Geesthacht. Geesthachter Kulturtreff begrüßt mehr als 100 Besucher bei tropischer Hitze. Neben Cocktails sorgen Gold und Silber für Aufmerksamkeit.

Es war eine heiße Party – im wahrsten Sinne des Wortes. Bei 31 Grad feierte das Smux am Wochenende seinen zehnten Geburtstag. Zum Sektempfang begrüßte Betreiberin Susanne Voges über den Tag vornehmlich viele Stammgäste an der Lichterfelder Straße 5. Etwa 130 Besucher insgesamt ließen sich zum Auftakt blicken. Ehemann Jürgen mixte Cocktails, vornehmlich Erdbeer-Margarita, „seine Spezialität“, verriet Susanne Voges.

Bei heißem Wetter und gleichzeitigem Ferienbeginn war sie mit der Resonanz im Geesthachter Kulturtreff zufrieden. Und trotz immer noch schweißtreibender Temperaturen: Auf der abendlichen Danceparty wurde bis weit nach Mitternacht gefeiert. „Um 3 Uhr waren wir im Bett“, erzählt Susanne Voges.

Heiße Geburtstagsparty im Smux mit schillernden Gast

Viel Zeit zum Schlafen blieb nicht. Bereits um 13 Uhr ging es am Sonntag mit dem Programm weiter, vorher musste für den Frühschoppen noch aufgeklart und vorbereitet – unter anderem Flammkuchen – sowie die eintreffenden Musiker betreut werden.

Schillerndster Geburtstagsgast – ebenfalls im wahrsten Sinne – war der Hamburger Goldschmied Walter Witt, schon auf den ersten Blick ein absoluter Schmuckfan. Um den Hals trug er eine mächtige Silberkette, die Ohren zierten silberne Stecker. Dazu passend waren auch die Fingernägel in Silber lackiert.

„Es gibt nichts Wichtigeres für mich, als Schmuck zu machen“

„Es gibt nichts Wichtigeres im Leben für mich, als Schmuck zu machen“, sagte der 65-Jährige. Im Smux bringt der diplomierte Designer Laien jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat in Kursen bei, wie sie einzigartige Schmuckstücke selbst anfertigen können. Ein absolutes No-Go für ihn ist es, wenn seine Teilnehmer sich Schmuckstücke aus dem Internet heraussuchen und diese dann kopieren wollen. Walter Witt möchte, dass sie eigene Ideen umsetzen.

Er ist seit 2020 mit im Boot der bunten Künstlerschar, die regelmäßig mit Susanne Voges Veranstaltungen auf die Beine stellt. So wie beispielsweise die neue, nach den Sommerferien geplante After-Work-Party, die einmal im Monat an einem Donnerstag stattfinden soll.

Der Traum vom eigenen Schmuckatelier war schnell geplatzt

Gebürtig kommt der kreative Kopf aus Hildesheim. Dort absolvierte er 1983 zunächst eine Ausbildung zum Goldschmied-Gesellen. „Die Vergütung betrug im ersten Lehrjahr 170 Mark. Ich habe damals immer sehr sparsam bei Aldi eingekauft“, berichtet er schmunzelnd.

Kurz nach Beendigung der Ausbildung studierte er und legte das Designer-Diplom ab. Sein Traum war immer, nach Hamburg zu gehen und ein eigenes Atelier zu eröffnen. Das ersehnte Atelier eröffnete er zwar, schloss es aber schnell wieder, da die Kunden ausblieben.

Goldschmiedemeister können auch Zahntechniker

„Ich war in Hildesheim bekannt, in Hamburg kannte man mich und meine Arbeiten nicht“, erzählt Walter Witt. Er arbeitete weiter auf Angestellten-Basis, schloss später noch eine Ausbildung als Zahntechniker ab. „Die filigrane und exakte Arbeiten ähnelt sehr der Arbeit eines Goldschmieds“, sagt er.

Mittlerweile ist Walter Witt Rentner und dankbar, dass er seine Berufung zum Beruf machen konnte. Es ist eine Passion, diese Leidenschaft weiterzugeben. In diesem Jahr gibt es noch bis zum Dezember jeden Monat Kurse. Eine Anmeldung unter mail@smux.info ist unbedingt erforderlich.

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Der Lehrgang beinhaltet die Grundtechniken des Goldschmiedens und das Gestalten einer Kette – zur Anschauung für die Interessierten hatte er ein entsprechendes Exemplar gleich mit dabei. Der Kurs läuft über insgesamt zwölf Stunden an vier Abenden. Die Materialkosten für Anfänger sind in dem Pauschalbetrag in Höhe von 150 Euro enthalten. Da Walter Witt für jeden Teilnehmer Zeit zum Erklären haben möchte, sind die Kurse auf maximal sechs Personen beschränkt.