Leezen. Die Verbandsliga-Kicker holen sich sich vor eigenem Publikum den Solarstrom-Cup. Welche Wünsche sonst noch in Erfüllung gingen.
Heino Togert sprudelte vor Begeisterung fast über: „Für uns war der diesjährige Solarstrom-Cup das perfekte Hallenfußballturnier“, sagte der Vorstandssprecher des ausrichtenden Leezener SC.
Nach der quälend langen Corona-Zwangspause hatte Togert vor dem Neustart der im Kreis Segeberg ungemein beliebten Veranstaltung hohe Ziele ausgegeben: „Wir wollten ein zufriedenes Publikum, zufriedene Sportler, zufriedene Funktionäre, zufriedene Sponsoren und eine volle Kasse. Alles ist eingetroffen.“
Solarstrom-Cup: 1100 Zuschauer kommen in die Amtssporthalle
1100 Zuschauer strömten an drei Tagen in die Amtssporthalle an der Hamburger Straße, das war der beste Besuch in den vergangenen 15 Jahren. Togert: „Der Hunger auf Hallenfußball ist extrem groß.“ Doch auch unter den Vereinen gab es riesiges Interesse am Solarstrom-Cup. „Wir hätten das Turnier wegen der vielen Anfragen theoretisch auch mit 35 statt 25 Mannschaften stattfinden lassen können. Aber eine solche Masse würde einfach den Rahmen des organisatorisch Machbaren sprengen.“
Demzufolge blieben die Verantwortlichen des LSC auf gewohnten Pfaden und stellten fünf Fünfergruppen zusammen. Das Besondere in Leezen ist, dass die Staffeln die Namen von Sponsoren aus der Region tragen. Also lauteten die Bezeichnungen nicht etwa A, B, C, D und E, sondern DS Dynamic Print, Zimmerei Kaben, Bergmann & Petersen Versicherungsmakler e.K., Baggerarbeiten Karsten Kloß und Lidea Germany GmbH – aus einem einleuchtenden Grund.
Lukrativ: Gruppen tragen die Namen von Firmen, die dafür zahlen
„Wir lassen uns das von den Firmen abkaufen, das ist eine wichtige Einnahmequelle und bei den Geldgebern, mit denen wir gern über mehrere Jahre zusammenarbeiten, sehr beliebt. Werbung müssen wir dafür nicht machen, die Unternehmen kommen auf uns zu“, so der LSC-Boss.
Ein Renner ist traditionell auch die Players Night nach Turniertag zwei im Sportlertreff, bei der diesmal DJ Martin Gawinski für die passende Stimmung sorgte. „Ich habe selten einen solchen Ansturm erlebt“, sagte Heino Togert.
Emotionaler Augenblick während der Players Night
Und als der Vicky-Leandros-Song „Ich liebe das Leben“ aus den Boxen dröhnte, wurde es sogar sentimental. „Da ist sehr deutlich geworden, dass sich bei den Leuten wegen der Corona-Pandemie, des Krieges in der Ukraine und den damit zusammenhängenden Folgen bei den Leuten vieles aufgestaut hat.“
Auch sportlich blieben aus Sicht des Leezener SC keine Wünsche offen. Denn die Verbandsliga-Fußballer des Vereins, die in der Süd-West-Staffel gegen den Abstieg kämpfen, sicherten sich mit einem souveränen 2:0-Erfolg im Endspiel gegen die SG Elmenhorst/Tremsbüttel (Torschützen: Marcel Bennsen und Aaron Hummel) den Turniersieg. Dafür gab’s als Belohnung 350 Euro Preisgeld – es war der dritte LSC-Triumph seit der 33. Veranstaltung.
SV Todesfelde II macht zwischenzeitlich den besseren Eindruck
In der Zwischenrunde hatte es allerdings noch nicht danach ausgesehen. Die Gastgeber machten eine müden Eindruck, mühten sich mit sieben Punkten aus vier Partien gerade so ins Halbfinale. Heino Togert: „Unsere Jungs hatten anscheinend noch mit den Nachwirkungen der Players Night zu kämpfen.“
Einen deutlich fitteren Eindruck machte bis zu Zeitpunkt die spielerisch überzeugende zweite Mannschaft des SV Todesfelde. Der Spitzenreiter der Verbandsliga-West setzte sich unter anderem mit 4:2 gegen den Leezener SC durch und ging als Favorit in die Vorschlussrunde.
