Geesthacht. Am 1. Mai wird angebadet – kostenlos. Ab 2. Mai soll das neue Preismodell gelten. Aber noch ist der Verkauf nicht freigeschaltet .
Nach dem großen Aufschrei um die Eintrittspreise im Freizeitbad Geesthacht ist die Zeit des Wartens vorüber. Am Sonntag, 1. Mai, öffnet das Bad um 10 Uhr nach der umfassenden Sanierung, die im September 2020 begonnen hatte, erstmals wieder für den Badebetrieb. Wie üblich ist der Eintritt am ersten Tag frei.
Einen Tag zuvor, am Sonnabend, 30. April, gibt es von 10 bis 16 Uhr einen Tag der offenen Tür. Die Bürger sind eingeladen, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Nach der offiziellen Eröffnung durch Bürgermeister Olaf Schulze um 10 Uhr führt Projektleiter Björn Griechen in mehreren Durchgängen über das Gelände und zeigt die Neuerungen.
Umbau des Freizeitbads Geesthacht hat 5,6 Millionen Euro verschlungen
5,6 Millionen Euro – und damit 1,6 Millionen Euro teurer als zunächst veranschlagt – hat der Umbau gekostet. Das sanierungsbedürftige Nichtschwimmerbecken wurde in ein Erlebnis- und ein Kursbecken geteilt. Auch die abgängige Technik wurde erneuert. Die Bademeister haben ein neues Aufsichtsgebäude erhalten. Neue Attraktionen sind eine Breitwellenrutsche und eine Freifallrutsche.
Die Wirtschaftsbetriebe Geesthacht, eine Tochtergesellschaft der Stadt, haben die Investitionen finanziert – unter anderem mit einem vergünstigten Darlehen des Landes in Höhe von zwei Millionen Euro. Der Betrieb ist – egal wie hoch die Eintrittspreise sind – defizitär. 2020 belief sich das Minus nach einem Bericht von Geschäftsführer Markus Prang auf 865.000 Euro. Dies wird mit Gewinnen der Stadtwerke Geesthacht gedeckt.
Unbeaufsichtigter Park neben dem Freizeitbad
Künftig dürfen aus Sicherheitsgründen maximal 2000 Besucher gleichzeitig ins Bad, früher waren es an heißen Tagen schon mal doppelt so viele. Die Preise für Erwachsene (1,50 Euro für die ersten beiden Stunden, danach zwei Euro pro Stunde) sollen allzu langes Sonnenbaden im Bad unattraktiv machen.
Als Ersatz schaffen die Wirtschaftsbetriebe im Bereich hinter dem Rutschenhügel einen unbeaufsichtigten Park, der über einen Eingang an der Elbuferstraße erreichbar und mit einem Zaun vom Bad abgetrennt ist. „Badegäste, die in den Park wechseln möchten, beenden ihren Aufenthalt bei uns – inklusive der Mitnahme ihrer Badesachen. Wer möchte, kann natürlich gerne wiederkommen, sofern die maximale Auslastung nicht erreicht ist“, teilen die Betreiber mit. Zum Saisonbeginn ist der Park allerdings noch nicht fertig.
In diesem Jahr gibt es einen Verkaufswagen
Der Gastronomiebereich soll erst nach dieser Saison umgestaltet werden. In diesem Jahr gibt es einen Verkaufswagen. Beim Tag der offenen Tür gibt es Pommes, Wurst, Maiskolben und Getränke zum Eröffnungspreis von einem Euro.
Ab Montag, 2. Mai, soll dann das vom Geesthachter Hauptausschuss beschlossene Preismodell gelten. Der Verkauf von Tagestickets und Wertguthabenkarten soll entweder online oder an der Freibadkasse möglich sein. Die Saisontickets gibt es in der Service-Center der Stadtwerke (Bergedorfer Straße 30-32).
Ali Demirhan von den Grünen zeigt sich verwundert
Aber: Noch ist der Verkauf nicht freigeschaltet. Auf der Internetseite des Freizeitbades gibt unter dem Reiter „Eintrittspreise“ die Information, dass aktuell geprüft werde, zu wann sich der vor einer Woche gefasste Beschluss technisch umsetzen lasse. Dazu steht noch der Hinweis: „Wir behalten uns vor, das Preismodell erneut anzupassen, sofern dies erforderlich ist.“
Dieser Satz verwunderte den Grünen-Fraktionschef Ali Demirhan, der sich für niedrigere Eintrittspreise stark gemacht hatte. „Für diese Saison gibt es einen Beschluss des Hauptausschusses, der umgesetzt werden muss. In dieser Saison werden die Preise nicht mehr angefasst“, ist Demirhan sicher.