Lauenburg. Volles Haus bei der Premiere des Lauenburger Repaircafés. Vielen Geräten konnte eine zweite Chance gegeben werden, auch Kuriositäten.

Reparieren statt wegwerfen – diese Idee kommt bei den Lauenburgern gut an. Schon bei der Premiere vom Repaircafè gab es ein volles Haus. In drei Stunden wurden im sogenannten Makerspace der Stadtbücherei vor allem elektrischen Geräte mit kleinen „Macken“ eine zweite Chance gegeben. Auch die Fahrradwerkstatt im Jugendzentrum an der Reeperbahn konnte sich über mangelnden Zuspruch nicht beklagen.

Die Initiative von Sabine Kaufmann und Martin Merlitz trifft einen neuen Zeitgeist: Was früher im Müll landete, ist vielen heute zu schade zum Wegwerfen. Die einen verfolgen damit den Gedanken der Nachhaltigkeit, andere wollen ihren Geldbeutel schonen und nicht wenige verbinden beide Gründe miteinander. Klar ist auf jeden Fall: Das Repaircafé wird in Lauenburg dauerhaft Fuß fassen.

Reparieren: So bleiben Erinnerungen bewahrt

Manchmal sind es aber auch Erinnerungen, die Menschen mit bestimmten Gegenständen verbinden. So ging es wahrscheinlich der Lauenburgerin, die mit ihrem alten Walkman zum Repaircafé kam. Das Kassettenfach hatte sich verklemmt. Kein Problem für die ehrenamtlichen Reparateure. Nach ein paar Handgriffen funktionierte das Teil wieder und wahrscheinlich ist es inzwischen wieder voll im Einsatz.

15 kleinere und größere Geräte brachten die Reparateure in drei Stunden wieder zum Laufen. Mikrowelle, Küchenmaschine, Kassettenrekorder, Lampen, Wasserkocher oder Milchaufschäumer, sogar ein Saugroboter und ein alter Plattenspieler verrichten jetzt wieder ihren Dienst. Allerdings: Nicht jedes defekte Gerät lässt sich reparieren, ist aber vielleicht gut an Bastler über ein Kleinanzeigen-Portal zu verkaufen oder abzugeben. Auch für solche Tipps waren die Besucher und Besucherinnen dankbar. 

Repaircafé: Hilfe zur Selbsthilfe ist die Devise

Die Fahrradwerkstatt im Juz wurde von der Ortsgruppe des Allgemeinen Fahrradclubs Deutschland (ADFC) betreut. Einfache Reparaturen an Verschleißteilen konnten gleich ausgeführt werden. Bei komplizierteren Defekten verwiesen die Experten an die Fachwerkstatt vor Ort. 

Grundsätzlich ist die Devise des Repaircafés: Hilfe zur Selbsthilfe geben. Das gilt auch für den Wunsch, das Fahrrad wieder verkehrssicher zu machen. Manchmal sind es nur ein paar kleine Handgriffe, die sich die Besucher von den Reparateuren gern abgeschaut haben.

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Repaircafé: Ehrenamtliche Helfer und Sponsoren gesucht

Das ehrenamtliche Helferteam um Martin Merlitz und Sabine Kaufmann wird unterstützt von der Awo, dem Juz, den Versorgungsbetrieben Elbe und der Stadtbücherei Lauenburg. Die Initiative ist auf Spenden angewiesen. Daher sind die Reparaturen zwar kostenlos, ein Spendentopf steht aber immer bereit. Menschen, die ihr handwerkliches Geschick ehrenamtlich in das Projekt einbringen möchten, sind übrigens gern gesehen. Natürlich auch, wer fit an der Nähmaschine ist oder Erfahrungen in der Reparatur elektrischer Geräte hat.

Für die Ausgabe von Kaffee und Kuchen, aber auch für Organisation und den Empfang der Besucher werden ebenfalls noch Helfer gesucht.  Das Repaircafé in der Bücherei und im Juz wird künftig an jedem dritten Sonnabend im Monat angeboten, jeweils zwischen 11 und 14 Uhr. Der nächste Termin ist der 19. Oktober – das ist übrigens der internationale Tag der Reparatur.