LSC bleibt in den letzten beiden Partien ohne Gegentreffer
Doch dort kehrten sich die Kräfteverhältnisse auf einmal um. Während der SVT II in der Abwehr schwächelte und gegen die SG Elmenhorst/Tremsbüttel mit 1:2 nach Verlängerung den Kürzeren zog, riss sich der LSC nicht nur in der Defensive zusammen, sondern startete auch im Angriff durch und fertigte den SC Rönnau 74 glatt mit 3:0 ab.
Die Gastgeber agieren in den richtigen Augenblicken sehr konzentriert
Stark: Auch im Finale agierte die Mannschaft sehr konzentriert, und ließ nichts anbrennen.
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Die Kirsche auf der Sahnetorte: Marcel Bennsen (acht Treffer) durfte als Torschützenkönig des Turniers einen Pokal in Empfang nehmen. Lukas Helmer (SVT II) wurde zum besten Torhüter gewählt.
Solarstrom-Cup: Ergebnisse der Zwischen- und Finalrunde
Zwischenrunde, Gruppe 1: SV Todesfelde II – SV Wahlstedt 2:0, Leezener SC I – SG Oering-Seth 2:1,
SV Wahlstedt I – FSG Saxonia 2:1, SG Oering-Seth –
SV Todesfelde II 2:3, FSG Saxonia – Leezener SC I 3:3, SV Wahlstedt I – SG Oering-Seth 2:2, SV Todesfelde II – Leezener SC I 4:2, FSG Saxonia – SG Oering-Seth 0:3, Leezener SC I – SV Wahlstedt I 2:1, SV Todesfelde II – FSG Saxonia 4:2.
Tabelle: 1. SV Todesfelde II (12 Punkte/13:6 Tore), 2. Leezener SC I (7/9:9), 3. SG Oering-Seth (4/8:7),
4. SV Wahlstedt I (4/5:7), 5. FSG Saxonia (1/6:12).
Gruppe 2: SG Elmenhorst/Tremsbüttel – SV Türkspor Bad Oldesloe 3:2, TuS Tensfeld – SV Eintracht Segeberg 3:0, SV Türkspor Bad Oldesloe – SC Rönnau 74 1:6, SV Eintracht Segeberg – SG Elmenhorst/Tremsbüttel 1:5, SC Rönnau 74 – TuS Tensfeld 3:1, SV Türkspor Bad Oldesloe – SV Eintracht Segeberg 7:2, SG Elmenhorst/Tremsbüttel – TuS Tensfeld 2:3, SC Rönnau 74 – SV Eintracht Segeberg 2:1, TuS Tensfeld –
SV Türkspor Bad Oldesloe 3:3, SG Elmenhorst/Tremsbüttel – SC Rönnau 74 0:0.
Tabelle: 1. SC Rönnau 74 (10 Punkte/11:3 Tore), 2. SG Elmenhorst/Tremsbüttel (7/10:6), 3. TuS Tensfeld (7/10:8), 4. SV Türkspor Bad Oldesloe (4/13:14), 5. SV Eintracht Segeberg (0/4:17).
Halbfinale: SV Todesfelde II – SG Elmenhorst/Tremsbüttel 1:2 (1:1) nach Verlängerung, SC Rönnau 74 – Leezener SC I 0:3).
Spiel um Platz drei: SV Todesfelde II – SC Rönnau 74 4:3 (0:0/0:0) nach Neunmeterschießen.
Endspiel: Leezener SC I – SG Elmenhorst/Tremsbüttel 2:0.
Torstatistik: 304 Treffer/5 Eigentore.
Die erfolgreichsten Torschützen: Marcel Bennsen (Leezener SC/8), Manuel Carvalho (SV Todesfelde II/7), Paul Battermann (SC Rapid Lübeck), Kevin Benner (SV Todesfelde II), Jan Beyer (SG Elmenhorst/Tremsbüttel), Jonas Lack (SV Eintracht Segeberg) und Nicolai Steffen (FSG Saxonia/alle 6).