Norderstedt. Weil es mehr Schulanmeldungen als Plätze gibt, berät der Schulausschuss über zusätzliche Klassen. Diese Schulen sind besonders gefragt.
Die Schülerzahlen an den weiterführenden Schulen steigen weiter. In Norderstedt werden in den nächsten Jahren so viele Jungen und Mädchen die Gemeinschaftsschulen und Gymnasien besuchen, dass der Platz nicht reicht. Die Folge: Die Gemeinschaftsschule Harksheide wird ausgebaut und bekommt einen vierten Klassenzug. Auch das Coppernicus-Gymnasium und das Gymnasium Harksheide sollen erweitert und die Schülerinnen und Schüler in fünf parallelen Jahrgangsklassen zum Abitur geführt werden, statt wie bisher vier. Dafür plädiert die Stadtverwaltung, über deren Antrag der Schulausschuss am heutigen Mittwoch berät.
Fast doppelt so viele Anmeldungen wie es Plätze an der Schule gibt
Schon jetzt zählen diese drei Schulen zusammen mit der Willy Brandt Gemeinschaftsschule zu den beliebtesten Schulen in Norderstedt. Die aktuellen Anmeldezahlen bestätigen den Trend, der sich seit Jahren zeigt.
Ganz oben auf der Beliebtheitsskala bei Eltern und Kindern rangiert wie im Vorjahr die Harksheider Gemeinschaftsschule. 144 Anmeldungen gingen im Sekretariat ein, fast doppelt so viele, wie es Plätze gibt. Aufgenommen werden konnten nur 78.
Ausbau der Schulen schon lange in der Diskussion
Schon zum vorigen Schuljahr hatten die Eltern 130 Kinder angemeldet, 79 bekamen einen Platz. Mit dem Ausbau wird nun Realität, was schon vor zehn Jahren diskutiert wurde, als Politiker und Verwaltung den Neubau der Gemeinschaftsschule planten. Die Schule wurde dreizügig gebaut, kann aber relativ unproblematisch auf vier Parallelklassen erweitert werden.
Traditionell wird auch die Willy-Brandt-Schule überrannt. Sie punktet mit der gymnasialen Oberstufe, der einzigen an einer der vier Norderstedter Gemeinschaftsschulen. 134 Jungen und Mädchen wurden hier angemeldet, Platz gibt es für 96. Die Schule könnte ausgebaut werden, wenn die Grundschule Lütjenmoor in das neue Gebäude am Aurikelstieg umgezogen ist, heißt es in der Vorlage der Verwaltung.
Alle Erstwünsche an Gymnasien erfüllt
132 Kinder wollen ihre Schulkarriere am Coppernicus-Gymnasium fortsetzen, 131 am Gymnasium Harksheide. Diese Wünsche kann die Stadt erfüllen, an beiden Schulen wird eine fünfte Parallelklasse eingerichtet, die mit dem geplanten Ausbau zur langfristigen Lösung werden soll. „Die Gymnasien werden alle Erstwünsche der Eltern erfüllen,“ sagt Schuldezernentin Katrin Schmieder.
Das Lessing-Gymnasium (79 Anmeldungen) und das Lise-Meitner-Gymnasium (65 Anmeldungen) werden mit jeweils drei fünften Klassen ins neue Schuljahr starten. „An den Gemeinschaftsschulen finden wir andere Rahmenbedingungen vor, hier sind die Kapazitäten je Standort begrenzt, so dass nicht jeder Erst- oder Zweitwunsch für die Gemeinschaftsschule Harksheide und die Willy Brandt Schule erfüllt werden konnte und Schüler und Schülerinnen auf die Gemeinschaftsschule Friedrichsgabe und die Gemeinschaftsschule Ossenmoorpark weiterverteilt werden“, sagt Schmieder.
Schulamt rechnet mit steigenden Zahlen
Für die Gemeinschaftsschule Friedrichsgabe lagen 46 Anmeldungen, für die Gemeinschaftsschule Ossenmoorpark 21 Anmeldungen vor. Nach der Umverteilung werden die Schulen mit 78 (Friedrichsgabe) und 55 Fünftklässlern (Ossenmoorpark) den Betrieb nach den Sommerferien aufnehmen.
Das städtische Schulamt prognostiziert für die nächsten Jahre steigende Schülerzahlen. Zum Schuljahr 2025/26 sollen schon 810 Jungen und Mädchen nach der Grundschule auf eine der acht weiterführenden Schulen in Norderstedt wechseln, 77 mehr als jetzt. Bis zum Schuljahr 2028/29 wird die Zahl auf 839 steigen. Um diese Zahlen zu bewältigen, seien an den Gemeinschaftsschulen bei durchschnittlich gut 23 Schülern pro Klasse 15 fünfte Klassen nötig. Vorhanden seien aber aktuell nur 13. Auch bei den Gymnasien fehlen bei maximal 29 Schülern pro Klasse bei 15 fünften Klassen zwei, um alle erwarteten Schüler aufnehmen zu können.
Mehr als die Hälfte besucht Gymnasium
Knapp 42 Prozent der Fünftklässler werden eine Gemeinschaftsschule besuchen, gut 58 Prozent ein Gymnasium. Beim Elternwunsch schlug das Pendel allerdings mit 47 Prozent stärker zu den Gemeinschaftsschulen aus, durch die Umverteilung ergibt sich das stärkere Gewicht der Gymnasien – das Verhältnis ist seit Jahren relativ konstant.
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In den Grundschulen im Kreis Segeberg haben die Eltern 2693 Jungen und Mädchen für die ersten Klassen angemeldet, 138 mehr als zum Schuljahr 2021/22. In Norderstedt wird es 740 Erstklässler zum neuen Schuljahr geben, 19 weniger als im Vorjahr, aber: Auch hier wird die Zahl steigen. Für das Schuljahr 2023/24 rechnet das Norderstedter Schulamt mit 788 Schulanfängern, 214 mehr als vor zehn Jahren.
Die Heinrich-Rantzau-Schule in Bad Segeberg (102 Aufnahmen) hat die Grundschule Heidberg in Norderstedt (97 Aufnahmen) als größte Grundschule im Kreis abgelöst. Auch die Grundschulen Harksheide-Nord und Flottkamp in Kaltenkirchen haben mit jeweils 100 neuen Schülern höhere Aufnahmezahlen als die Heidbergschule.