Norderstedt. Zu Spitzenzeiten gingen bis zu 360 Anrufe pro Tag ein. Warum die Einstellung des Norderstedter Bürgertelefons eine gute Nachricht ist.
Für die Norderstedterinnen und Norderstedter war das Bürgertelefon der Stadtverwaltung in der Hochphase der Corona-Pandemie gleichsam Informationsquelle und so etwas wie die Nummer gegen Corona-Kummer. Denn am anderen nahm Rathaus-Mitarbeiter wie beispielsweise Ronny Zeller ab – und halfen weiter mit Tipps und Empathie. „Wenn ich die Zeit habe, höre ich den Leuten einfach mal fünf bis zehn Minuten nur zu. Die meisten sind sehr dankbar dafür“, sagte Zeller gegenüber dem Abendblatt.
Wie die Stadt nun bekannt gibt, wird das Bürgertelefon zum 30. Juni eingestellt. Zuletzt wurde es – auch aufgrund der von Bund und Ländern verkünden Lockerungen – nur noch wenig frequentiert. Und das ist eine wirklich gute Nachricht. Einerseits weil es zeigt, dass die Pandemie weitestgehend überwunden scheint. Andererseits, weil sich Ronny Zeller und die übrigen zeitweise bis zu etwa 60 Kolleginnen und Kollegen im wechselweisen Bürgertelefondienst nun wieder voll ihren eigentlichen Aufgaben widmen können.
Norderstedt: Nummer gegen Corona-Kummer wird abgeschaltet
Denn Ronny Zeller betreute zwar seit März 2020 hauptverantwortlich das Bürgertelefon, stammt aber eigentlich aus dem Fachbereich Personal im Norderstedter Rathaus. Und da blieb während der Pandemie sicher einiges an Arbeit liegen. Corona hatte Priorität.
- Ronny Zeller – Norderstedts Mann am Bürgertelefon
- Corona Hamburg: Böse Überraschung – Soforthilfe plötzlich zurückgefordert
- Fast 84 Millionen Euro Corona-Hilfen zurückgefordert
Das Bürgertelefon war zunächst als temporäres Hilfsangebot gedacht, entwickelte sich aber schnell zur Dauereinrichtung. Hier bekamen die Bürgerinnen und Bürger Antworten auf ihre Fragen rund um das Thema Coronavirus und die Auswirkungen. Durchschnittlich 100-mal am Tag klingelte das Bürgertelefon im Rathaus. Zu Spitzenzeiten gingen teilweise bis zu 360 Anrufe pro Tag ein, wie Zeller dem Abendblatt berichtete.
Fragen zu Corona: Kreis Segeberg hat eine Hotline
Die Norderstedter Stadtverwaltung hofft nun, dass sich die Pandemielage weiter entspannt. Sollte in Zukunft wieder Bedarf für eine Corona-Hotline bestehen, sei eine kurzfristige Reaktivierung des Bürgertelefons möglich.
Wer immer noch Gesprächsbedarf hat, den verweist die Stadt auf die zentralen Rufnummern der Ämter und Stabsstellen der Stadt Norderstedt und des Kreises. Und die Hotline des Kreisgesundheitsamtes ist erreichbar unter 04551/951 98 33 (montags bis donnerstags 9-16 Uhr, freitags 9-12 Uhr).