Norderstedt. Norderstedter Handballerinnen stehen kurz vor Qualifikation für die Aufstiegsrunde. Die HTN-Männer erleiden einen Rückschlag.

Die Oberliga-Handballerinnen des HandballTeams Norderstedt kommen ihrem Saisonziel immer näher. Nach dem 22:16 (10:7)-Pflichtsieg über das sieglose Schlusslicht AMTV Hamburg befinden sich die Norderstedterinnen weiter auf Kurs Aufstiegsrunde. Dabei taten sich die Gastgeberinnen vor 130 Zuschauern im Schulzentrum Süd lange schwer und konnte das Ergebnis erst in der Schlussphase deutlich gestalten.

HTN-Trainer Robert Schulze störte sich nach Abpfiff besonders über die mangelhafte Wurfquote seiner Mannschaft. „Unsere Chancenverwertung tut heute besonders weh. Wir dominieren den Gegner, leisten wir uns aber insgesamt 18 Fehlwürfe und können uns deshalb nicht noch deutlicher absetzen.“

Der Gegner ist nach einem Trainerwechsel stärker geworden

Nach einem Trainerwechsel unter der Woche präsentierte sich der AMTV Hamburg motiviert und angriffslustig. Auch eine frühe rote Karte gegen Gästespielerin Hanna Bremer, die HTN-Keeperin Victoria Nigbur bei einem Siebenmeter im Gesicht traf, spielte dem HTN zunächst nicht in die Karten. „Sie waren definitiv stärker als im Hinspiel und hatten nichts zu verlieren. Der Trainerwechsel hat ihnen Aufwind gegeben“, bekannte Robert Schulze.

Seine Crew behauptete zwar eine knappe Führung, konnte sich bis zum Pausenpfiff aber nicht wie erhofft absetzen. „In der ersten Halbzeit vergeben wir schon etliche Torchancen. Die Mädels standen aber gut in der Abwehr. Nur sieben Gegentreffer in 30 Minuten zu kassieren ist stark.“ Nach dem Seitenwechsel blieb es zunächst ein zähes Unterfangen für die Norderstedterinnen. Die behaupteten zwar ihre knappe Führung, hielten den Außenseiter mit vielen Fehlwürfen aber weiter im Spiel. „Einige meiner Spielerinnen haben in der Vergangenheit für den AMTV gespielt. Vielleicht hat sie das vor dem Tor gehemmt“, mutmaßte Schulze.

Erst drei Minuten vor Spielende ist die Partie endgültig entschieden

Erst als der 31-Jährige die Breite seiner Bank nutzte und zu wechseln begann, wurde der Vorsprung des HTN deutlicher. Beim 20:14 durch die siebenfache Torschützin Svenja Eckert (57.) war eine Vorentscheidung gefallen. Schulze: „Durch die Rotation ist noch einmal ein Ruck durch das Team gegangen. Wir haben einige Tore am Stück erzielt und neue Motivation geschöpft.“

Mit Blick auf die letzten beiden Heimspiele des Jahres am 11. Dezember gegen die HSG FONA und am 17. Dezember gegen die HSG EiderHarde macht der HTN-Coach seiner Mannschaft eine klare Ansage. „Das Spiel gegen Fockbek müssen wir gewinnen, da sind zwei Punkte Pflicht. Gegen EiderHarde haben wir im Hinspiel keine Einstellung gezeigt und verdient verloren. Unsere Motivation ist, auch diese Partie zu gewinnen und mit 4:0 Punkten den Einzug in die Aufstiegsrunde rechnerisch klar zu machen.“

Schwache Defensive, Probleme im Mittelblock – HTN-Männer verlieren

Die dritte Saisonniederlage setzte es derweil für die Hamburg-Liga Männer des HandballTeams Norderstedt. Beim FC St. Pauli II kassierte die Mannschaft von Coach Florian Deppe eine empfindliche 29:37 (14:17) Schlappe. Die Gründe für das deutliche Endergebnis sah der Trainer vor allem in der Abwehr. „Wir kassieren viel zu viele Gegentore. So viele wie noch nie in dieser Saison. Das ist unüblich für uns.“

Besonders das Fehlen von Martin Laursen (Studium) und Finn Ole Maciejewski (Bänderverletzung im Knöchel) habe sich bemerkbar gemacht. „Wenn die beiden nicht mit dabei sind merkt man, dass wir im Mittelblock nicht ausreichend besetzt sind“, erklärt Deppe.

Finn Ole Maciejewski droht verletzt noch länger auszufallen

Zudem habe sein Team, das den Gastgebern nur bis zur Halbzeit Paroli bieten konnte, auch im Angriff falsche Entscheidungen getroffen. „Wir schließen zu früh ab, nehmen uns unvorbereitete Würfe. St. Pauli hat das genutzt und leichte Tore gemacht. Sie haben verdient gewonnen und wir konnten nicht gegenhalten.“ In den letzten beiden Spielen vor dem Jahreswechsel komme es nun darauf an, Tabellenplatz zwei abzusichern und die Verfolger auf Abstand zu halten. Florian Deppe: „Jetzt müssen wir sehen, dass wir gegen Bergedorf und Pinnau gewinnen und sich unsere Verletztensituation bessert.“

Zumindest auf Rückraumspieler Finn Ole Maciejewski müssen die Norderstedter voraussichtlich länger verzichten. Der Top-Torschütze des HTN kann nach seiner Bänderverletzung im Knöchel noch immer nicht auftreten. Ein MRT-Scan soll nun genaueres ergeben.

HTN-Frauen: Svenja Eckert (7/4 Siebenmeter), Jana Pointner (4), Karina Huber (3), Janina Besser (2), Ann-Cathrin Dietrich, Larissa Geisler, Sabrina Langmann, Marleen Agarius, Janina Peper, Mareike Schulz (je 1).

HTN-Männer: Tim Gottschalk (8), Andre Nicolaisen (7), Tom Minners (6), Lucas Marx, Linus de la Motte (je 2), Felix Henka (1/1), Frederik Gadeberg, Philip Wöhler, Malte Richter (je 1).