Lauenburg. Während seiner Amtszeit hat er einiges in Lauenburg angeschoben. Spektakulär seine Anzeige gegen einen umstrittenen Mediziner.

Am Sonntag, 17. Juli, feierte Lauenburgs ehemaliger Bürgermeister Dieter Wollenberg seinen 90. Geburtstag. Zwischen 1968 und 1980 lenkte er die Geschicke der Stadt. Zahlreiche prägende Beschlüsse für Lauenburg fielen in seine zwölfjährige Amtszeit.

Die Ansiedlung von Gewerbe­betrieben war eines seiner Anliegen. Dass das Unternehmen Worlée heute in Lauenburg auf festen Füßen steht fällt zum Beispiel in seine Zeit zurück. Reinhold von Eben-Worlée hatte mit Wollenberg Anfang der 1970er-Jahre darüber verhandelt. Als das Unternehmen 1976 nach Lauenburg kam, waren nur 30 Mitarbeiter beschäftigt, heute sind es über 200. Damit ist das Unternehmen einer der wichtigsten Arbeitgeber der Stadt.

Auch im Ruhestand verfolgt er die Entwicklung der Stadt der Lauenburg

1978 nahm Lauenburg am Landeswettbewerb „Stadtgestalt und Denkmalschutz im Städtebau“ teil, Startschuss für die Sanierung der Lauenburger Altstadt. Doch mit seiner Meinung hielt Wollenberg schon damals nicht hinter dem Berg. „Im Gegensatz zu Lübeck fehlt uns das Personal für die Sanierungsvorhaben“, wird er in der Lauenburgischen Landeszeitung vom 16. Juni 1978 zitiert. Es gelte zudem, das Vertrauen der Bevölkerung, die während der Sanierungsmaßnahmen in den Häusern wohnen bliebe, zu erlangen. Auch hier sei das Land gefragt.

Auf seine Mitarbeiter ließ Wollenberg nichts kommen. 1977 erstattete er Anzeige gegen den berühmten, aber umstrittenen Prof. Julius Hackethal. Der hatte den Chefarzt des Lauenburger Krankenhauses beschuldigt „Kunstfehler am laufenden Band“ produziert zu haben. Hackethal nahm die Anschuldigungen jedoch nie zurück.

Auch wenn Dieter Wollenberg heute längst im Ruhestand ist, verfolgt er die Entwicklungen in Lauenburg aufmerksam und mit kritischen Blick. Wir wünschen weiterhin alles Gute und Gesundheit.