Norderstedt. Die Willy-Brandt-Schule in Norderstedt hat eine eigene Klasse gebildet. In Bad Bramstedt helfen Ehrenamtler.

Kinder und Jugendliche aus der Ukraine werden derzeit in Norderstedter Grund- und Gemeinschaftsschulen unterrichtet. In den Gemeinschaftsschulen gehen die Kinder in der Regel zunächst in die „Deutsch-als-Zweitsprache-Klassen“, kurz DaZ-Klassen, in denen sie dann zusammen mit Kindern aus anderen Ländern unterrichtet werden. Angaben, wie viele Schüler aus der Ukraine derzeit genau an Norderstedter Schulen gehen, konnte die Stadtverwaltung gestern nicht machen.

Schulen: Ukrainische Kinder in eigenen Klassen unterrichtet

An der Willy-Brandt-Schule Norderstedt werden derzeit elf Kinder und Jugendliche aus der Ukraine unterrichtet, und „es werden täglich mehr“, sagt Thomas Kuhn, Leiter der Gemeinschaftsschule. Für die jungen Ukrainer im Alter von elf bis 17 Jahren habe man – wie an der Gemeinschaftsschule Harksheide – eine eigene Klasse gebildet. Derzeit kümmere sich eine Lehrerin um sie und unterrichte sie in Deutsch, die Verständigung laufe viel auf Englisch, „das können die meisten gut.“ Mittelfristig sollen die Kinder auch „Online-Unterricht direkt aus der Ukraine“ erhalten, aber „dazu müssen wir noch die technischen Systeme installieren“, sagt Thomas Kuhn. Er will überdies „im Umfang einer Vollstelle“ eine oder mehrere Lehrerinnen aus der Ukraine anstellen und ist dazu auch schon im Gespräch mit mehreren Personen.

An der Grundschule Harksheide wird derzeit ein Kind aus der Ukraine unterrichtet, es geht in die zweite Klasse. An der Grundschule Pellwormstraße wird ebenfalls ein Kind aus der Ukraine unterrichtet. „Das Mädchen geht ganz normal in den Unterricht in der vierten Klasse. Zusätzlich bekommt sie von einer unserer Lehrkräfte ein- bis zwei Stunden pro Tag Unterstützung“, sagt Schulleiterin Ute Koß.

Die Lehrkraft spreche aber kein Ukrainisch. Über eine Unterstützung, wie sie jetzt die Gemeinschaftsschule Harksheide hat, würde sich die Schulleiterin auch freuen, zumal schon diese Woche das nächste Kind aus der Ukraine an der Schule erwartet wird. Kinder mit ukrainischem Hintergrund, die schon lange in Deutschland leben, gebe es an der Schule nicht, wohl aber einige Kinder, die etwas Russisch können. Die würden auch versuchen, mit dem Mädchen aus der Ukraine Kontakt aufzunehmen.

Schulen: Viele der Schüler sprechen Englisch

An der Olzeborchschule in Hen­stedt-Ulzburg seien bereits die ersten fünf Kinder sowohl im Grundschul- als auch im Gemeinschaftsschulbereich aufgenommen worden, sagt die stellvertretende Leiterin Barbara Pena de Müller. „Sie wurden in die Regelklassen integriert, damit sie schnell in die Strukturen kommen. Zum großen Teil können sie Englisch, ansonsten hilft Google Translate.“ Das DaZ-Zentrum läuft noch separat. Hier gibt es derzeit zwar eine Grundschulklasse mit 20 Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher Herkunft, aber ob und wann hier auch ukrainische Kinder hinzukommen, ist noch offen.

In Bad Bramstedt sind zwölf Kinder aus der Ukraine in den Grundschulen und 20 in der Auenlandschule angemeldet. Die meisten werden nach den Osterferien zum ersten Mal zum Unterricht kommen. Sie werden entweder in regulären Klassen oder DaZ-Klassen unterrichtet. „Wie viele noch nach Bad Bramstedt kommen, ist schwer abzuschätzen“, sagt Bürgermeisterin Verena Jeske. Derzeit unterstützen zwei Ehrenamtler Schüler, Eltern und Lehrer bei den Anmeldungen.

„Mit der Hilfe von Übersetzern klappt die Verständigung ganz gut“, sagt Jeske. Die Schulen haben Aufnahmeformular in ukrainischer Sprache.