Lauenburg. Bürgeraktionsbündnis erneuert eine zwölf Jahre alte Forderung und schreibt jetzt an den Bundesverkehrsminister.
Bringt die geplante Umgehungsstraße in Geesthacht noch mehr Schwerlastverkehr nach Lauenburg? Das Bürgeraktionsbündnis (BAB) „Lauenburg reicht’s!“ befürchtet genau das. Grund: Die geplante elf Kilometer lange Trasse ab Escheburg mündet in Grünhof auf die Bundesstraße 5. Und damit donnern dann noch mehr Lkw durch Lauenburg, fürchten die BAB-Akteure.
Seit zwölf Jahren kämpft das Bündnis gegen die Eindämmung des Schwerlastverkehrs, der durch Lauenburg fließt. Ihr größter Erfolg: 2010 gab der damalige Landesverkehrsminister Jost de Jager dem Druck der Bürger nach und verhängte für Lauenburg ein Durchfahrtsverbot für Lkw über zwölf Tonnen. Eigentlich hatten die BAB-Akteure gehofft, schon Lastwagen über 7,5 Tonnen von der Straße verbannen zu können, doch mit dieser Forderung konnten sie sich damals nicht durchsetzen. Doch so ganz aufgegeben hatten sie diese Forderung nie.
Verkehrsbelastung zu hoch: Bürgerbündnis will Forderung durchsetzen
Martin Janßen ist von Anfang an beim BAB dabei und lässt noch immer nicht locker. Im Gegenteil: Er ist jetzt Sprecher des Bündnisses, nachdem sich Heinz Victor aus der ersten Reihe zurückgezogen hat. Zum harten Kern der Gründungsmitglieder haben sich jetzt auch jüngere Leute gesellt, die neuen Schwung mitbringen. Mittlerweile ist das Bürgerbündnis auch in den sozialen Netzwerken vertreten.
Bürgerbündnis ist jetzt auch in sozialen Netzwerken vertreten
Im Juni dieses Jahres haben die Akteure einen Brief an Landrat Christoph Mager geschrieben. „Wir stellen erneut den Antrag, eine Sperrung des Transit-Verkehrs ab 7,5 Tonnen zu verfügen und durchzusetzen. Nur so kann den Bürgern dieser Stadt kurzfristig der Entzug ihrer Grundrechte teilweise gemildert und der Stadtentwicklung eine Chance gegeben werden“, steht in dem Schreiben. Die andere Forderung: Es dürfe keine Umgehungsstraße in Geesthacht geben, ohne Nord-Umgehung in Lauenburg.
Die Antwort aus dem Verkehrsministerium steht noch aus
Mittlerweile liegt auch die Antwort des Landrates vor. Wichtigste Aussage: Ob und wann eine Ortsumgehung Lauenburg umgesetzt werde und ob die zwingend mit der Ortsumgehung Geesthacht verbunden werden müsse, könne nicht der Kreis, sondern das Bundesverkehrsministerium treffen. Am 8. September gab es dann noch ein persönliches Gespräch zwischen dem Landrat und Vertretern des BAB. „Herr Mager hat uns den Hinweis gegeben, uns mit unseren Forderungen direkt an das Bundesministerium zu wenden“, sagt Janßen,
Im Schreiben an das Ministerium nehmen Janßen und seine Mitstreiter kein Blatt vor den Mund: Man sei nicht bereit, länger hinzunehmen, dass der Lauenburger Bevölkerung die Grundrechte auf Schutz der Gesundheit verweigert werden. Insbesondere die langfristige Planung der neuen Elbbrücke in Lauenburg und die bis dahin verschobene Planung der Ortsumfahrung begründeten den dringenden Handlungsbedarf, besonders auch im Hinblick auf die zeitnahe Planung der Geesthachter Ortsumgehung. „Wir bitten Sie, uns kurzfristig zu informieren, ab wann und wie der Schwerlastverkehr durch Lauenburg nachhaltig auf 7,5 Tonnen begrenzt wird“, heißt es abschließend. Die Antwort aus Berlin steht noch aus.