Geesthacht. Die „Omas gegen Rechts“ hoffen, dass der Wirbel um die Impfpflicht bald abebben wird, wenn Corona-Maßnahmen gelockert werden.
Das Kräfteverhältnis am Montagabend war in etwa wie gehabt: Rund 100 „Spaziergängern“, die sich mit ihrer unangemeldeten Zusammenkunft laut Angaben einzelner Teilnehmer gegen eine Corona-Impfpflicht positionieren, standen etwas mehr ein Dutzend Gegendemonstranten auf dem Rathaus-Vorplatz in Geesthacht gegenüber. 17 waren es diesmal, die mit Plakaten fürs Impfen warben. Hintergrund: Weil es sich um eine angemeldete Demonstration handelt, dürfen sie anders als die Impfpflicht-Gegner Schilder hochhalten.
Zwei Mal wollen Gegendemonstranten noch Flagge zeigen
Doch damit ist bald Schluss. Jutta Bellwinkel, die die Gegendemos für die „Omas gegen Rechts“ zuletzt anmeldete, kündigte an, auf die Aktionen ab März verzichten zu wollen. „Heute sprachen wir mit zwei Krankenschwestern, die sich hoch emotional über die negativen Folgen des Impfens äußerten. Sie berichteten von Familienmitgliedern, die trotz doppelter Impfung erkrankten. Ich kann mir kein Urteil darüber bilden, weil ich weder für noch gegen die Horrormeldungen stichhaltige Beweise habe. Aber ich bin froh, dass die Corona-Maßnahmen jetzt sukzessiv gelockert werden und hoffe, dass die Hysterie um die Corona-Impfungen und die Spaziergänge abebben werden“, begründete Bellwinkel ihren Entschluss. Die kommenden beiden Montage wollen die Gegendemonstranten jedoch noch Flagge zeigen.
Spaziergänge und Gegendemos ohne Störungen
Insgesamt beteiligten sich am Montag nach Polizeiangaben 978 Personen bei 15 Versammlungen gegen die Corona-Maßnahmen in den Kreisen Herzogtum Lauenburg und Stormarn. Bei drei Gegendemonstrationen kamen 42 Personen zusammen. Die Polizei war mit verstärkten Einsatzkräften präsent. Alle Versammlungen verliefen störungsfrei.