Geesthacht. Eingeschlafene Tradition für weihnachtliche Atmosphäre in Geesthachts Fußgängerzone wiederbelebt. Ihnen sind die Bäume zu verdanken.

Nach einem Jahr weihnachtlicher Tristesse in Geesthachts Fußgängerzone herrscht in der diesjährigen Vorweihnachtszeit wieder mehr festliches Flair. Seit dem Wochenbeginn verschönern 25 geschmückte Tannenbäume die Einkaufsmeile in der Bergedorfer Straße. Die „Elfen“, die dahinter stecken, sind die Beschäftigten der Geesthachter Werkstätten, einer Einrichtung für Menschen mit teilweise mehrfachen Beeinträchtigungen.

Insgesamt waren gut 50 behinderte Menschen aus mehreren Abteilungen – darunter auch solche, die die Tagesförderstätte besuchen – am Projekt beteiligt. Mit viel Hingabe und Kreativität haben diese in den vergangenen Wochen Dekorationen hergestellt und sogar selbst entworfen. Etwa indem sie Walnüsse und Tannenzapfen vergoldeten, Sterne ausschnitten oder gemalte Zuckerstangen zurechtschnitten. „Die Ideenfindung stammt aus dem Team“, hebt Werkstattleiter Frank Hildebrandt hervor.

Diese „Elfen“ sind für die Weihnachtsbäume zuständig

Die Geesthachter Werkstätten sind seit diesem Jahr Mitglied in der Wirtschaftlichen Vereinigung Geesthacht (WVG). So entstand die Idee, die eingeschlafene Weihnachtsbaumaktion der Citygemeinschaft innerhalb der WVG auf andere Weise wiederzubeleben. Über Jahre hatten die Organisatoren den Geschäftstreibenden kostenlos Weihnachtsbäume zur Verfügung gestellt, die diese dann selbst schmücken sollten.

Weihnachten Geesthacht
Beschäftigte der Geesthachter Werkstätten und Ehrenamtliche der Wirtschaftlichen Vereinigung Geesthacht haben die Weihnachtsbäume in der Fußgängerzone geschmückt und aufgestellt. © Dirk Schulz | Dirk Schulz

„Daran hatte sich zuletzt nur noch ein Laden beteiligt“, erinnert der stellvertretende WVG-Vorsitzende Stephan Streubel, warum es 2023 gar keine Weihnachtsbäume mehr in der Geesthachter Fußgängerzone gegeben hatte. „Es ist großartig, dass die Geesthachter Werkstätten sich in diesem Jahr dieser schönen Aufgabe angenommen haben“, so Streubel.

Vier große Tannen im Stadtgebiet

Die Produkte, die die Werkstätten an den Tannenbäumen darstellen – darunter handgemachte Kerzen, Weihnachtsdekoration und Holzkunst – sind ab sofort nicht nur in der Filiale der Hamburger Sparkasse erhältlich, sondern auch auf dem Geesthachter Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus (12. bis 15. Dezember) zu finden.

Derweil bleiben die Weihnachtsbäume bis zum 6. Januar in der Bergedorfer Straße stehen und werden regelmäßig von den Werkstätten überprüft. Im Stadtgebiet stehen darüber hinaus drei große Weihnachtsbäume: auf dem Rathausvorplatz, beim Seniorenzentrum am Katzberg sowie am Strandweg im Ortsteil Grünhof-Tesperhude.

Zwei Wochen bis alle Sterne hängen

Die größte der drei Nordmanntannen misst acht Meter und steht vor dem Verwaltungsgebäude, die anderen Bäume sind rund sechs Meter hoch. Am Teich in Grünhof-Tesperhude wird ein natürlich gewachsener Baum mit einer LED-Lichterkette geschmückt.

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Jens Bauer und Michael Reu, die beiden Elektriker beim städtischen Betriebshof, sind in der Vorweihnachtszeit gut zwei Wochen mit der Installation des Weihnachtsschmuckes beschäftigt. Solange dauert es, bis insgesamt 45 Sterne und 38 Lichtbögen ihren Platz in der Einkaufsmeile gefunden haben.