina Mader, Lisa Prante (je 1).