Ratzeburg. Der Kreis plant eine Mobilitätsstrategie mit mehr Nahverkehr und besserer Vernetzung der Verkehrsträger. Bürger sollen mitreden.
Bereits am 30. November des vergangenen Jahres fiel der offizielle Startschuss für die Mobilitätsstrategie 2035 des Kreises Herzogtum Lauenburg. Bürgerinnen und Bürger sind nun aufgerufen, sich einzubringen, denn so Manfred Kuhlmann vom Fachbereich Regionalentwicklung, Umwelt und Bauen des Kreises: „Sie sind letztlich die Expertinnen und Experten für die Mobilität vor Ort, da sie meist täglich im Kreis Herzogtum Lauenburg unterwegs sind.“
Kreis Herzogtum Lauenburg braucht Erfahrungen der Bürger für Mobilitätsstrategie
Im Laufe der kommenden Tage wird deshalb eine Internetseite freigeschaltet: Unter www.wegedetektiv.de/kreis-rz-mobil können Bürger und Bürgerinnen bis Mitte Februar 2022 auf einer Online-Karte die eigenen Erfahrungen zur Mobilität im Kreis mitteilen. Positive und negative Hinweise sowie Anregungen für künftige Planungen können in dieser Karte markiert und kurz beschrieben werden.
Mit der Mobilitätsstrategie macht der Kreis Herzogtum Lauenburg erste Schritte in Richtung Verkehrswende: Gemeinsam mit einem Team aus Gutachterinnen und Gutachtern wird derzeit der Rahmen für eine nachhaltigere Gestaltung der Mobilität erarbeitet. Die Stärkung von Öffentlichem Personennahverkehr (ÖPNV) mit Bussen und Bahnen , Fuß- und Radverkehr sowie eine verbesserte Verknüpfung der verschiedenen Verkehrsmittel stehen dabei an zentraler Stelle.
Am 19. Januar ist eine öffentliche Mobilitäts-Werkstatt geplant
Aber auch neue Mobilitätsangebote wie Car- und Bikesharing oder auch alternative Bedienformen im ÖPNV werden eine Rolle spielen. Außerdem wird untersucht, inwiefern über die Siedlungsentwicklung die Mobilität der Menschen nachhaltig mitgestaltet werden kann. Das Vorhaben wird durch einen Projektbeirat begleitet, der sich aus Vertretern aus Politik, Verwaltung und Bürgerinnen und Bürgern zusammensetzt und im Dezember zum ersten Mal getagt hat.
Durch den Beirat wird sichergestellt, dass der Bedarf vor Ort berücksichtigt wird. „Dieser Austausch mit den Akteuren vor Ort ist zentral, um deren Ziele kennenzulernen und ein vertieftes Verständnis über Herausforderungen und wichtige Untersuchungsschwerpunkte im Kreis zu bekommen,“ betont Robert Hänsch von der Interlink GmbH, Projektleiter des Gutachter-Teams.
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Daneben wird es verschiedene Möglichkeiten für die breite Öffentlichkeit geben, sich in den Prozess einzubringen. „Die Alltagserfahrungen der Menschen im Kreis bieten uns wichtige Einblicke,“ lädt Kuhmann zum Besuch der Wegedetektiv-Seite ein. Darüber hinaus wird es am 19. Januar eine öffentliche Mobilitäts-Werkstatt geben – wegen der Pandemie jedoch nicht als Präsenz-, sondern als digitale Veranstaltung im Internet.
Internetdiskussion statt Präsenzveranstaltung
„Für einen Untersuchungsraum wie einem großflächigen Landkreis kann dies allerdings auch eine Chance darstellen. Denn gerade dort sind die Wege zu einem zentralen Veranstaltungsort oft weit, und nicht jeder kann und mag dies in den Abendstunden noch auf sich nehmen. Daher hoffen wir, dass wir über das Online-Angebot vielleicht auch diejenigen für die Teilnahme gewinnen können, die sonst nicht kommen könnten,“ so Kuhlmann. Die Ergebnisse der Beteiligung fließen – neben eigenen Erhebungen des Gutachterteams sowie Planungen der Gemeinden – in die Mobilitätsstrategie ein.
„Wir freuen uns auf spannende Blickwinkel, die wir als Externe nicht so ohne Weiteres einnehmen können,“ sagt Hänsch. Unter www.kreis-rz.de/mobil sind alle Informationen rund um die Mobilitätsstrategie zu finden.