Geesthacht. Wer bloß hat die Geldbörse zurückgebracht? Der Besitzer aus Geesthacht hatte sich getäuscht. Jetzt sucht er den Richtigen.

Schon wieder hat jemand in Geesthacht ein Portemonnaie verloren und dann wurde es so schnell zurückgebracht, dass der Eigentümer der Geldbörse es noch gar nicht bemerkt hatte. Aber dann nahm die Geschichte eine kuriose Wendung. Karl Hermann Rosell hatte auf dem Fahrrad Brötchen bei Bäcker Sievert geholt und war gerade beim Zubereiten des Frühstückes, als der Finder am Sonntagmorgen, 21. Juli, an der Wohnungstür am Rissener Stieg klingelte.

„Ich war total perplex, als ich die Tür öffnete“, berichtet der CDU-Ratsherr. Er brachte im ersten Moment kaum mehr als ein „Dankeschön“ heraus. „Man sieht sich zweimal“, gab er dem etwa 60-Jährigen noch auf den Weg in der Absicht, sich später erkenntlich zu zeigen. Das Portemonnaie war ihm auf der Rückfahrt in der Oberstadt auf Höhe der Apotheke in der Hansastraße aus der Gesäßtasche gerutscht, so viel erfuhr er noch.

Geesthacht: Portemonnaie zurückgebracht – aber dann wird es kurios

„Das Gesicht kam mir sehr bekannt vor“, sagt Karl Hermann Rosell. Er glaubte, einen ehemaligen Bekannten erkannt zu haben, den er lange nicht gesehen hatte. Später nahm er per Handy Kontakt auf zu dem Mann, um sich gebührend zu bedanken. Zwei schöne Flaschen Wein sollten er und seine Frau bekommen. Nur – der war es gar nicht.

„Den Namen und die Adresse in Grünhof hatte ich wiedergefunden. In Grünhof war doch vorige Woche auch ein ehrlicher Finder unterwegs gewesen. Doch in meinem Fall hatte ich auf die falsche Person getippt“, erzählt Karl Hermann Rosell.

„Welchen ehrlichen Menschen habe ich einfach so gehen lassen?“

„Welchen sympathischen und ehrlichen Menschen habe ich am Sonntag so einfach wieder gehen lassen? Nicht nur, dass er eine aufmerksamere Behandlung als nur ein paar Worte als Dankeschön verdient gehabt hätte“, macht er sich Gewissenbisse.

Karl Hermann Rosell hofft nun, durch den Bericht den freundlichen Mann zu finden, um das Versäumnis nachzuholen. „Meine Frau sagte beim Frühstück immer wieder, wie viel Ärger mir der Finder erspart habe. Geld habe ich nie viel in der Tasche, die 60 Euro hätte ich jedem Finder gegönnt. Der Verlust der Papiere im Portemonnaie hätte mir aber wirklich viel Ärger bereitet“, sagt er.

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„Es ist mir wirklich zu unsicher, den ehrlichen Finder zufällig wiederzutreffen“, sagt Karl Hermann Rosell. Wer sich angesprochen fühlt: Er ist erreichbar unter Telefon 04152/741 14 oder per Mail an khr.rosell@t-online.de.