Lauenburg. Bisher haben Eltern ihre Kinder in Lauenburg bis vor den Schuleingang gebracht. Das ist nicht mehr möglich. Welche Alternative es gibt.
Die einen können es kaum erwarten, die anderen sind weniger froh – auch für die Mädchen und Jungen der Weingartenschule sind am kommenden Montag (2. September) die Sommerferien vorbei. Für viele Kinder ist der Schulweg dann länger als bisher. Wer von den Eltern bis vor den Schuleingang gefahren wurde, muss sich umgewöhnen.
Weil die Vorbereitungen für den der Umbau der Weingartenschule laufen, ist der Bereich vor der Grundschule für den Kfz-Verkehr weiträumig gesperrt. Das bereitet vielen Familien Sorgen. Schließlich gibt es rund um die Schule einige viel befahrene Straßen. Darauf hat die Stadt jetzt reagiert: Die Kinder können über den temporären Zebrastreifen am Schüsselteich die Straße überqueren. Der Fußgängerüberweg soll während der gesamten Bauzeit den Schulweg sicher machen.
Vor der neuen Weingartenschule gibt es keine Parkplätze mehr
Dass die vorbereitenden Arbeiten für den Umbau der Weingartenschule begonnen haben, ist derzeit von außen kaum zu erkennen. Doch bevor der benachbarte, leerstehende Wohnblock abgerissen werden kann, muss er innen entkernt werden. Ab Oktober rollen die Abbruchbagger an, auch der ehemalige Büchereianbau wird dann abgerissen.
Die beiden Gebäude machen Platz für den Anbau an die Weingartenschule. Läuft alles wie geplant, werden Abriss und folgende Neubau-Arbeiten im März 2027 beendet sein. Anschließend wird die bestehende Schule nach den Kriterien eines modernen Unterrichts umgebaut.
Bei dem bevorstehenden Umbau der Schule haben die Planer auch die Verkehrssituation im Blick. So werden die Parkplätze vor der Schule entfallen. Stattdessen soll es vor dem alten Gebäudetrakt einen großen Vorplatz geben, auf dem die Kinder sich vor dem Unterricht mit ihren Mitschülern treffen können, ganz ohne von den Eltern bis dorthin gebracht zu werden.
Kiss-and-ride: Das letzte Stück Schulweg gehen die Kinder allein
Die Verkehrssituation vor der Weingartenschule ist seit vielen Schülergenerationen ein Thema. Schon vor drei Jahren wurde der Einmündungsbereich der Straße Reeperbahn und Am Weingarten als sogenannter Kiss-and-ride-Bereich umgebaut. Hier können die Eltern ihr Sprösslinge gefahrlos aussteigen und nach dem Unterricht wieder einsteigen lassen.
Ob der temporäre Zebrastreifen am Schüsselteich in eine Dauerlösung mündet, bleibt abzuwarten. Schon im Wahlkampf hatte sich Bürgermeister Thorben Brackmann für eine solche Lösung starkgemacht. Er hatte beobachtet, dass viele Schulkinder am Schüsselteich ungeschützt die Straße überqueren, um zur Schule zu kommen. „Zum Schutz unserer Schülerinnen und Schüler muss sich das ändern. Sei es durch das Aufbringen eines Zebrastreifens oder durch Schülerlotsen“, schrieb er bereits am 15. September 2022 in einer Lauenburger Facebookgruppe.
Experten raten: Schulweg mit den Kindern immer wieder üben
Psychologen der schwedischen Universität Karlstad haben in einer aktuellen Studie nachgewiesen, dass das Elterntaxi den Kindern richtiggehend schadet. Kinder verlieren die Chance, auf dem Schulweg die Umgebung zu erkunden und mit anderen Kindern zu interagieren.
Einig sind sich die Experten beim wichtigsten Tipp für Eltern, die ihr Kind auf den Schulweg vorbereiten möchten: mit gutem Beispiel vorangehen, viel üben und erklären. Einen digitalen Schulwegplaner gibt es auch auf der Seite www.schulwegcheck.de. Über ein Suchfeld kann die entsprechende Karte der Stadt abgerufen werden.