Geesthacht. Es war lange ruhig um das Bauprojekt zwischen Buntenskamp und Schillerstraße. Jetzt nehmen die Pläne wieder Fahrt auf.

Seit 2013 beschäftigt sich Geesthachts Stadtplanungsausschuss immer mal wieder mehr oder weniger intensiv mit der Gartencity – zuletzt im Jahr 2019. Jetzt gab es einen neuen Anlauf für das Bauprojekt in der Innenstadt. Die aktuellen Pläne für den Bereich zwischen Buntenskamp und Schillerstraße stellte Max Brandl vom Büro Evers & Partner vor.

Demnach plant die Hohes Elbufer Wohnimmobilien GmbH & Co. KG als Vorhabenträger der Gartencity auf dem circa 19.200 Qua­dratmeter großen Areal zwei Bauabschnitte. Zunächst soll der nördliche Bereich am Buntenskamp realisiert werden. „Für den südlichen Teil ist die Eigentümerstruktur nicht homogen. Zu diesem Zeitpunkt trauen wir uns dazu keine Aussagen zu“, so Planer Brandl.

Bauprojekt soll in zwei Abschnitten entstehen

Die Ideen für den ersten Abschnitt sehen derweil wie folgt aus: Gegenüber der Buntenskamp­schule und um das bestehende Ärztehaus (Hausnummer 11) herum sind fünf neue Gebäude vorgesehen: drei Wohnhäuser, eine Kita und ein neues Hospiz mit 14 Plätzen.

Drei Wohnhäuser hätten drei Geschosse. Das an ein Hochhaus grenzende Objekt, in der auch die Kita vorgesehen ist, hätte demnach fünf und das Hospiz vier Geschosse. Es entstünden 77 Wohnungen mit zusammen rund 5000 Quadratmetern Wohnfläche.

Während des ersten Baufensters würden als Ersatz für die Parkplätze im Buntenskamp als Übergangs­lösung im südlichen Bereich 50 Stellplätze angelegt werden. Wert wurde auch darauf gelegt, dass markante Bäume erhalten bleiben, um der Projektbezeichnung gerecht zu werden.

Die Gartencity soll mit viel Grün ihrem Namen treu sein

Um die Gartencity, für die es 2013 schon einen Aufstellungsbeschluss gegeben hatte, war es ab 2015 ruhig geworden, auch weil von den namensgebenden Gärten nicht viel übrig geblieben war. „Ich muss schmunzeln, wie sich die Gartencity im Laufe der Zeit entwickelt hat. Früher sollte deutlich mehr bebaut werden“, stellte Gerhard Boll (Grüne) fest, damals wie heute Vorsitzender des Stadtplanungsausschusses.

So soll eine große Kastanie gegenüber der Buntenskampschule erhalten bleiben. Der Fünfgeschosser mit Kita sowie ein L-förmiges Wohngebäude mit Gewerbeflächen im Erdgeschoss würden mit genügendem Abstand gebaut werden.

Hinter den Vorhabenträgern steht die Intermed-Gruppe

„Hier ist ein hohes Potenzial für schonende Nachverdichtung“, sagte Planer Max Brandl. Unter dem Areal ist eine Tiefgarage mit 95 Stellplätzen für Anwohner, Hospizmitarbeiter und Gewerbetreibende vorgesehen. Zwei mit Bäumen gesäumte, sich kreuzende Verbindungsfußwege sollen durch die Gartencity führen und auch im ersten Baufenster entstehen. Einer beginnt an der Kastanie im Buntenskamp und führt zur Schillerstraße. Der zweite beginnt am Schillerplatz und führt zur Krummen Straße.

Für den Bau des Auxilium-Hos­pizes mit 1000 Quadratmetern Nutzfläche, das derzeit auf beengtem Raum im ehemaligen Hotel über dem Kleinen Theater Schillerstraße ist, ist die ProGee Immobilien GmbH & Co. KG zuständig. Sowohl diese Gesellschaft als auch die Hohes Elbufer Wohnimmobilien gehören zur Intermed-Gruppe, hinter der Prof. Dr. Jan Kramer vom LADR Zentrallabor steht. Planer Brandl sprach von einem privaten, inhabergeführten Investorenteam.

Noch muss die Verkehrssituation geprüft werden

2019 hatte der in Geesthacht aufgewachsene Labormediziner die Planungen mit Architekt Heiner Huy vorgestellt. Damals waren in dem nördlichen Baufenster acht teilweise miteinander verbundene Neubauten präsentiert worden – unter anderem mit einem Gesundheitszentrum samt Hospiz, das Sitz des medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) werden sollte. Das MVZ ist aktuell in einem Innenhof am Buntenskamp angesiedelt.

„Leider musste aufgrund regulativer Einschränkungen für solche medizinischen Einrichtungen für das Hospiz und MVZ an der Elbe zu den Planungsgegebenheiten das Interesse zurückgezogen werden“, hatte Prof. Kramer unserer Redaktion im Herbst 2021 berichtet. Es würden andere Möglichkeiten für die Realisierung geprüft. Zudem habe es coronabedingte Verzögerungen bei der Gartencity gegeben.

Bevor ein neuer Aufstellungsbeschluss gefasst wird, müssen die Planer aber noch ein paar Hausaufgaben erledigen. „Wir müssen uns die Verkehrs- und Parksituation anschauen“, sagte Petra Burmeister (SPD). Schließlich handele es sich um eine verkehrsberuhigte Straße ergänzte Dagmara Strauer (FDP).