Todesfelde. In der 3. Handball-Liga schenkt eine Mannschaft ihren Fans einen klaren Heimsieg – die andere enttäuscht auf ganzer Linie.
Die Handballerinnen der SG Todesfelde/Leezen haben die Hinrunde in der 3. Liga Nord/Ost mit einen ausgeglichenen Punktekonto beendet. Im Heimspiel gegen den Berliner TSC holte sich das Team von Trainer Thomas Kruse mit einem 35:16 (16:11)-Kantersieg die Zähler zehn und elf. Gegen den Tabellenvorletzten aus der Bundeshauptstadt, der bereits einen Tag zuvor mit 20:32 beim TSV Wattenbek verloren hatte, kamen Franziska Haupt, Anna Lena Grell und Co. nur schwer in die Partie. Erst nach einer guten Viertelstunde gelang es der SG, sich einen kleinen Vorsprung herauszuwerfen.
„Die Mädels sind in der ersten Halbzeit auf einem schmalen Grad zwischen übermotiviert und effektiv gewesen. Unser Spiel bestand aus viel Kampf und Individualhandball“, sagte Thomas Kruse. In der Pause habe er deshalb mehr Lockerheit und eine kompaktere Abwehr von seiner Mannschaft gefordert.
3. Handball-Liga: Kontrastprogramm für SV Henstedt-Ulzburg und SG Todesfelde
Die spielte nach dem Seitenwechsel tatsächlich wie befreit auf und legte bis zur 44. Spielminute einen vorentscheidenden 12:0-Lauf auf das Parkett. „Wir haben es in der zweiten Halbzeit als Team gelöst und effektiver gearbeitet.“ Berlin habe nicht mehr das Gefühl bekommen, etwas aus Todesfelde mitnehmen zu können, so Kruse. „Wir haben sie nicht mehr schnuppern lassen. Das hat das Team wirklich stark gemacht.“
Besonders die konzentrierte Defensivarbeit und eine niedrige Fehlerquote im Angriff hob der SG-Trainer lobend hervor. „Unsere Abwehr war nach der Pause viel aktiver, und Yara hat zudem gehalten, was auf den Kasten kam. Im Trainerteam hat uns besonders gefreut, dass die Mädels bis zum Ende diszipliniert geblieben sind.“ Weil den Gästen aus Berlin schlicht die handballerischen Mittel fehlten, durfte die SG nach 60 Minuten den höchsten Drittligasieg der Vereinsgeschichte bejubeln.
Vierte Niederlage in fünf Partien für den SV Henstedt-Ulzburg
Nichts zu feiern gab es derweil beim SV Henstedt-Ulzburg. Die Frogs-Ladies unterlagen auswärts beim Buxtehuder SV II mit 22:28 (12:17). Für die Mannschaft von Trainer Christian Gosch war es bereits die vierte Niederlage innerhalb der letzten fünf Spiele. „Das war ein verdienter Sieg für Buxtehude. Wir haben heute nicht annähernd zu unserem Spiel gefunden“, sagte der 48-Jährige nach Abpfiff enttäuscht.
Bis zum Spielstand von 7:7 (14.) war es dem SVHU gelungen, die Begegnung vor 125 Zuschauern in der Halle Nord ausgeglichen zu gestalten. Dann schlichen sich zunehmend Fehler ein in das Spiel der Henstedt-Ulzburgerinnen, die beim Halbzeitpfiff bereits einem deutlichen Rückstand hinterherliefen. „Die Leidenschaft in der Abwehr war da, aber Buxtehude hat trotzdem viele Tore gemacht. Vorne fehlt mir die letzte Überzeugung, und wir hatten viele Fehlwürfe“, bemängelte Gosch.
SVHU-Trainer: „Wir sind nur hinterhergelaufen“
Als die mit acht Treffern beste SVHU-Torschützin Annika Jordt in der 46. Spielminute noch einmal auf 20:23 verkürzen konnte, keimte kurz Hoffnung im Lager der Gäste auf. Der anschließende 4:0-Lauf des BSV sorgte allerdings für eine Vorentscheidung. Christian Gosch: „Buxtehude konnte das Spiel locker von vorne bestreiten. Das hat ihnen Sicherheit gegeben. Wir sind nur hinterhergelaufen. Insgesamt war es eine schlechte Leistung von uns. Nicht genug, um etwas zählbares mitzunehmen.“
Die hohe Quote an technischen Fehlern und Fehlwürfen ärgerte den Coach. Mit lediglich 22 Treffern blieb der SVHU deutlich unter seinen Möglichkeiten. „Da fehlten heute bei allen ein paar Prozent, wir haben zu wenig in unser Spiel investiert. Wir dürfen in Buxtehude verlieren, aber nicht mit dieser Leistung.“
SG Todesfelde/Leezen: Franziska Haupt (14), Anna Lena Grell (5/3 Siebenmeter), Yonna Thissen (5), Nina Eggeling, Janne Hübner (je 3), Svea Schüller (2), Anni Knutzen, Lara Hildebrandt, Lynn Saftig (je 1).SV Henstedt-Ulzburg: Annika Jordt (8), Caroline Rodewald (4), Karina Mader (3), Kristin Rakowski, Carina Büchel (je 2), Tarja Pauschert (1/1), Lara Haarbrücker, Emilie Wolf (je 1).