Hohenhorn. Actionreiche Pulling Party in Hohenhorn lockt Hunderte Besucher an. Großer Andrang auch an Kampfpanzer Leopard 2 der Bundeswehr.
Was für ein Spektakel: Über tausend Besucher zog es am Sonnabend zum Trecker Treck nach Hohenhorn bei Geesthacht. Neben den Landmaschinen in den Klassen von 1,6 bis 14 Tonnen war die Bundeswehr mit zwei Panzern vor Ort. Die Kampfpanzer „Leopard“ 2A6 und der Bergepanzer BPz 3 „Büffel“ wurden dabei zu Publikumsmagneten.
Am Sonntag, 25. August, waren Trecker und Panzer erneut zu bestaunen. Darüber hinaus ging es bei den Treckern auf den zwei Bahnen in 19 verschiedenen Klassen um den Full Pull, also das Bewältigen einer Strecke mit einem Bremswagen im Schlepptau. Vom 1,6 Tonner bis zum 14 Tonner war alles dabei.
Trecker Treck: Trecker und Panzer bei Pulling Party in Hohenhorn
Wenn die Ackergiganten ihre Kräfte messen, dann herrscht Hochbetrieb auf dem Feld zwischen Hohenhorn und Dassendorf. Regelmäßig Ende August organisiert der Verein Pulling Party in Hohenhorn ein zweitägiges PS-Spektakel.
Dicke, schwarze Rauchwolken stiegen am Sonnabend beim Start in den Himmel. Hier und da spuckte ein Trecker sogar Feuer. Wer keinen Sitzplatz auf der Tribüne ergattern konnte, schaute von der Absperrung aus zu. Dort standen Hunderte Schaulustige und hofften auf einen Full Pull.
Für einen Full Pull müssen 100 Meter geschafft werden
Ziel auf der 100 Meter langen Piste ist es, den angekoppelten Bremswagen so weit wie möglich zu ziehen. Auch Frauen sitzen dabei hinter dem Steuer. Das Problem beim Full Pull ist, dass das Gewicht auf dem Bremswagen von hinten nach vorne rutscht. Der Bremswagen wird so immer schwerer und der Trecker geht früher oder später in die „Knie“.
Wer die 100 Meter schafft, kommt eine Runde weiter. Die Zuschauer erkennen dies durch spezielle Pyrotechnik, die beim Überqueren der Ziellinie in die Höhe geht.
Volksfeststimmung auf dem Gelände
Beim Night-Pulling am Sonnabendabend herrschte auf dem Gelände Volksfeststimmung. Der dreijährige Matti und seine Schwester Emma Kunkel (8) waren gemeinsam mit den Eltern unter den Schaulustigen. Der kleine Hohenhorner kam stilecht auf einem John-Deere-Tret-Trecker.
Die Geschwister können sich schon jetzt für die Landwirtschaft begeistert. Emma will später einen Pferdehof eröffnen, Bruder Matti hat sie dabei fest eingeplant. Der soll dann den Hof mit einem „echten“ Trecker bewirtschaften.
Bundeswehr betreibt Imagepflege
Auch die Schwarzenbeker Torben Buck (24) und Alison Wandrei (20) hatten ihren Spaß. Gemeinsam mit Marco Kosanke (24) aus Müssen bestaunten sie die Wettkämpfe, die auf zwei Bahnen ausgetragen wurden. „Wir haben uns auch schon die Panzer angesehen. So etwas bekommt man schließlich nur selten zu sehen. Die Veranstaltung gefällt uns sehr“, war sich das Trio einig.
Die Bundeswehr nutzte den Auftritt zur Imagepflege und hatte auch ihr Karriere-Mobil vor Ort. Eine Delegation der Brigade 9 des 4. Panzer-Lehrbataillons aus dem niedersächsischen Munster stellte sich zahlreichen Fragen.
Panzer fahren über Sandhügelpiste
Trotz ihres Gewichts – der Bergepanzer „Büffel“ ist 55 Tonnen schwer, der Kampfpanzer „Leopard 2“ wiegt 60 Tonnen – sind die Kolosse schnell unterwegs. Der „Leo“ mit seinen 1500 PS erreicht maximal 68 Kilometer pro Stunde. Der „Büffel“ kommt sogar auf eine Spitzengeschwindigkeit von 72 km/h. Anschauungsunterricht vor Ort gab es bei einer Fahrt durch eine Sandhügelpiste.
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Zu sehen gab es viel. Zahlreiche Stände boten Speisen und Getränke, mit dem Maisshuttle konnte man sich über das Gelände fahren lassen. Bei Einbruch der Dämmerung starteten die Ackerschlepper bei einer Lichtershow. Am Start waren Traktoren mit bis zu 1000 PS unter der Motorhaube.
Bei Ackerparty bis in den Morgen gefeiert
Nach den Motoren waren noch heiße Beats angesagt. In der mit einem XXL-Segel überdachten Disco wummerten die Bässe bei der Pulling Party, gefeiert wurde bis in die frühen Morgenstunden. Erfreuliches Fazit der Polizei: Die zuständige Wache Geesthacht vermeldete keine Vorkommnisse, selbst Meldungen über Ruhestörung blieben aus.