Todesfelde. Morten Liebert erzielt das entscheidende 1:0 gegen den FC Kilia Kiel. Zum Man of the Match wird jedoch ein Teamkollege gewählt.
„Ein geiler Tag!“ Luca Sixtus brachte die Stimmung im Joda-Sportpark auf den Punkt. Der 27 Jahre alte Mittelfeldspieler der Oberliga-Fußballer des SV Todesfelde war in der 87. Minute für Mats Klüver eingewechselt worden und half in der hektischen Schlussphase mit, den knappen 1:0-Vorsprung gegen Tabellenführer FC Kilia Kiel über die Zeit zu retten und das Titelrennen in der Oberliga Schleswig-Holstein wieder richtig spannend zu machen.
Die Ausgangslage vor dem Match war klar: Der SVT musste die Partie gewinnen, um im Kampf um die Staffelmeisterschaft noch eine Chance zu haben.
Fußball-Oberliga: Alles-oder-nichts-Spiel für SV Todesfelde
Das Team von Trainer Sven Tramm hielt dem Druck stand, erarbeitete sich ein Chancenplus, machte den agileren Eindruck und behielt demzufolge verdientermaßen die Oberhand. In der Tabelle sind Kilia (59 Punkte/24 Partien), der SV Eichede (57 Zähler/23) und der SVT (54/23) nun noch enger zusammengerückt.
„Das war für uns ein Alles-oder-nichts-Spiel“, sagte Stürmer Morten Liebert, der in der 72. Minute vor der stattlichen Kulisse von 910 Zuschauern nach grandioser Vorarbeit von Rafael Krause das entscheidende Tor erzielte.
Kräftezehrende Arbeit auf tiefem Geläuf
Die Akteure beider Mannschaften verrichteten auf dem durch ausgiebige Regenfälle aufgeweichten Geläuf kräftezehrende Arbeit. Liebert, eines der Schwergewichte in der Todesfelder Mannschaft, wurde in der 87. Minute durch Felix Möller ersetzt – und machte danach drei Kreuze: „Ich war froh, als ich vom Platz runter war.“
Einer seiner Teamkollegen genoss dagegen von der ersten bis zur letzten Sekunde jeden Augenblick auf dem Rasen. Innenverteidiger Kai-Fabian Schulz stand zum ersten Mal seit seinem Kreuzbandriss im rechten Knie, den er sich vor neun Monaten in der Regionalliga-Aufstiegsrunde gegen den WTSV Concordia zugezogen hatte, wieder in der Startformation des
SV Todesfelde.
Innenverteidiger Kai-Fabian Schulz wird Man of the Match
Der 33-Jährige erledigte seinen Job im Abwehrzentrum an der Seite von Carsten Rave so solide und cool, als wäre er nie verletzt gewesen – und wurde nicht ohne Grund zum Man of the Match gewählt.
Coach Tramm hatte den Gedanken, Routinier Schulz von Beginn an zu bringen, in der Trainingswoche vor dem Gipfeltreffen ausgebrütet – und mit seiner Personalentscheidung, die er dem Team erst bei der Verkündung der Aufstellung mitteilte, den erhofften Erfolg.
Durch Präsenz ein Riesengewinn für die Mannschaft
Luca Sixtus: „Kai ist allein durch seine Präsenz ein Riesengewinn für die Mannschaft. Zusammen mit Carsten bildet er das beste Innenverteidiger-Duo in der Oberliga.“
Schulz selbst verspürte nach dem Match keinerlei körperliche Beschwerden, auch wenn ihm nach eigenem Bekunden im rechten Bein noch ein wenig die Kraft fehlt, vor beim Hochspringen in den Kopfballduellen. Aber das ist nach der langen Wettkampfpause ja auch kein Wunder.
FC Kilia Kiel hat Angst vor eigenen Fehlern
nd wie verkaufte sich der als Meisterschaftsfavorit Nummer eins gehandelte FC Kilia Kiel? „Wir haben ein gutes Auswärtsspiel gezeigt, waren im gegnerischen Sechzehnmeterraum aber nicht effektiv und hinten nicht konsequent genug“, sagte Trainer Nicola Soranno.
Das insgesamt sehr zurückhaltende Auftreten seiner Mannschaft, die in der 31. Minute Kapitän Yannik Jakubowski (Oberschenkelverletzung) verlor und lediglich in einer Drangperiode zwischen der 25. und 30. Minute sowie nach dem 0:1-Rückstand richtig Gas gab, hatte er ganz bewusst so angeordnet. „Wir wollten uns bei eigenem Ballbesitz auf keinen Fall Fehler leisten, denn auf die hat der SV Todesfelde nur gelauert.“
Fußball-Oberliga: Drei Vereine melden für Regionalliga Nord
Klar ist nach dem 27. Spieltag, dass mit Kilia, dem SV Eichede und dem SVT drei Vereine aus Schleswig-Holstein die Meldeunterlagen für die Regionalliga Nord beim Norddeutschen Fußball-Verband einreichen werden. Nur der Oberliga-Champion qualifiziert sich für die Aufstiegsrunde mit den beiden Vertretern aus Hamburg und Bremen.
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SV Todesfelde – FC Kilia Kiel 1:0 (0:0). – Schiedsrichter: Christopher Horn (SSV Lunden). – Zuschauer: 910. – Tor: Morten Liebert (72.). – SVT: Landvoigt – Yilmaz, Schulz, Rave, Meseberg – Klüver (87. Sixtus), Sirmais, Weidemann, Krause (90.+1 Carvalho) – Pajonk (81. Wolf), Liebert (87. Möller).