Lauenburg. Wenn nicht mehr Menschen mitmachen, ist das Angebot für alle weg. Doch das Interesse an schnellem Internet scheint mager.
Im ersten Bauabschnitt hatten die Verantwortlichen der Elbe-Media GmbH alle Augen zugedrückt: Von den 700 Haushalten dort wollten am Ende nur 30 Prozent einen Glasfaseranschluss haben. Eigentlich hätten es 35 Prozent sein müssen. Die Frist für die Abschlüsse war mehrmals verlängert worden. Doch an den fehlenden Vertragsabschlüssen wollte es das Tochterunternehmen der Versorgungsbetriebe Elbe dann doch nicht scheitern lassen.
Der zweite Bauabschnitt ist in einen westlichen und östlichen Bereich geteilt. Hier dümpelt das Interesse seit Monaten vor sich hin. Stand 17. Dezember hatten 17 beziehungsweise 22 Prozent aller Haushalte einen Versorgungsvertrag abgeschlossen. Wer seinen Antrag auf einen Glasfaseranschluss bereits ausgefüllt hat, wartet auch hier ungeduldig darauf, das schnelle Internet auch nutzen zu können. Doch diesmal will die Elbe Media GmbH von der erforderlichen Anschlussquote von insgesamt 35 Prozent nicht abweichen. „Wir müssen wirtschaftlich arbeiten. Deshalb muss die kalkulierte Quote erreicht werden“, sagt Vertriebsleiter Denis Recknagel. Das es dem Unternehmen ernst damit ist, zeigt ein Blick in Lauenburgs Patenstadt Boizenburg. Auch hier fand sich über einen langen Zeitraum nicht die erforderliche Anzahl von Haushalten, die einen Glasfaseranschluss haben wollten. Deshalb ist der Ausbau in Boizenburg auf unbestimmte Zeit verschoben worden.
In den Dörfern ist das Interesse am schnellen Internet groß
Ganz anders sieht es in den umliegenden Gemeinden aus. Für das Amt Lütau hatte das Unternehmen eine erforderliche Anschlussquote von 55 Prozent kalkuliert. Das zu erreichen war kein Problem. Mittlerweile sind alle Haushalte, die das wünschten, an das Glasfasernetz angeschlossen.
„Sobald genügend Aufträge vorliegen, geht Ihre Gemeinde in die Bauplanung“, steht auf der Seite www.versorgungsbetriebe-elbe.de. Unter der Rubrik Glasfaserausbau gibt es eine Übersicht zu den betreffenden Straßenzügen, Antragsformulare sowie Antworten auf häufig gestellte Fragen. Anschlussgebühren fallen derzeit noch nicht an Auch im ersten Bauabschnitt zögerten die meisten Bewohner zunächst, einen Vertrag abzuschließen. Wer in dem ersten Bauabschnitt, also ganz im Westen der Stadt wohnt, kann sich auch jetzt noch für einen Glasfaseranschluss entscheiden. „Solange man die Bagger nicht vor seinem Haus sieht, ist ein kostenloser Anschluss noch möglich. Danach kann man sich zwar immer noch dafür entscheiden, das kostet dann aber 800 Euro“, heißt es vonseiten des Unternehmens.