Henstedt-Ulzburg. Im letzten Heimspiel 2022 haben die Damen des SVHU wenig Mühe mit dem Berliner TSC. Der Trainer experimentiert daher.
Die Handballerinnen des SV Henstedt-Ulzburg haben ihren Fans ein vorweihnachtliches Geschenk bereitet. Beim 42:22 (21:20) Kantersieg im letzten Heimspiel des Jahres ließen Lina Röttger, Emilie Wolf und Co. den Gästen des Berliner TSC nicht den Hauch einer Chance. Dabei hätte die Begegnung in der 3. Liga beinahe nicht stattgefunden, wie SVHU-Trainer Christian Gosch erklärte.
„Die Berliner Trainerin hat mich am Freitagmittag angerufen und auf Grund mehrerer Ausfälle im Team um eine Verlegung gebeten.“ Weil aber kein geeigneter Ausweichtermin gefunden wurde, blieb es beim Aufeinandertreffen am Sonnabend. Vor lediglich 83 Zuschauern im Henstedt-Ulzburger Schulzentrum hatten die Frogs-Ladies ihre Gäste dann von Beginn im Griff. Nach dem 12:5-Treffer durch Rechtsaußen Carina Büchel (14.) kam der Motor des SVHU aber dennoch kurz ins Stocken. „Ich habe schon in der ersten Hälfte viel gewechselt und auch unseren Youngstern Einsatzzeiten gegeben“, so Christian Gosch.
SV Henstedt-Ulzburg: Fast jeder Angriff eine Torchance – SVHU deklassiert dezimierte Gäste
Sein Team fing sich in der Folge und lag bereits zur Pause deutlich in Führung. „Mit dem Halbzeitstand kann ich leben. Die Mädels haben das Spiel angenommen und sich fast in jedem Angriff eine Torchance erspielt.“
Weil dem Coach mit Tarja Pauschert (Grippe) neben der langzeitverletzten Katharina Rahn (Mittelhandbruch) auch die zweite Spielgestalterin fehlte, durfte Emilie Wolf Regie führen. „Davon habe ich erst kurz vor dem Spiel erfahren“, gab die 20-Jährige überrascht zu. Trotz leichter Nervosität auf ungewohnter Position gelang ihr ein gutes Spiel. „Ich habe öfters den selben Spielzug angesagt und selbst viel geworfen, dann lief es gut.“
SVHU: Erleichterung nach zuletzt vier Niederlagen in fünf Spielen
Auch in der zweiten Hälfte bauten die Gastgeberinnen ihren Vorsprung Tor um Tor aus. Für überforderte Berlinerinnen, die zu allem Überfluss drei weitere Spielerinnen nach Verletzungen verloren, wurde der Trip nach Henstedt-Ulzburg zu einem Debakel. Während Christian Gosch nach Belieben Einsatzzeiten verteilen konnte, musste Gästetrainerin Stefanie de Beer mehrfach Nachwuchstalente aus der eigenen B- und A-Jugend auf die Platte schicken. Mit Lara Witzleben und den Schwestern Fiona und Taina Schermer durften auch die Nachwuchskräfte des SVHU Drittliga-Luft schnuppern und sich in die Torschützenliste eintragen.
„Der Gegner hat uns heute nur kurz gefordert. Die Mädels haben das wirklich gut gemacht“, lobte Gosch. Die habe sich nach vier Niederlagen aus den letzten fünf Spielen nun Selbstvertrauen für den Jahresendspurt geholt. „Das war ein souveräner Sieg von uns. Es sind keine neuen Ausfälle hinzugekommen, und ich konnte allen Spielerinnen Anteile geben“, so der 48-Jährige erleichtert. Die Stimmung auf der anschließenden, teaminternen Weihnachtsfeier dürfte wohl prächtig gewesen sein.
SV Henstedt-Ulzburg: Lina Röttger (9/3 Siebenmeter), Emilie Wolf, Caroline Rodewald (je 6), Carina Wulff (4), Annika Jordt, Kristin Rakowski (je 3), Fiona Schermer, Lara Witzleben, Carina Büchel, Karina Mader (je 2), Lara Haarbrücker, Lisa Prante, Maya Grau (je 1).